Heiratsantrag auf Portugiesisch
unterdessen, worauf es beim Weinbau ankam. Die Weinlese stand unmittelbar bevor, und die Reben hingen voller tiefroter Trauben. Eine leichte Brise ließ die Vormittagssonne weniger heiß erscheinen, zerzauste Shelleys Haar und ließ ihr T-Shirt an der Brust eng anliegen. Ein warmes Glücksgefühl stieg in ihr auf. Impulsiv wandte sie sich Jaime zu und streckte die Hand nach ihm aus. Sofort umfasste er sie und führte ihre Finger an seine Lippen. Als er mit seiner Zunge langsam über jede einzelne ihrer Fingerkuppen fuhr, erschauerte sie vor unerwartetem Verlangen.
„Siehst du, du spürst es auch.“
Rasch schwang er sich aus dem Sattel und band die Pferde mit den Zügeln zusammen. Als er Shelley herabhob, ließ sie sich in seine Arme gleiten. Das sonnenwarme Fell der Stute im Rücken, presste sie sich, ohne nachzudenken, an Jaime. Gierig küsste er sie, und sie erwiderte seinen Kuss mit neu erwachter Leidenschaft. Die Hände unter ihrem T-Shirt, öffnete er ihren BH und streichelte ihre Brüste, während sein Kuss tiefer und hingebungsvoller wurde. Sie begann an den Knöpfen seines Hemds zu nesteln, begierig, mehr von ihm zu spüren. Als Jaime kurz den Kopf hob, befreite sie sich von T-Shirt und BH. Er konnte ihr die Lust an den Augen ablesen.
„Zieh mir das Hemd aus“, sagte er mit bebender Stimme und zog sie neben den Pferden hinab ins weiche Gras. Bin das wirklich ich?, schoss es ihr durch den Kopf, als sie ein heißes, pulsierendes Verlangen spürte, gegen das sie sich nicht mehr wehren konnte.
Mit zitternden Fingern knöpfte sie sein weißes Baumwollhemd auf und schob es ihm über die Schultern. Mit sanftem Druck fuhr sie langsam mit den Händen über seinen Oberkörper. Ihre helle Haut hob sich gegen seinen gebräunten Körper ab, den er langsam gegen sie presste, bis sie vor Lust aufstöhnte.
Als Jaime sich auf den Ellenbogen abstützte und sein Gewicht von ihr nahm, murmelte sie protestierend.
Langsam bedeckte er ihren Hals mit zarten Küssen. Sie hätte es genießen können, dass er so sanft und zart vorging, doch sie wollte mehr. Sie spürte seine Zunge nun schon fast an ihren Brüsten und bog sich ihm entgegen.
„Geht es dir zu schnell?“ Er klang atemlos.
Nein, es ging ihr nicht schnell genug! Sie wollte mehr. Merkte er es denn nicht? Sie griff in sein dichtes schwarzes Haar und zog seinen Kopf zwischen ihre Brüste.
„Ist es das, was du willst?“
Ein Zittern durchlief sie, als er den Reißverschluss ihrer Jeans aufzog und eine Hand besitzergreifend auf sie legte. Doch es genügte nicht, sie wollte mehr.
Als könne er ihre Gedanken lesen, legte er sich auf sie. Sie spürte seine Erregung und bog sich ihm mit einem kleinen Lustschrei entgegen.
Irgendwo unten im Tal knallte ein Autoauspuff, und Jaime fuhr hoch wie der Blitz. Mit einer seltsam hilflosen Geste fuhr er sich durchs Haar und schüttelte den Kopf.
„Kaum zu glauben, es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte dich wie ein ungestümer Schuljunge hier im Freien geliebt.“
Schnell griff Shelley nach ihrem T-Shirt und zog es an.
„Vielleicht hattest du recht, als du heute nicht mit mir ausreiten wolltest“, sagte er mit leiser, bebender Stimme, während er ihr aufs Pferd half. „Ich denke, es ist besser, wenn wir nicht mehr allein zusammen sind, bis du bereit bist, dich an mich zu binden.“
Das war der Moment, ihm zu sagen, was sie für ihn empfand. Ihm zu gestehen, dass sie ihn liebte und begehrte. Doch irgendetwas hielt sie zurück. Sie erschrak vor der Bedingungslosigkeit ihrer Gefühle, vor dem Verlangen, das er in ihr zu wecken vermochte. Nun war sie noch verwundbarer, hatte noch mehr zu verlieren.
In Lissabon würden sie unter Leuten sein. Dort hatte sie Gelegenheit, mit sich ins Reine zu kommen.
Am Morgen der Abfahrt sprach sie Jaime noch einmal auf die Villa und die geplante Schenkung an, doch er wiegelte ab. Shelley wurde den Verdacht nicht los, dass er nicht vollkommen aufrichtig mit ihr war. Als sie ihn jedoch wegen seiner ablehnenden Haltung zur Rede stellen wollte, wurden sie von der hereinstürmenden Carlota unterbrochen. Das Gepäck sei im Wagen verstaut und alles zum Aufbruch bereit.
Es wurde eine längere Fahrt durch eine karge, wildromantische Landschaft.
Am späten Nachmittag erreichten sie schließlich Lissabon. Über mehrere Kilometer am Ufer des Tejo entlang breitete sich das Häusermeer über steile Hügel und tiefe Täler. Hier hatte also Vasco da Gamas berühmte Reise begonnen. Von diesem
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