Heirate mich, Prinzessin!
„Maßlose Leidenschaft.“
Sie spürte, wie erregt er war, und lächelte, als er aufstand und sie mühelos hochhob, um sie an den Ort zu tragen, der Schauplatz des nächsten sinnlichen Spiels werden sollte.
Clarissa beobachtete Ferruccio, als er einen Telefonanruf entgegennahm, während bereits zwei weitere Teilnehmer in der Leitung warteten. Beim Telefonieren unterschrieb er gleichzeitig einige Dokumente, die Alfredo ihm vorlegte.
Es handelte sich um ein Wirtschaftsabkommen mit einem benachbarten Königreich, und da Ferruccio keine Zeit gehabt hatte, das Kleingedruckte zu lesen, war Clarissa eingesprungen, hatte den Vertrag noch einmal genauestens unter die Lupe genommen und war zu der Überzeugung gelangt, dass er unterschrieben werden konnte.
In den vergangenen sechs Wochen waren sie ein gutes Team geworden. Während Ferruccio als neuer König das vernachlässigte Land wieder auf Vordermann brachte, beriet ihn Clarissa in finanziellen Angelegenheiten, und es schien, dass die Verbindung, die zwischen ihnen bestand, durch die gemeinsame Arbeit nur noch tiefer wurde.
Jetzt bedeutete er ihr mit einer Handbewegung, dass er zu ihr kommen würde, sobald er die Telefonate erledigt hatte. Also verließ Clarissa den Raum und ging hinüber zu jenem bisher unbewohnten Flügel des Palastes, den Ferruccio hatte komplett renovieren lassen.
Wie immer hatte Clarissa Herzklopfen, wenn sie die Räume betrat. Ihr neues Heim. Ein Zuhause, das sie nun mit Ferruccio teilte, jenem Mann, der all ihre Träume übertraf. Er erwies sich als ein noch besserer König, als es ihr Vater jemals gewesen war. Gerecht, kompetent, entscheidungsfreudig. Die weitläufige Familie der D’Agostinos akzeptierte ihn mittlerweile ohne Einschränkung, und als Ehemann und Geliebter war er einfach wundervoll.
War das die Zweckverbindung, die sie so gefürchtet hatte? Alles schien so harmonisch, so perfekt. Clarissa hatte von Anfang an keinen Schutz gewollt und gehofft, bald schwanger zu werden, aber dennoch ihre Periode bekommen.
Ferruccio hatte nichts gesagt, aber sie merkte, dass er enttäuscht war. Offensichtlich wünschte er sich Kinder.
Doch was passierte, wenn sie ihm keine schenken konnte? Wenn sie innerhalb jener sechs Monate, die er als Testphase bestimmt hatte, nicht schwanger wurde? Würde er sie dann verstoßen? Und würde sie das überleben?
Ihr wurde schwindlig, wenn sie nur daran dachte.
Um die plötzlich aufsteigende Übelkeit zu bekämpfen und ihren Kreislauf zu stabilisieren, beugte sie sich nach vorn, bis sich ihr Kopf fast zwischen den Knien befand.
„Clarissa!“
Abrupt richtete sie sich auf, doch nun wurde ihr schwarz vor Augen. Als sie sie wieder öffnete, kniete Ferruccio vor ihr und hielt sie fest. Offenbar war sie ohnmächtig geworden, und Ferruccio hatte es geschafft, sie aufzufangen, ehe sie fiel.
„ Amore, du bist krank!“
Sie winkte ab. „Ich habe einfach nicht genug geschlafen in letzter Zeit. Und du weißt auch genau, warum.“ Sie setzte ein verführerisches Lächeln auf, aber er ging nicht darauf ein.
„Ich rufe den Arzt.“
Obwohl Clarissa protestierte, wurde sie ins Bett gebracht, und schon nach zwanzig Minuten betraten die fünf königlichen Ärzte ihr Schlafzimmer. Sie genoss Ferruccios Fürsorge, auch wenn sie wusste, dass sie vielleicht nur der Mutter seines zukünftigen Kindes galt.
Seufzend ließ sie zu, dass man sie untersuchte.
Nervös fuhr sich Ferruccio durchs Haar, das in den vergangenen Wochen länger geworden war, so wie Clarissa es sich gewünscht hatte. Clarissa, seine Frau. Er war so glücklich mit ihr, aber immer noch zweifelte er, ob sie ihn tatsächlich als ebenbürtig akzeptierte. Täglich fürchtete er, aus seinem Traum zu erwachen, und jetzt, da sie krank war, wurde die Angst noch größer, und ihm wurde klar, dass er sein Leben für sie geben würde.
„König Ferruccio?“
Er wandte sich um und schaute so grimmig in die Gesichterder fünf Ärzte, als könne er darin erkennen, ob Clarissa tatsächlich etwas fehlte.
„Ist alles in Ordnung, Eure Hoheit?“
„Reden Sie“, forderte er knapp.
Die Männer wirkten irritiert, doch dann fasste einer Mut und trat vor. „Ich gratuliere Ihnen, Majestät. Die Königin ist schwanger.“
„Unsinn“, fuhr Ferruccio ihn an. „Sie hatte gerade ihre Periode.“
Ein anderer Arzt erklärte: „Das ist in der ersten Phase einer Schwangerschaft durchaus möglich. Es bedeutet nichts.“
Sekundenlang stand Ferruccio verblüfft da, doch
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