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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte.«
    Jack kratzte sich mit den Knöcheln am Kinn, während er diese Neuigkeit verdaute. »Nun, das verändert die Sache natürlich ein wenig. Dann ist sie also eine Andere. Aber jetzt trotzdem mal im Ernst, Aidan -was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Willst du, dass wir in unseren Betten ermordet werden?«
    »Sie ist eine Diebin, keine Mörderin. Und im Augenblick ist sie auch das nicht, sondern meine Angestellte.«
    »Bist du sicher, dass sie dir nicht eins über den Schädel geben wird?«, fragte Jack, in dessen glasigem Blick nun ein Anflug von Beunruhigung erschien.
    »Das ist doch ...«, begann Aidan sich zu verteidigen, aber Diskussionen würden die Unterhaltung nur verlängern, und im Moment brauchte er Schlaf dringender als Jacks Verständnis. »Das lass mal meine Sorge sein. Vergiss einfach, dass sie hier ist, Jack.«
    Sein Cousin warf ihm einen zweifelnden Blick zu, aber sein spontanes Nicken wirkte ehrlich. »Na schön. Dann überlasse ich sie dir«, sagte er und ging, enttäuscht wie jemand, dem ein Nervenkitzel entgeht, den Gang hinunter. Nach ein paar Schritten drehte er sich jedoch noch einmal um. »Sie muss etwas Besonderes sein, um dich aus deinem Schneckenhaus hervorzuholen«, bemerkte er mit nachdenklichem Blick.
    Aidan schloss die Tür. Seine Hand, die den Türknauf hielt, war weiß um die Fingerknöchel, sein gesenkter Kopf lehnte sich an das massive Holz. Von wegen Schneckenhaus.
    Gefängnis !
    Aber wenn er sich nicht irrte, hielt Cat O’Connell die Schlüssel dazu in der Hand.

3. Kapitel
    A idan schob die verhassten Rechnungsbücher beiseite, um einen Schluck Tee zu trinken, der jedoch schon so kalt war, dass er das Gesicht verzog.
    Aus Gewohnheit war er im Morgengrauen aufgestanden und hatte die ersten Tagesstunden mit den labyrinthischen Biegungen und Windungen seiner finanziellen Situation verbracht. Erst im vergangenen Jahr hatte seine Sparsamkeit sich ausgezahlt, und endlich überstiegen seine Einkünfte den Berg seiner ererbten Schulden. Aber nach wie vor betrachtete er das nicht als selbstverständlich. Denn genauso, wie der Reichtum sich vermehrte, konnte er auch wieder schwinden.
    Eine vorteilhafte Verbindung mit einer Frau von Stand und Vermögen würde sechs Jahren heftigen Kampfs den letzten Stempel aufdrücken. Und Barbara Osborne passte wunderbar in diese Kategorie hinein. Sir Humphrey erregte sich zwar darüber, dass seine einzige Tochter ihre Chancen wegen eines verarmten Earls wegwarf, dessen Familie seit Generationen den Ruf besaß, nicht ganz bon ton zu sein. Aber ein Titel, egal wie befleckt, war immer noch ein Titel, und ein Baron durfte nicht allzu penibel sein, wenn eine Gräfinnenkrone auf dem Spiel stand.
    Andererseits konnte Aidan jedoch auch nicht voraussetzen, dass Barbara ihn favorisierte. Blumen und ein kurzes Briefchen, in dem er sein Bedauern darüber äußerte, am Vorabend anderweitig zu tun gehabt zu haben, würde viel dazu beitragen, ihm auch weiterhin seinen Platz in ihrem Herz zu sichern. Frauen liebten solche Dinge. Sowie er sich dazu entschlossen hatte, zog er ein Blatt feines Briefpapier aus der obersten Schreibtischschublade und fragte sich, an seinem Federhalter kauend, was er dem Gegenstand seiner Verehrung schreiben sollte.
    Ein diskretes Hüsteln unterbrach seine Gedanken.
    Cat O’Connell stand zaudernd auf der Schwelle. Ihre Haut war blass wie Marmor, glattes schwarzes Haar umrahmte ihr schmales Gesicht, und eine schon fast magere Gestalt vertuschte eine unbeugsame Zähigkeit, die er aus eigener schmerzlicher Erfahrung kannte.
    In einem geliehenen Kleid, dessen Oberteil zusammengesteckt worden war, sah Cat aus wie ein Kind, das sich mit den Kleidern seiner Mutter kostümierte. Aber nicht wie irgendein x-beliebiges Kind. Stolz und Selbstvertrauen verrieten sich in jeder Linie ihres schlanken Körpers und funkelten herausfordernd in ihren grünen Augen.
    Aidan schob das unbeendete Briefchen beiseite, als könnte er so auch seine ihm unangenehme Reaktion auf ihre Erscheinung von sich schieben. Sein vorübergehendes Unbehagen verbarg er mit einem raschen Blick zur Uhr. »Ich begann mich schon zu fragen, ob Sie es sich anders überlegt hatten.«
    Sie hatte seinen Blick zur Uhr gesehen. »Ich habe verschlafen«, erklärte sie widerwillig und in einem Ton, der ihn dazu herausforderte, etwas dazu zu sagen.
    Aidan entgingen nicht die leichten Schatten unter ihren großen Augen und die kalkige Nuance ihrer ohnehin schon blassen Haut. Dachte sie

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