Heiß gekuesst
Schachtel zurück, bevor er ihn wieder in seinen Korb legte. An der Abbildung auf der Schachtel sah ich, wofür der lange Schnabel gedacht war. Hastig wandte ich den Blick ab. »Schatten sind Auferstandene, Ysolde. Geisterbeschwörer haben aber nur mit Geistern zu tun, die nicht auferstanden sind. Nein, sie haben keine Macht über uns. Warum erstaunt dich das so?«
»Weil es bedeutet …« Ich biss mir auf die Lippe. Vielleicht wog ja Baltics Abneigung gegen Dr. Kostich seine Wut auf Constantine auf. »Constantine, wenn ich dich bitten würde, uns zu helfen, würdest du das tun? Auch ohne mir alle fünf Minuten zu sagen, wie sehr du mich liebst und dass ich Baltic deinetwegen verlassen soll?«
»Aber ich liebe dich wirklich, und du solltest diesen mordlustigen …«
»Würdest du uns auch helfen, ohne das ständig von dir zu geben? Wenn ich dich darum bitten würde?«
Sein Gesichtsausdruck wurde nachdenklich, dann jedoch trat ein listiger Ausdruck in seine Augen. »Mit der Geisterbeschwörerin?«
»Ja. Ungeachtet der Feindseligkeit zwischen dir und Baltic. Ich glaube, er hätte es lieber, du würdest dich um Thala kümmern als Dr. Kostich. Er hat ihm immer noch nicht den Zwischenfall vergeben, der erneut zu meinem Tod geführt hat.«
»Ich werde Baltic nicht helfen«, sagte Constantine mit fester Stimme. Ich wollte schon ansetzen, ihn zu überreden, als er meine Hand ergriff und fortfuhr: »Aber ich werde alles tun, was du von mir verlangst, meine reife, kleine Pflaume. Vorausgesetzt natürlich, du hilfst mir auch.«
»Wie soll ich das denn machen?«, fragte ich, amüsiert darüber, dass selbst tote Drachen noch gerne verhandelten. »Ich werde nichts tun, was Baltic schaden könnte.«
Er verzog das Gesicht. »Ich habe langsam das Gefühl, du meinst es ernst mit ihm. Die Hilfe, die ich von dir erbitte, hat nichts mit ihm zu tun.«
»Oder mit Gabriel«, ergänzte ich und kniff die Augen zusammen, damit er wusste, dass ich auch in diesem Punkt unerbittlich war.
»Die silbernen Drachen …«
»Sind glücklich mit Gabriel.«
»Ich habe begonnen …«
»Nein«, sagte ich und entzog ihm meine Hand. »Das werde ich nicht tun. Wenn das bedeutet, dass du mir nicht hilfst, dann ist es eben so, aber ich werde dich nicht bei dem Versuch unterstützen, Gabriel die silberne Sippe wegzunehmen.«
Er schürzte die Lippen, dann sagte er beleidigt: »Ich liebe dich, wie ich schon häufig erwähnt habe. Du hast um meine Hilfe gebeten. Das Gesetz der Ritterlichkeit, das mich an dich bindet, lässt mir keine andere Wahl, als deine Wünsche zu erfüllen. Ich werde tun, was du von mir verlangst.«
»Und was soll ich im Gegenzug für dich tun?«, fragte ich misstrauisch. Diesen Quatsch mit dem Gesetz der Ritterlichkeit nahm ich ihm nicht ab. Der Drache, der nicht für jede gute Tat eine Entschädigung aushandelte, war noch nicht geboren.
Er schwieg einen Moment, und seine dunklen Augen suchten meine. »Ich weiß nicht, wann ich deine Hilfe brauche, aber ich spüre, dass der Zeitpunkt sehr nahe ist. Ich bitte dich einfach nur, dass du mir deine Hilfe gewährst, wenn du dich moralisch dazu imstande fühlst, weil ich dich bei deinem Kampf gegen die Geisterbeschwörerin unterstützt habe.«
Meine Gedanken überschlugen sich. Baltic würde mein Versprechen, Constantine zu helfen, nicht gefallen, und er hätte bestimmt auch etwas dagegen, dass Constantine uns bei Thala helfen würde … aber es gab keine andere Wahl. »Einverstanden. Solange es nichts ist, das ich moralisch nicht verantworten kann, helfe ich dir.«
Lächelnd beugte er sich vor, als wolle er meine Hand küssen, aber eine Stimme ließ ihn innehalten.
»Constantine Norka?« Eine große, elegante Frau indischer Abstammung trat auf uns zu. »Ich bin Marsella.«
»Ja. Ich bin Constantine. Das ist Ysolde de Bouchier, meine Gefährtin.«
»Ich bin nicht deine Gefährtin. Ich bin Baltics Gefährtin«, sagte ich müde und lächelte die Frau, die mich von oben bis unten musterte, höflich an. »Ich bin keineswegs mit Constantine zusammen. Wir haben uns hier nur beim Einkaufen getroffen.«
»Ah.« Sie tippte auf eines der Päckchen in meinem Korb. »Der Oktopus. Eine ausgezeichnete Wahl. Ich habe von meinen männlichen Kunden viel Gutes darüber gehört.«
»Ja, nun …« Ich warf Constantine einen Blick zu und räusperte mich. »Das ist nicht für meinen Wyvern. Es ist für einen anderen Drachen. Ich ersetze ihm nur seine Spielzeuge.«
»Gewiss«, erwiderte sie ohne
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