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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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gegönnt hatte, auch gegangen war, blieb der Marquis mit seiner Gastgeberin allein.
    Sie sagte nachdenklich: „Es wäre vermutlich wirklich besser, wenn Sie selbst ihn zu den Maschinen mitnähmen. Er ist nämlich ein sehr unternehmungslustiger Junge, und man kann nie wissen, was er sich plötzlich in den Kopf setzt."
    „Charles wird schon wissen, wie er ihn im Zaum halten soll", antwortete er gleichgültig.
    Sie blickte zweifelnd, sagte aber nichts mehr, denn sie bemerkte, dass Seine Gnaden in eine geistesabwesende Stimmung geraten war. Er starrte auf die gegenüberliegende Wand, ohne sie zu sehen, mit einem seltsamen Lächeln um die Mundwinkel. Dieses verstärkte sich, plötzlich lachte er leise auf und sagte: „Bei Gott, ich werde es tun!"
    „Was denn?", fragte Frederica.
    Er hatte ihre Anwesenheit ganz offensichtlich vergessen. Erst ihre Stimme brachte ihn in die Gegenwart zurück, aber anstelle einer Antwort fragte er unvermittelt:
    „Was tun eigentlich Ihre Brüder hier? Sie sollten doch in der Schule sein!"
    „Nun ja, in gewisser Hinsicht mögen Sie vielleicht recht haben", pflichtete sie ihm bei. „Aber Papa dachte nie daran, einen seiner Söhne in die Schule zu schicken. Er selbst wurde nämlich daheim erzogen. Das mag Ihnen natürlich nicht als guter Grund erscheinen, bei den Jungen die gleiche Bahn einzuschlagen - ehrlich gesagt, mir kommt es auch nicht richtig vor. Aber man soll nicht ungerecht sein, und das wäre es wirklich, wollte man annehmen, dass der arme Papa die Schuld an seinen ...
    seinen Irrtümern auf seine Erziehung schob. Und ich weiß nicht, ob das stimmt", fügte sie nachdenklich hinzu. „Die Merrivilles hatten immer einen Hang zur Flatterhaftigkeit."
    „Ach nein, wirklich?", erwiderte er mit spöttischem Lächeln. „Jessamy und Felix haben also Erzieher gehabt?"
    „O ja, Dutzende!", antwortete Miss Merriville. Sie bemerkte den erschrockenen Blick Seiner Gnaden und beeilte sich, ihn zu beruhigen. „Oh, nicht alle auf einmal! Einen nach dem anderen, verstehen Sie? Sie können sich nicht vorstellen, wie ärgerlich das war! Es ist nämlich so, dass die Jungen keine alten Erzieher haben wollen, weil diese nicht mit ihnen Sport treiben können. Und wenn es junge sind, wollen sie immer nur ein, zwei Monate bleiben, während sie auf eine Anstellung in der Schule warten, bis sie an eine Universität gehen oder so etwas. Und was sogar noch ärgerlicher ist, immer verlieben sich alle unsterblich in Charis!"
    „Das glaube ich sofort."
    Sie nickte seufzend. „Ja, und das Malheur ist, dass Charis es einfach nicht übers Herz bringt, sie abzuweisen. Unglücklicherweise besitzt sie ein weiches Herz und kann es nicht ertragen, jemanden zu verletzen - besonders nicht Leute wie den armen Mr.
    Griff, der sehr tollpatschig und schüchtern war, rotes Haar hatte und einen Adamsapfel, der im Hals auf und ab hüpfte. Er war der letzte Erzieher. Derzeit haben die Jungen Ferien, aber wenn sie alle Sehenswürdigkeiten Londons gesehen und sich etwas mehr eingewöhnt haben, muss ich wieder jemanden für sie anstellen. Aber Jessamy ist sehr brav und studiert zwei Stunden täglich, weil er entschlossen ist, schon mit achtzehn nach Oxford zu gehen, ein Jahr früher als Harry."
    „Ist Harry jetzt in Oxford?"
    „Ja, im vierten Semester. Deshalb schien es mir ja gerade der richtige Augenblick, für ein Jahr nach London zu gehen. Es wird auch ihm sehr guttun, etwas von der Welt zu sehen, bevor er sich in Graynard niederlassen muss - glauben Sie nicht? Außerdem wird er es ungemein genießen!"
    „Das bezweifle ich nicht", sagte Alverstoke. Er sah mit einem Glitzern in den Augen auf sie hinunter. „Jetzt müssen wir aber endlich einmal Ihre Angelegenheit klären.
    Ich habe die Absicht, in den nächsten Wochen einen Ball zur Feier des Debüts einer meiner Nichten zu geben. Sie und Ihre Schwester werden dabei erscheinen, um von meiner Schwester der Gesellschaft vorgestellt zu werden. Sie werden dann alle zweifellos Einladungen für eine Anzahl ähnlicher Veranstaltungen erhalten, zu denen Sie meine Schwester begleiten wird - ah! -, und außerdem meine Base, Mrs.
    Dauntry, die bei meinem Ball ebenfalls eine Tochter debütieren lassen will!"
    Fredericas Lippen zitterten. Ihre Augen blitzten spitzbübisch. Sie sagte: „Ich bin Ihnen sehr verbunden! Welch ein glücklicher Zufall, dass Charis gerade rechtzeitig heimkam, um Sie kennenzulernen!"
    „Ja, nicht wahr?", erwiderte er. „Sonst hätte ich vielleicht nicht

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