Heiratsmarkt
Zimtwasser, Baldrian, Asafötida-Tropfen, Lavendelkampfer-Wasser und alle möglichen, von Freundinnen oder Reklamen empfohlenen schmerzstillenden und stärkenden Mittel enthielten.
Im Gegensatz zu Lady Buxted war sie weder aufbrausend noch ein Ellbogenmensch.
Sie hatte eine schwache, klagende Stimme, die, wenn man ihr widersprach, nur noch schwächer und erschöpfter klang. Und sie war bereit, für ihre Kinder wie auch für sich selbst Unsummen zu verschleudern. Leider Gottes war ihr Erbe - von den Damen Jevington und Buxted als ein recht angenehmes Auskommen bezeichnet - nicht groß genug, um ohne kluges Einteilen und Sparen in dem Stil leben zu können, an den sie ihren "Worten nach gewöhnt war. Da sie aber zu kränklich war, um sich mit diesen beiden Künsten zu befassen, steckte sie ständig in Schulden. Sie erhielt seit Jahren eine Pension von Alverstoke. Obwohl der Himmel wusste, wie sehr sie von seiner Großzügigkeit unabhängig zu sein wünschte, hatte sie wider Willen doch das Gefühl, es sei - da ja ihr schöner Sohn Alverstokes Erbe war - dessen Pflicht, auch für ihre beiden Töchter aufzukommen.
Da die ältere der beiden, Miss Chloe Dauntry, erst in einigen Wochen siebzehn wurde, hatte ihre Einführung in die Gesellschaft Mrs. Dauntry so lange nicht beschäftigt, bis sie aus verschiedenen unklaren Quellen erfuhr, dass Alverstoke plane, einen prachtvollen Ball zu Ehren Miss Jane Buxteds zu geben. Mrs. Dauntry mochte ja ein schwaches Geschöpf sein - aber wenn es hieß, ihre geliebten Kinder zu verteidigen, konnte sie, ihren eigenen Erklärungen nach, zur Löwin werden. In dieser Rolle überfiel sie Alverstoke, bewaffnet mit ihrem mächtigsten Kampfmittel: dem Riechfläschchen.
Sie stellte keine Ansprüche, nein, so war sie nicht. Als er den Salon betrat, kam sie, die ausgestreckten Hände in köstlichem lavendelfarbenem Ziegenleder, auf ihn zu, Schals und Faltenwürfe hinter sich herschleppend. „Teuerster Alverstoke!", sagte sie, hob die riesigen, tief eingesunkenen Augen zu ihm auf und gönnte ihm ein wehmütiges Lächeln. „Mein gütiger Wohltäter! Wie kann ich dir danken?"
Er übersah ihre Linke völlig, drückte ihr nur kurz die Rechte und sagte: „Mir danken - wofür?"
„Das sieht dir ja so ähnlich!", murmelte sie. „Aber du magst ja deine Großmut vergessen - ich kann es nicht! Oh, ich bin bei der armen Harriet und den Mädchen völlig in Ungnade, weil ich mich bei einem so kalten Wetter hinauswage, aber ich hatte das Gefühl, es ist das Mindeste, was ich tun kann! Du bist ja viel zu gut!"
„Na, das ist wenigstens einmal etwas Neues", bemerkte er. „Setz dich, Lucretia, und lass mich ohne Umschweife hören: Was habe ich ungeschickterweise begangen, das deine Dankbarkeit erregt?"
Es war bekannt, dass noch nie etwas die Heiligkeit der Stimme und des Betragens von Mrs. Dauntry aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Also antwortete sie, als sie anmutig in einen Sessel sank: „Du Schwindler! Ich kenne dich nur zu gut, um mich täuschen zu lassen - du hast es nicht gern, wenn man dir dankt -, und wirklich, sollte ich dir all deine Güte zu mir und den Meinen danken, für deine unermüdliche Unterstützung, für deine Großherzigkeit meinen Geliebten gegenüber - ich fürchte, ich würde in deinen Augen todlangweilig werden! Chloe, das liebe Kind, nennt dich nur unseren Märchenonkel!"
„Das muss eine dumme Gans sein!", antwortete er.
„Oh, sie meint, es gibt niemanden, der ihrem großartigen Vetter Alverstoke gleichkommt", sagte Mrs. Dauntry und lächelte sanft. „Ich versichere dir, sie schwärmt für dich!"
„Das braucht dich nicht aufzuregen", sagte er. „Darüber kommt sie schon hinweg."
„Nein, du bist wirklich ein ganz Schlimmer!", scherzte Mrs. Dauntry. „Du möchtest mir gern ausweichen, aber es gelingt dir einfach nicht. Du weißt sehr gut, dass ich hier bin, um dir zu danken - ja, und auch, um mit dir zu schelten, weil du Endymion beigesprungen bist, wie ich, ach, es nicht konnte. Dieses wunderschöne Pferd! Bis aufs Haar vollkommen, sagt er. Es ist wirklich viel zu gütig von dir."
„Deshalb also kommst du mir danken, ja?", fragte Seine Gnaden mit einem höhnischen Blick. „Du hättest dich nicht wegen einer so unnötigen Mitteilung hinauswagen sollen. Ich habe, als er zum Militär ging, gesagt, ich würde dafür sorgen, dass er anständig beritten ist."
„Wie großzügig von dir!", seufzte sie. „Dessen ist er sich zutiefst bewusst. Was mich betrifft, so
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