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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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hast.«
    »Zurückblickend muss ich zugeben, dass wir wirklich ständig auf der Suche nach Gefahren waren. Aber mein Vater förderte das in gewissem Maße auch. Er wollte, dass seine Söhne vor keiner Herausforderung zurückschreckten.«
    »›Entweder ihr schafft es, oder ihr sterbt bei dem Versuch‹?«
    Aidan sah sie an und schenkte ihr ein verwegenes Lächeln, das seine strahlend weißen Zähne offenbarte. »So ungefähr. Ich ritt. Ich focht. Ich boxte. Ich schoss ...« Er brach ab und ließ eine theatralische Pause folgen.
    »Aber?«, fragte Cat.
    Er zuckte die Schultern. »Am Ende schien nichts von alledem zu zählen gegen das eine, worin ich nicht vortrefflich war.«
    Sie hob erwartungsvoll die Brauen.
    »Magie. Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, bin ich nicht gerade sehr geschickt darin.«
    Sie sah ihn an, als ob sie etwas sagen wollte. Ihre Augen wurden größer, ihre Lippen teilten sich, aber dann schien sie sich es anders zu überlegen, denn sie senkte den Blick wieder auf das Tagebuch, und der Moment verflog.
    Auch gut. Was könnte sie auch schon sagen, um die Erinnerung daran, dass er den Maßstäben seines Vaters nie gerecht geworden war, erträglicher zu machen? Was wusste sie schon von dem Wirrwarr aus Liebe und Enttäuschung, Stolz und Erwartung, der seine Erinnerungen an seinen Vater ausmachte?
    Aidan fuhr sich mit der Hand durchs Haar, schob die sentimentalen Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf die Übersetzung. Oder versuchte es jedenfalls. Seine Schläfen pochten wie unter einem Schmiedehammer, und schwarzgelbe Kreise ließen die Buchstaben vor seinen Augen verschwimmen. Seit Stunden waren sie mit dem Tagebuch beschäftigt, aber bisher war er auf nichts gestoßen, das mit dem Mord an seinem Vater zu tun haben könnte.
    Die Seite, die er gerade las, enthielt Notizen, die sein Vater sich bei einer Besprechung gemacht hatte. Bei einer der geheimnisvollen Versammlungen, die einen solch großen Teil vom Leben seines Vaters einzunehmen schienen. Und von seinem eigenen. Besuche von Männern und Frauen mit grimmigen Mienen, die den ganzen Haushalt durcheinanderbrachten. Sie lungerten in den Gängen herum und behandelten die eigentlichen Bewohner des Hauses wie Eindringlinge. Seine Mutter pflegte nutzlos und nervös herumzulaufen, während sein Vater Anweisungen blaffte für Mahlzeiten, die zubereitet, und Räume, die vorbereitet werden mussten. Der Strom von Kommandos endete erst, wenn die Gruppe in Vaters Arbeitszimmer verschwand und die Türen vor allen Eindringlingen verschlossen wurden. Vor allen außer Brendan, der als einziges der Kinder fast immer eine Einladung erhielt.
    Aidan erinnerte sich, wie er vor Eifersucht gekocht hatte, bis sein jüngerer Bruder ihm die Natur der Versammlungen gestand. Es ginge um Astronomie, hatte er behauptet, um Mathematik und alte Sprachen. Und wie ein Tölpel hatte Aidan ihm das abgenommen.
    Oder hatte er nur so sehr gewünscht, es möge wahr sein, dass er all die Anhaltspunkte, die auf finsterere Zwecke hinwiesen, übersehen hatte? Und aus seiner Blindheit erst erwachte, als es schon zu spät war?
    Wieder überflog er Cats Übersetzung, las Namen, Daten, eine Art Terminplan, obwohl dies alles sogar übersetzt nur wenig Sinn ergab. Ein Name hob sich jedoch von den anderen ab, und Aidan erkannte ihn, als er ihn las: Daz Ahern, ein Mann, der ihm einst so vertraut gewesen war wie ein Lieblingsonkel. Ein Mann, der angeblich zuletzt außerhalb Knocknirys in der Einsamkeit der Heide der Slieve Aughty Mountains gelebt hatte. Aidan beschloss, per Post eine Anfrage zu schicken und herauszufinden, ob Daz noch lebte und was er wusste.
    Bei keinem der anderen Namen klingelte es bei ihm. Sie waren ein buntes Allerlei aus irischen und englischen Nachnamen, mit ein paar ausländisch klingenden Titeln, die noch zusätzlich hinzugefügt worden waren. Aber nichts, was erklärte, warum Unbekannte darauf aus sein sollten, an Informationen aus diesen bisher nichts als alltägliche Belanglosigkeiten enthaltenden Seiten heranzukommen.
    »Hier ist etwas Interessantes«, unterbrach Cat den endlosen Kreis von Fragen. » 17. Oktober 1803. Einer der unseren hat mit der Gruppe gebrochen. Un ... unver ... oh nein, ich hab’s – inakzeptabel.«
    Aidan trat neben sie, und eine unerklärliche Furcht verkrampfte ihm den Magen, als Cat fortfuhr, den Eintrag stockend, aber Wort für Wort zu lesen.
    »M. schlägt vor, dass wir« – vor Anstrengung schürzte sie die Lippen

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