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Heiratsantrag auf Portugiesisch

Heiratsantrag auf Portugiesisch

Titel: Heiratsantrag auf Portugiesisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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genauso, wie er mich will, was auch immer er Ihnen erzählt haben mag. Glauben Sie im Ernst, Sie könnten mir das Wasser reichen?“
    Shelley wusste, dass ihre Miene sie verraten hatte. „Weiß Jaime, dass Sie hier sind?“, versuchte sie zu kontern.
    Sofia zuckte nicht mit der Wimper. „Aber natürlich“, erwiderte sie verächtlich. „In diesem Augenblick stoßen er und mein Vater auf die gelungene Durchführung ihres Projektes an.“
    Wenn Jaime nur die Villa von ihr wollte, wozu dann dieser teuflische Plan? Wieso hatte er sie nicht einfach darum gebeten? Shelley presste die Lippen zusammen. Weil er wusste, dass sie ebenso wenig wie seine Mutter den Bauplänen zugestimmt hätte. Sie wollte nicht, dass die Villa abgerissen wurde, um einer Ferienanlage Platz zu machen. Dabei hatte er so aufrichtig geklungen, als er von seiner Zuneigung zu ihrem Vater gesprochen hatte.
    „Wenn er das Grundstück unbedingt haben wollte, dann hätte er seine Mutter doch sicher überreden können?“, warf Shelley ein. Sie konnte einfach nicht glauben, dass Sofia die Wahrheit sagte. Obschon sie immer die Befürchtung gehegt hatte, Jaime könne sie nicht um ihrer selbst willen lieben, so kämpfte sie nun, da ihre Ängste sich zu bestätigen schienen, mit aller Macht gegen Sofias Behauptungen an.
    „Die Condessa hätte ihm niemals nachgegeben.“ Sofias Stimme klang hart. „Sie will die Villa unter allen Umständen erhalten, weil sie ihrem Mann gehörte. Nie würde sie einem Abriss zustimmen. Jaime ist davon ausgegangen, dass er das Grundstück erben würde. Deshalb hat er bereits einen Vertrag mit meinem Vater geschlossen. Sie können ihn gern sehen. Ich habe ihn dabei.“
    Sie holte einen Stapel Papiere aus ihrer Tasche und warf die dicht bedruckten Seiten vor Shelley auf den Tisch. Sie waren in Portugiesisch abgefasst. Deutlich erkennbar standen am Ende des Dokuments die gedruckten Namen von Jaime und Sofias Vater – mit ihrer Unterschrift.
    „Glauben Sie mir jetzt?“
    Triumphierend blitzten ihre Augen, und Shelley rang um Fassung. Sie wollte sich verkriechen, diesem Albtraum entkommen. Aber es würde kein Erwachen geben, das war die Realität.
    Warum bin ich so schockiert? Ich habe doch von Anfang an befürchtet, dass Jaime mir etwas vormacht. Doch nie, niemals hätte sie mit derartiger Niedertracht gerechnet. Sie hatte es für möglich gehalten, dass er sich einredete, sie zu lieben, weil es der Wunsch ihres Vaters gewesen war. Wie abwegig dieser Gedanke war, wurde ihr erst jetzt klar.
    Sofia beobachtete sie mit einem gespannten Ausdruck in den Augen, und Shelley verspürte einen scharfen Stich, als ihr erneut bewusst wurde, dass sie der Geliebten ihres Mannes gegenüberstand. Er hatte die Affäre nie geleugnet. Wie clever von ihm. Es war ihm gelungen, ihr etwas vorzumachen, und sie hatte allen Ernstes geglaubt, die Sache sei aus und vorbei und habe nie wirklich eine Rolle in seinem Leben gespielt. Nun wusste sie es besser.
    Selbst nach der Hochzeit hatte er nicht vor, sich von seiner Geliebten zu trennen. Kein Wunder, dass er ihr nicht gesagt hatte, zu wem er so eilig gehen wollte. Und Sofia hatte recht: Shelley würde sie im Bett niemals ausstechen können. Und ich werde es gar nicht erst versuchen, dachte sie grimmig. Verheiratet war sie nun, aber eine Ehe konnte für ungültig erklärt werden, wenn sie nicht vollzogen war, und das würde nicht geschehen. Sie würde nicht mit Jaime schlafen. Weder in der Hochzeitsnacht noch später. Damit tat sie ihm sicher einen Gefallen. Allerdings würde er auch die Villa und das dazugehörige Grundstück nicht bekommen, wenn die Ehe nicht gültig war. Ich werde nicht mit ihm ins Bett gehen. Jetzt, da ich die Wahrheit weiß, kann ich es nicht mehr, dachte sie.
    Warum war sie nicht vernünftig gewesen und nach England zurückgekehrt, so wie sie es vorgehabt hatte? Es wäre das Richtige gewesen. Jaime hatte genau gewusst, warum er diesen Schritt unter allen Umständen verhindern wollte.
    Ein weiterer Gedanke tauchte in ihr auf. Hatte er womöglich alles geplant gehabt? War er an jenem Abend davon ausgegangen, dass die Condessa sie hören und ins Zimmer kommen würde?
    Sofia steckte die Unterlagen in ihre Tasche und erhob sich.
    Mit kalter Stimme sagte Shelley: „Soll ich Jaime darüber informieren, dass Sie die Schmutzarbeit für ihn übernommen haben?“
    An der Tür drehte Sofia sich um und lächelte herablassend. „Das liegt ganz bei Ihnen, meine Liebe.“ Ihr Gesicht nahm einen

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