Heirate nie einen Italiener
Verunsicherung überwunden zu haben, denn er legte ihr die Arme um die Taille und erwiderte ihren Kuss mit einer Leidenschaft, die ihre kühnsten Erwartungen übertraf.
Instinktiv wusste Helen, dass Lorenzo sich genauso nach ihr gesehnt hatte wie sie sich nach ihm. Deshalb wurde es höchste Zeit, die nächste Phase ihres Plans einzuleiten. Für Lorenzo völlig überraschend, löste sie sich aus seiner Umarmung und trat einige Schritte zurück.
“Bist du nur deshalb gekommen?”, fragte Lorenzo. Sein Blick verriet Helen, dass er allmählich verstand, was sie beabsichtigte, doch um es deutlich auszusprechen, fehlte ihm offensichtlich der Mut.
Was sich von ihr nicht sagen ließ. Tagelang hatte sie sich innerlich auf diesen Moment vorbereitet, und auch die Aufregung, die sie plötzlich erfasste, konnte sie nicht davon abhalten, den riskantesten Punkt ihres Plans entschlossen in Angriff zu nehmen. “Nein”, erwiderte sie bestimmt und achtete darauf, so laut zu sprechen, dass alle es hören konnten. “Vor allem bin ich gekommen, um dir zu sagen, dass ich deine Frau werden will. Hast du mich verstanden, Lorenzo? Ich will, dass du mich heiratest”, wiederholte sie sicherheitshalber.
Er runzelte die Stirn und sah Helen skeptisch an. “Weißt du auch wirklich, was du tust?”, fragte er leise.
“Und ob ich das weiß! Komm mit, und ich beweise es dir.”
Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und ging langsam auf den Eingang des Hotels zu. Dass Lorenzo ihr folgte, stand außer Frage. Und
wie
ernst ihr der Wunsch war, seine Frau zu werden, würde Lorenzo früh genug erfahren.
Sobald sie ihr Zimmer erreicht hatten, verschloss sie sorgfältig die Tür, nahm Lorenzos Hand und führte ihn zum Fenster, unter dem sich, wie erhofft, inzwischen Bernardos Begleiter eingefunden hatten. Als sie Lorenzo umarmte, brandete vereinzelt Applaus auf.
“Müssen wir uns wirklich vor den Augen dieser gaffenden Meute küssen?”, fragte er.
“Natürlich nicht”, entgegnete sie lächelnd. “Hauptsache, sie begreifen, dass ich zu dir gehöre. Darum schlage ich vor, dass du jetzt die Vorhänge schließt.”
Die Menge vor dem Fenster quittierte mit frenetischem Jubel, dass sich die Gardinen schlossen und kurz darauf das Licht im Zimmer gelöscht wurde.
“Respekt, Helen, dein Plan scheint tatsächlich aufgegangen zu sein.”
“Der wichtigste Teil steht noch aus”, erwiderte sie und begann sein Hemd aufzuknöpfen.
“Überleg dir genau, was du tust”, sagte er. “Wenn es dir darum ging, dem Gespött ein Ende zu machen …”
“Psst.” Helen legte ihm einen Finger auf den Mund. “Es gibt da etwas, was wir angefangen, aber nicht zu Ende gebracht haben. Ich finde, wir sollten das augenblicklich nachholen.”
Um auch den letzten Zweifel an ihrer Entschlossenheit zu zerstreuen, küsste sie ihn, während sie die letzten Knöpfe seines Hemdes öffnete.
“Helen”, sagte er leise, als sie es ihm über die Schultern strich.
“Elena”, verbesserte sie ihn zärtlich und ließ die Hände über seine athletische Brust gleiten.
Helen war die kühle und beherrschte Geschäftsfrau, die ihre Karriere über ihre Gefühle gestellt hatte. Elena hingegen war bereit, für ihre Liebe alles andere preiszugeben, ohne es als Opfer zu empfinden. Von nun an würde sie nur noch Elena sein.
Sie zog Lorenzo fest an sich und barg das Gesicht an seiner Schulter, während er den Reißverschluss ihres Kleides öffnete. Die Berührung seiner Hände ließ sie erschauern, und als sie sich von ihm löste, glitt das Kleid sachte zu Boden.
“Findest du das nicht ziemlich gewagt?”, fragte er gespielt empört, als er feststellte, dass sie weder Slip noch BH trug. Doch sein Blick sagte mehr als deutlich, wie sehr ihm gefiel, was er sah.
“Wer nicht wagt, der nicht gewinnt”, erwiderte sie lächelnd. “Und jetzt lass mich nicht länger leiden.”
Noch ehe sie den Satz beendet hatte, hob Lorenzo sie hoch und trug sie zu dem großen Bett, das der Vermieter eigens auf ihren Wunsch in das Zimmer gestellt hatte.
Sie streckte sich aus und erwartete sehnsüchtig, dass Lorenzo sich zu ihr legte. Als es endlich so weit war, schloss sie die Augen, um die zärtliche Berührung seiner Hände noch intensiver spüren zu können, die nach und nach ihren ganzen Körper in Besitz nahmen.
Immer brennender wurde ihr Verlangen nach ihm, und als sie sich eng an ihn schmiegte, wusste sie, dass es ihm nicht anders erging. Augenblicklich zog sie ihn auf sich und
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