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Heinermaedsche

Heinermaedsche

Titel: Heinermaedsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann-Sophie Aigner
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polizeilich bekannt. Wie er aus dieser Sache rauskommen sollte, hatte er keine Ahnung.
    Mark ging wieder auf sein Zimmer, während Eva umherlief. Um sich abzulenken, suchte sie in der Küche die Zutaten für einen schönen Apfelkuchen zusammen. Als sie den Ofen vorheizte, ertönte die Türglocke.
    »Kommen Sie bitte herein, meine Mutter ist in der Küche.« Mark führte zwei Polizisten in die Räumlichkeiten.
    »Hier sind zwei Herren von der Polizei, die dich sprechen wollen. Ich muss jetzt in die Uni. Bis später«, stotterte er fast. Aus Angst ins Visier der ungleichen Polizisten zu geraten, machte sich Mark lieber schnell aus dem Staub.
    »Guten Tag, Frau Fröhlich, mein Name ist Zuckschwert und das ist mein Kollege Müller. Wir sind von der Kripo und haben einige Fragen an Ihren Mann. Ist er da?«
    »Nein, er ist im Büro.« Angespannt lächelte sie die beiden an. Sie vermied es, in den Garten zur Leiche zu schauen. Die Beamten waren in einem äußerst ungünstigen Moment aufgetaucht.
    Jochen Zuckschwert trat einen Schritt auf Eva zu. »Vielleicht können Sie uns dann weiterhelfen.«
    »Um was geht es denn?«
    »Frau Fröhlich«, meldete sich nun Müller zu Wort. »Wir müssen Ihnen etwas über Ihren Mann mitteilen.« Er machte eine Kunstpause. »Sagen Sie, wo war Ihr Mann gestern Abend zwischen 20 und 22 Uhr?«
    »Im Büro, bei einer Besprechung.«
    »So spät noch?«
    »Ja, seit er zur Geschäftsleitung gehört, hat er oft bis spät in die Nacht zu tun. Das bringt der Job so mit sich.«
    »Und da sind Sie sich sicher?«, hakte Zuckschwert nach.
    »Ja, wo sollte er denn sonst gewesen sein?« Eva kaute auf ihrer Unterlippe herum.
    Die Spannung war greifbar.
    Konnten die beiden nicht in Hermanns Büro gehen und ihm dort auf den Zahn fühlen?
    »Ihr Mann scheint in ein Verbrechen verwickelt zu sein.«
    »Das kann unmöglich sein«, empörte sich Eva in der Hoffnung, glaubwürdig zu wirken.
    »Ihr Mann war gestern in Wiesbaden … « Zuckschwert konnte seinen Satz nicht beenden.
    »… und zwar mit seiner Geliebten«, platzte Müller heraus.
    »Seiner was?«
    »Seinem außerehelichen Vergnügen.« Das Grinsen in dem hakennasigen Gesicht war völlig unangebracht.
    »Müller, seien Sie endlich still. Es tut mir leid, dass Sie es von uns erfahren, aber mein Kollege sagt die Wahrheit. Gestern Abend sind wir nach Wiesbaden gerufen worden. Es gab einen Todesfall in einem Restaurant. Die junge Begleitung Ihres Mannes ist auf bedauerliche Weise ums Leben gekommen. Nun haben wir einige Fragen an Ihren Mann.«
    »Ich kann das alles gar nicht glauben.« Eva verbarg ihr Gesicht in den Händen. Allerdings mehr, um ihr Grinsen zu verstecken.
    »Wir werden Ihren Mann im Büro aufsuchen. Wir finden alleine raus. Auf Wiedersehen.«
    »Auf Wiedersehen.«
    Zuckschwert drehte sich im Hinausgehen um. »Ach, eine Frage haben wir noch. Zeugen haben ausgesagt, dass sich zum fraglichen Zeitpunkt eine Frau vor dem Restaurant aufgehalten hat. Sie wissen nicht zufällig, wer das gewesen sein könnte, oder?«
    Ein eisiger Schreck durchfuhr Eva. »Ich kann Ihnen leider nicht weiterhelfen. Darf ich Sie nun zur Tür begleiten?« Sie führte die Beamten hinaus. Nachdem die beiden dieses Mal tatsächlich das Haus verlassen hatten, lehnte Eva sich gegen die verschlossene Tür und atmete tief durch. Wenn sich die Ereignisse weiter derart überschlugen, würde sie dringend einen langen Urlaub brauchen.
    Fürs Erste reichte ihr das Jugendstilbad zur Erholung völlig aus.

14
    Gedacht, getan. Eva griff sich ihre Luis-Vuitton-Tasche und machte sich auf den Weg ins Jugendstilbad. Jetzt half kein Kochen und kein Backen mehr. Sie musste aus der Villa raus und die unschöne Situation mit einer Toten in ihrem eigenen Garten erst einmal überdenken. Sie war froh, dass die Polizisten nicht den Garten inspiziert hatten.
    Eine Tageskarte für die Sauna wäre genau das Richtige, um auszuspannen.
    Als Eva vor dem renovierten Gebäude stand, dachte sie an die vielen schönen Erinnerungen, die sie damit verband. Das ›Darmstädter Stadtbad‹, wie das Jugendstilbad offiziell hieß, war bei ihren Eltern sehr beliebt. Jedes Jahr an Weihnachten erzählten sie unter dem Weihnachtsbaum, wie sie sich dort beim Schwimmen kennen und lieben gelernt hatten. Eva war als Kind oft hier gewesen. Seit es vor einigen Jahren vollständig renoviert worden war und nun in alter Pracht erstrahlte, kam sie wieder gerne und regelmäßig in das Bad. Hier hatte sie schwimmen mithilfe ihres

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