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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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aufspüren und befreien kannst.«
    Baltic nickte. »Und?«
    »Und?« Ich durchforstete mein Gedächtnis nach weiteren Einzelheiten des Plans, den wir auf der Fahrt von Tarraco hierher hastig entworfen hatten. »An etwas anderes kann ich mich nicht erinnern.«
    »Und du bringst dich nicht in Gefahr, indem du versuchst, mit Gareth alleine fertigzuwerden.« Baltic legte mir seine Hände fest auf die Schultern und blickte mich eindringlich an. »Ich will, dass weder dir noch meinem Sohn etwas zustößt.«
    Ich leckte ihm über die Nasenspitze. »Ich werde mich für deine Fürsorge angemessen bedanken, wenn Brom wieder bei uns ist. Aber das gilt umgekehrt natürlich auch für dich.«
    »Ich bin ein Wyvern«, sagte er arrogant. Er drehte mich um und schickte mich zu meinem Team.
    »Auch Wyvern können verletzt oder getötet werden, denk bitte daran.«
    Baltic, der bereits in die Dunkelheit marschierte, hob die Hand, zum Zeichen, dass er mich gehört hatte. Dann verschwand er in den Schatten.
    Ich wandte mich zu meinen Gefährten. »Sollen wir?«
    Vorsichtig gingen wir den Weg entlang, um niemanden auf uns aufmerksam zu machen. Baltic vermutete, dass Gareth irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte, die ihn vor ungebetenen Besuchern warnten, aber ich war nicht so davon überzeugt – komplizierte Pläne und Detailgenauigkeit hatten meinem bigamistischen Exmann nie gelegen.
    »Wenn wir Glück haben«, sagte ich, als wir unter einem prachtvollen Steinbogen entlanggingen, der sich auf eine Grasfläche unterhalb des mächtigen Turmes öffnete, »hält Gareth sich für so unglaublich clever, dass er glaubt, hier könne ihn niemand finden. Ich wünschte, ich könnte diese Schnitzereien hier besser erkennen.«
    »Schnitzereien?« Einen Moment lang wirkte Nico verwirrt, aber dann nickte er. »Ah, auf der Burg. Elftes Jahrhundert, glaube ich. Maurischer Einfluss. In einer Stunde geht die Sonne auf; vielleicht können wir sie dann sehen.«
    Ich biss mir auf die Lippe und sagte nichts von der Angst, die mich erfüllte: dass wir nicht in der Lage sein könnten, Brom zu befreien.
    Langsam stiegen wir höher, um Baltics Team Zeit zu lassen, die Seitenmauern zu erklimmen, bevor unsere Ankunft Alarm auslöste.
    »Zu spät«, sagte ich zehn Sekunden später, als eine raue Stimme uns auf Spanisch zurief, wie sollten stehen bleiben.
    Wir hoben die Hände zum Zeichen, dass wir unbewaffnet waren. Zwei Männer tauchten hinter der Ringmauer auf. Sie waren mit langen, gefährlich aussehenden Dolchen bewaffnet, und als sie näherkamen, sagte Nico leise: »Ouroboros-Drachen.«
    »Wer bist du?«, fragte der größere der beiden.
    »Ich bin Ysolde de Bouchier. Ich will zu meinem Sohn«, sagte ich in dem hochmütigsten Tonfall, den ich zustande brachte. Meine Gedanken überschlugen sich. Wie war Gareth nur an die gesetzlosen Drachen geraten, die entweder ihre Sippen freiwillig verlassen hatten oder vom Weyr nicht mehr anerkannt wurden? Gareth liebte die Drachen nicht, und dass gerade sie jetzt hier waren … In diesem Moment fiel bei mir der Groschen. »Ihr gehört zu Thalas Stamm, nicht wahr?«
    »Komm«, sagte der Mann und zeigte mit dem Messer auf mich. Nico und Holland traten schützend neben mich, aber ich schüttelte den Kopf und ging in die angewiesene Richtung.
    »Ist Thala hier? Ich hatte immer den Eindruck, dass sie mit Ruth und Gareth nicht klarkam, aber vermutlich habe ich mich geirrt. Sie ist hier, nicht wahr? Sie ist diejenige, die hinter der Entführung steckt. Ich weiß es. Sie muss Gareth dazu überredet haben, da sie wusste, dass Baltic und ich kommen würden, um Brom zu retten. Nun, du kannst ihr sagen, dass ich ihr das nicht durchgehen lasse. Niemand fügt meiner Familie Leid zu.
Niemand!
«
    Ich steigerte mich in einen Wutanfall hinein, während wir die Festung betraten, nicht um die Drachen einzuschüchtern – ich wusste sehr gut, dass sie nicht die geringste Angst vor uns hatten –, sondern um meine eigene Angst auf ein Minimum zu reduzieren.
    »Du gehst hier entlang«, sagte der Drache und zog mich zum größeren der beiden Türme. »La Torre de la Reina.«
    »Der Turm der Königin«, übersetzte ich und blickte hoch, als wir durch den Türbogen gingen. Der Turm war etwa drei Stockwerke hoch und von außen mit Solarlampen beleuchtet, die willkürlich auf dem felsigen Boden verteilt waren.
    Hübsche Fenster mit Zwillingsbogen und Säulen, die mit Kampfszenen verziert waren, schmückten die Außenwand. Drinnen war

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