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Heiraten für Turnschuhträgerinnen

Heiraten für Turnschuhträgerinnen

Titel: Heiraten für Turnschuhträgerinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Filippa Bluhm
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kranken Perfektionismus ihre Hochzeit bis ins kleinste Detail zu planen!«
    »Kristin! Du kennst mich doch – schon mal erlebt, dass ich die Fassung verliere? Ich bleib ganz cool, keine Sorge!«
    »Okay. Und versprich mir, dass du keinen Schleier trägst!«
    »Ich verspreche dir alles, Kris«, sage ich, lasse mich auf meinen Stuhl sinken und strecke die Beine aus. »Warum ausgerechnet keinen Schleier?«
    »Weil der Schleier nicht nur ein Symbol für Unschuld, sondern auch für eheliche Schamhaftigkeit ist. Ich meine, geht’s noch? Hast du dir schon mal klargemacht, was es bedeutet, wenn der Brautvater die verschleierte Braut dem Bräutigam übergibt, der dann den Schleier lüftet? Die Verfügungsgewalt über die Frau geht vom Vater auf den Ehemann über.«
    »Aber wir wollen gar nicht kirchlich heiraten, damit erübrigt sich das Schleier-Thema eh.«
    »Na, umso besser. Und was ist mit Georgs Namen? Nimmst du den an oder nicht?«
    »Kristin«, sage ich mit einer Stimme, mit der man normalerweise zu Kleinkindern spricht. »Denk doch mal nach.«
    »Ich denke«, erwidert sie schnippisch.
    »Wie heißt Georg mit Nachnamen?«, versuche ich, sie auf die richtige Spur zu bringen.
    »Äh, Link?«
    »Und wie lautet mein Vorname?«
    »Charlotte.«
    »Und?«
    »Charlotte Link«, sagt sie und schlägt sich gegen die Stirn. »Ist das diese Schmonzetten-Autorin? Auweia. Na, damit hat sich die Sache ja wohl erledigt.«
    Ich nicke und versuche so zu tun, als sei es ohnehin völlig klar gewesen, dass ich meinen Namen behalten würde. Obwohl ich ihn eigentlich gern los wäre. Charlotte Michalski ist nicht gerade ein Name, mit dem man Weltstar wird. Zumindest, wenn man nicht aussieht wie Nastassja Kinski. Ich will endlich das Thema wechseln, aber Kristin ist noch längst nicht fertig.
    »Und du wirst deine Brautschuhe nicht mit Pfennigen bezahlen«, sagt sie.
    »Was ist daran so schlimm?«
    »Weil du damit symbolisierst, dass du sparsam bist und das Geld deines Mannes nicht unnötig ausgeben wirst.«
    »Okay, ich nehme die Visa.«
    Kristin knackst zufrieden mit den Fingern. Dann fällt ihr doch noch etwas ein.
    »Hast du eigentlich vor, in Weiß zu heiraten?«
    »Was soll denn daran schon wieder falsch sein?«
    Sie versucht, ernst zu bleiben, aber ich kann erkennen, wie sich ein breites Grinsen in ihr Gesicht schiebt.
    »Gar nichts. Weiß steht dir hervorragend. Du wirst wundervoll aussehen!«

    Von: »Georg Link«
    An: »Charlotte Michalski«
    Betreff: WG: Gasthaus zur Bärentatz
    Datum: 16. Januar

    weitergeleitete Nachricht
    ----------
    Lieber Georg,
    Papi und ich haben gestern einen Spaziergang gemacht, und zufällig kamen wir am Gasthaus zur Bärentatz vorbei. Wir haben da ja schon deine Taufe gefeiert und deine Firmung, deshalb dachten wir, wir gehen mal rein und erkundigen uns nach den Möglichkeiten, dort eure Hochzeit zu feiern.
    Was soll ich sagen – mir ist ganz warm geworden, schon als wir reingekommen sind. Alles sieht noch genauso aus wie früher! Die gemütliche Holzvertäfelung, die hübsch bestickten Kissen auf den Sitzbänken – auch Frau Schäfer, die Besitzerin, ist fast nicht älter geworden. Und nach wie vor so freundlich, nett und hilfsbereit!
    Sie hat uns folgendes Angebot gemacht:

    Begrüßungs-Sekt (Hausmarke, haben wir probiert, sehr gut!)

    Buffet:
    Schweinegeschnetzeltes in Champignon-Kräutersoße
    Rustikale Bauernente mit Rotkohl
    Putenbrust mit Currysoße und Obst
    Kartoffelklöße, Butterreis, Nudeln
    große Salatplatte mit zwei Dressings
    rustikale Brotauswahl mit Griebenschmalz und Kräuterquark
    Dessert:
    Rote Grütze
    Schokopudding mit Vanillesauce
    Obst

    Mitternachtsbuffet:
    rustikale Platte mit Mett- & Fleischwurst, Gouda & Brie

    Die Veranstaltungsräume werden geschmackvoll mit Topfblumen der Saison, bunten Servietten und Kerzen dekoriert. Für passende Menükarten wird gesorgt.
    Preis inkl. Wein, Bier und Säften: 59,60 Euro pro Person. Kaffee und Kuchen kosten 5 Euro extra.

    Pastor Fahlcke haben wir auch schon gefragt. Er hat einen Termin am 1. Mai frei. Frau Schäfer ist dann ebenfalls noch nicht gebucht.
    Was sagt ihr? Sollen wir zusagen?
    Alles Liebe,
    Deine Mami (und ein herzlicher Gruß von Papi!)

    Von: »Charlotte Michalski«
    An: »Georg Link«
    Betreff: AW: WG: Gasthaus zur Bärentatz
    Datum: 16. Januar

    Neeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiin!
    Die Diskussion, die Georg und ich gerade führen, fällt, nun ja, wie soll ich sagen, etwas lauter aus. Wir sind bei unserem Lieblingsitaliener, der

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