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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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anhalten konnte.
    Und dann waren sie draußen, auf der Eingangstufe und im Hof. Hinter ihnen loderte ein Scheiterhaufen, der das Tagebuch verschlungen hatte. Auch die Schreie des Pferdes zerrissen die Luft nicht mehr.
    Cat bettete Aidans Kopf in ihren Schoß. Zärtlich strich sie ihm das Haar aus der Stirn, küsste sein rußgeschwärztes Gesicht und verschränkte ihre Finger mit den seinen.
    »Aidan?«, flüsterte sie mit erstickter Stimme und schmeckte das Salz ihrer Tränen auf den Lippen. »Bitte stirb nicht! Bitte verlass mich nicht!«
    »Gerettet ... mich gerettet ...«
    Sie lachte unter Tränen und spürte, wie der Schmerz ein wenig wich. »Du hast mich zuerst gerettet.«
    Seine Augen flackerten, seine Hand bewegte sich in ihrer, und seine blutigen Lippen formten eine Frage: »Du bleibst?«
    Was auch immer. Sie würde alles tun, um ihn bei sich zu behalten. »Ja, Aidan. Ich werde bleiben. Ich verspreche es.«
    Seine Augen schlossen sich, und sein Körper wurde schlaff. Aber sein Herz schlug weiter.

27. Kapitel
    Juli 1815
    V oll angespannter Ungeduld standen die drei Männer im Salon herum. Alle hielten sich mit militärischer Diszipliniertheit: die Schultern sehr gerade, mit selbstbewussten Mienen und kühlen, stolzen Blicken. Arrogante Wichtigtuer.
    Ihre Anwesenheit irritierte Aidan, obwohl er wusste, dass er sie hinnehmen musste, wenn er erreichen wollte, Brendans Namen bei den Amhas-draoi reinzuwaschen.
    Er saß aufrecht in einem Sessel, was ein Sieg gegen die Schwerkraft war. Gegen den Strom von Besuchern, die die Köpfe geschüttelt und seine Stunden gezählt hatten. Stunden erstreckten sich zu Tagen, dann zu Wochen, während er gegen die Kapitulation eines Körpers ankämpfte, dessen einzig verbliebener Sinn der Schmerz gewesen war. Die Erinnerung an diesen Kampf war in dem Spiegelbild verblieben, das ihn jeden Morgen aus seinem Spiegel anblickte.
    Vogelscheuchen besaßen mehr Eleganz als er. Sein Körper war hager geworden, sein Gesicht verhärmt, und tiefe Falten hatten sich zu beiden Seiten seines Mundes eingegraben. Ein leerer Blick, und silberne Strähnen in seinem dichten, rötlich braunen Haar. Ein Eindruck, der von drei spöttisch dreinblickenden Augenpaaren nur bestätigt wurde.
    »Sie sind etwa ...« – er warf einen Blick auf seine Taschenuhr –, »zwei Monate zu spät dran, richtig?«
    Der Älteste der Amhas-draoi, ein Mann, der sich nur mit dem Namen Garrick vorgestellt hatte, zuckte nicht mal mit den Wimpern. »Es gab viel, was uns in letzter Zeit beschäftigt hat, Lord Kilronan. Wir kamen, sowie die Ereignisse es zuließen.«
    »Sie lassen es so klingen, als hätte ich Sie zu einem verdammten Sommerfest eingeladen! Haben Sie meinen Brief gelesen?«, versetzte Aidan mit nur mühsam unterdrückter Wut.
    »Meinen Sie diesen Brief, Mylord?« Garrick zog ein dickes Blatt Papier aus seinem Rock. Das Schreiben war mehrmals gefaltet, zerknittert und befleckt, aber immer noch erkennbar. Es war das, was Aidan durch einen schnellen Kurier den Amhas-draoi hatte überbringen lassen. Zur Duke Street in Dublin, der einzigen Adresse, die er gehabt hatte, an eine Frau, von der Jack einmal gesagt hatte, sie besäße einen ausgeprägten Sinn für das Ironische.
    Lachte sie jetzt auch? Oder bedeutete Jacks Tod mehr für sie als nur ein weiteres Opfer, das Máelodors Machthunger gefordert hatte? Aidan wusste es nicht; dazu müsste er Miss Roseingrave erst wiedersehen. Sein Schreiben an sie hatte bisher jedoch nur diese drei Herren mit den unbewegten Gesichtern zu ihm geführt.
    »Wir haben ihn gelesen. Und wir verstehen Ihre Sorge. Das Tagebuch Ihres verstorbenen Vaters könnte eine mächtige Waffe in den falschen Händen sein. Hätten wir das schon zur Zeit unseres letzten ... Besuchs hier in Ihrem Zuhause gewusst ...«
    »Lassen Sie uns die Erinnerung daran doch nicht beschönigen«, antwortete Aidan, dessen Kehle schmerzte von ganz anderen Worten, die ihm auf der Zunge lagen. »Hätten Sie es gewusst, dann hätten Sie es mitgenommen, als Sie meinen Vater ermordet haben.«
    »Ein bedauernswertes Versehen unserseits.« Garrick tat die Vergangenheit mit einer gleichmütigen Handbewegung ab. »Aber sprechen wir doch über die Gegenwart. Wir sind hergekommen, um mehr Informationen einzuholen, weil es uns, ehrlich gesagt, schwerfällt zu glauben, was Sie geschrieben haben.«
    Aidan versteifte sich, seine Hände schlossen sich noch fester um die Sessellehnen. »Wieso?«
    »Sie behaupten, dass Máelodor der Kern

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