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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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alles viel kühler gehalten, spärlich möbliert mit nur wenigen Antiquitäten. »Na gut, jetzt sind wir hier. Wo ist mein Sohn? Wo ist Thala? Ich habe ihr etwas zu sagen.«
    Die Drachen antworteten mir nicht und schoben uns unsanft eine Treppe hinauf. Auf dem ersten Absatz blieb ich stehen. »Wo ist mein Sohn?«, fragte ich erneut. »Ich rühre mich nicht vom Fleck, bis ich Brom zu sehen bekomme!«
    »Geh weiter!«, befahl der Drache und schubste mich.
    »Keinen einzigen Schritt. Und wenn du mich noch einmal anfasst, schreie ich.«
    »Ysolde«, sagte Nico warnend. Seine grünen Augen glitzerten im dämmrigen Licht. »Wir sollten vielleicht besser weitergehen. Du willst doch keine
falsche
Aufmerksamkeit auf dich ziehen.«
    Ich unterdrückte den Drang, nach Brom zu rufen, und ließ mich weiter die Treppe hinaufschieben. Baltic war auch schon auf dem Gelände und würde mithilfe von Savians Fähigkeiten Brom finden. Das wollte ich auf keinen Fall gefährden. Und so befanden wir uns kurz darauf hinter einer sehr soliden Tür aus Holz und Eisen. Ich wandte mich zu den beiden Männern, die mit mir zusammen in dem stickigen Raum eingesperrt waren. »Na toll. Jetzt muss Baltic uns auch noch retten.«
    Nico und Holland traten rasch an das verschlossene Fenster und öffneten die Fensterläden, um hinunterzuschauen. »Springen können wir nicht.«
    Ich trat zu ihnen. »Warum nicht? Es sind doch nur drei Stockwerke. Ich bin schon mal aus dem zweiten Stock gesprungen, ohne mir was zu brechen … Oh. Verdammt.« Der Turm stand an einem dramatischen Abgrund mit spitzen Felsen, die fast schmerzhaft aus der Erde ragten. »Tja, das geht nicht.«
    »Pavel hat mir erzählt, du seist Magierin?«, sagte Holland.
    »So was in der Art«, sagte ich und blickte zur Tür. »Meine magischen Fähigkeiten sind allerdings nicht sehr zuverlässig, obwohl Dr. Kostich das Verbot aufgehoben hat, das mich daran hindern sollte, sie zu benutzen.«
    Holland blickte mich verwirrt an. »Ich dachte, Drachen könnten arkane Magie nicht benutzen?«
    Nico grinste. »Sie dürfen es nicht. Aber Baltic und Ysolde scheinen die Ausnahmen von der Regel zu sein.«
    »Baltic benutzt nicht sehr oft Magie«, erklärte ich. »Ich bin vom Oberhaupt der Anderwelt, Dr. Kostich persönlich, ausgebildet worden, aber meine magischen Kräfte sind … nun, wie ich bereits sagte, sie sind nicht sehr zuverlässig. Aber einen Versuch ist es wert. Wenn sie nichts bewirken, ist es zumindest ein Ablenkungsmanöver, und das kann nur gut sein für Baltic.«
    »Ich glaube, wir gehen besser aus dem Weg.« Nico eilte zu einer großen Holztruhe, die in der Ecke stand, groß genug, um einen Körper darin zu verbergen. Er rückte die Truhe so zurecht, dass er sich dahinter verstecken konnte.
    Holland beobachtete mich, als ich beide Hände auf die Tür legte, um ein Gefühl für ihre Zusammensetzung zu bekommen, damit ich einen Zauber aussprechen konnte, der uns auf die andere Seite brachte.
    »Keine Schutzzauber oder so etwas«, sagte ich. Ich schüttelte meine Hände aus und holte tief Luft. »Na gut, ich versuche jetzt mal einen Aufsperrzauber. Holland, wenn ich daran denke, was Jim letztes Mal passiert ist, als er bei einem Zauber zu dicht neben mir gestanden hat, solltest du dich vielleicht auch besser mit Nico hinter der Truhe verstecken.«
    »Was ist denn mit dem Dämon passiert?«, fragte Holland.
    »Er hat seine Lieblingsgestalt verloren. Dr. Kostich musste das Problem beheben, und dabei bin ich gestorben. Baltic war außer sich vor Wut.«
    Holland erwiderte nichts, sondern zog sich lediglich hinter die Truhe zurück. Ich zog einen Kreis auf dem Fußboden und rief die Himmelsrichtungen auf, wobei ich mit dem Osten begann. »Herz aus Stürmen, ich bitte dich, mir zu helfen. Herz aus Feuer«, sagte ich und wandte mich dem Süden zu, »ich bitte dich, mach mich stark. Herz aus Tränen, ich bitte dich, gib mir Weisheit.« Schließlich wandte ich mich nach Norden. »Herz aus Eisen, ich bitte dich, beuge alles nach meinem Willen.«
    »Duck dich besser«, sagte Nico zu Holland, der über die Truhe spähte. »Du willst doch nicht, dass deinem Kopf was passiert.«
    Holland verschwand.
    »Ich wünschte, May wäre hier«, sagte ich. Erneut holte ich tief Luft und versuchte, meinen Kopf von Sorge, Angst und Wut zu befreien. »Sie kann das viel besser als ich. Na los.«
    Mein Drachenfeuer loderte auf, als ich daran zog, aber das allein gab mir nicht die Kraft, die ich brauchte, um das, was ich

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