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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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wollte, in die Tat umzusetzen. Den stillen Ort in meinem Kopf, aus dem ich früher die arkane Magie geschöpft hatte, gab es nicht mehr, wahrscheinlich weil der Drache in mir nach und nach erwachte. Statt jedoch gegen diesen Verlust anzukämpfen, zog ich an Baltics Feuer und genoss, wie machtvoll es in mir aufstieg und sich mit meinem kleinen Feuer zu einer Kraft verband, die alles zum Leuchten brachte. Ich breitete die Arme aus und sprach die Worte, indem ich unsere beiden Feuer fließen ließ:
    Dreifach und eines,
    Elemente kommt zu mir,
    in Eisen gebunden und aus Eiche geschlagen,
    Portal der Stärke und Leugnung,
    beweg dich unter meiner Hand und lass mich sehen,
    was sich dahinter verbirgt.
    Die Luft im Raum ballte sich zusammen, lag ein paar Sekunden über uns und explodierte dann mit einem leisen Knall in einem strahlenden Blitz von weiß-blauem Licht, der mich gute zwei Meter zurück gegen die Wand schleuderte.
    »Mir ist nichts passiert«, sagte ich und schüttelte den Kopf. Nico kam auf mich zugestürzt, um mir aufzuhelfen. »Es geht mir gut; ich habe nur keine Luft mehr bekommen – oh, verflucht und zugenäht!« Ich starrte auf die Tür. Am liebsten hätte ich geschrien und schwere Gegenstände durch den Raum geworfen. »Warum kann nicht wenigstens
einer
meiner Zauber mal klappen?«
    Holland war an die Tür getreten und betrachtete sie nachdenklich. Er streckte die Hand aus, um sie zu berühren. »Sie ist … Sie ist aus Glas.«
    Im Geiste ging ich den Zauberspruch noch einmal durch. »Lass mich sehen, was sich dahinter verbirgt. Oh, sehr witzig, Magie! Hahaha.
Lass mich sehen.
Wirklich!« Ich trat an die Tür. Sie war tatsächlich aus dickem, gewelltem Glas, hatte jedoch immer noch dieselben Eisenbeschläge.
    »Wenigstens hast du keinen von uns verwandelt«, sagte Nico grinsend und ergriff einen Holzstuhl. »Sollen wir versuchen, sie einzuschlagen?«
    »Das kannst du gerne versuchen, aber selbst Drachenstärke wird wohl nicht ausreichen, um diese Tür einzuschlagen. Sie sieht ziemlich solide aus.«
    Und so war es auch. Sie war zwar aus Glas, hatte aber die Eigenschaften der Eichentür behalten, denn sie bekam noch nicht einmal einen Kratzer.
    Nico, Holland und ich schlugen abwechselnd mit Stücken vom Bett und mit Holzstühlen auf sie ein, als auf der anderen Seite der Tür auf einmal zwei schimmernde Gestalten auftauchten.
    »Baltic?«, sagte ich und ließ mein Stuhlbein fallen, aber dann merkte ich, dass keine der Gestalten auch nur annähernd so groß war wie er.
    »Was zum Teufel macht ihr da?«, fragte die Stimme eines Mannes und die Tür wurde geöffnet.
    Ich knurrte böse und sprang auf die beiden zu. Gareth schrie auf und taumelte zurück, während gleichzeitig seine Frau Ruth – die ich in den letzten zehn Jahren für meine Schwägerin gehalten hatte – auf mich zustürmte und mich zurück in den Raum drängte.
    »Wo ist Brom?«, brüllte ich und schoss einen Feuerstrahl auf Ruth, die kreischend auf ihre Kleidung einschlug, um die Flammen zu ersticken. »Du Missgeburt! Wenn du ihn verletzt hast …«
    »Du solltest gar nicht hier sein, du blödes Weib! Warum kannst du nicht einmal tun, was ich sage?«, schrie Gareth. Nico und Holland hinderten mich daran, ihn zu erwürgen. »Du hörst mir wohl nie zu, was? Warum kannst du noch nicht einmal die einfachsten Anweisungen befolgen? Ich habe dir doch gesagt, was du tun sollst; ich habe dir präzise Anweisungen gegeben, aber hast du mir überhaupt zugehört? Nein, das hast du nicht! Stattdessen musst du im Morgengrauen hier auftauchen und mich aus dem Schlaf reißen. Du weißt doch, wie sehr ich das hasse!«
    Ich starrte ihn finster an. Es juckte mich in den Fingern, ihn mit dem gemeinsten Zauber zu bedenken, den es gab, aber da dieser etwas mit Durchfall zu tun hatte, ballte ich die Fäuste und sagte mit fester Stimme: »Wo ist Brom?«
    Gareth warf Ruth, die immer noch auf sich einschlug, einen bösen Blick zu. »Was tust du da, Frau?«
    »Sie hat mich in Brand gesetzt!«, knurrte Ruth und zeigte auf mich.
    Ich lächelte.
    »Du liebe Güte, hört ihr zwei jetzt endlich mal auf, euch zu streiten? Das hält ja kein Mensch aus.« Gareth kniff die Augen zusammen. »Nun, jetzt bist du hier. Daran ist jetzt wohl nichts mehr zu ändern, auch wenn ich noch so gerne hätte, dass du wenigstens einmal tust, was ich dir sage. Aber es könnte schlimmer sein. Dieser Drache von dir sollte wohl besser das Gold mitbringen, wenn er dich holen kommt, sonst muss er

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