Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
noch die Kehle durch. Und sag besser nicht, was du sagen willst, ich weiß sowieso, dass du es denkst.«
    Maura warf mir einen nachdenklichen Blick zu, dann nickte sie, als sei sie zu einer Entscheidung gekommen. »Mum hat gesagt, ihr wärt schon jahrelang befreundet, deshalb vertraue ich dir. Als ich vor zwei Monaten aus Ziema nach Spanien zurückgekehrt bin, war ich entsetzt über Thalas Pläne gegen euch, und ich sagte ihr das auch. Das war mir alles viel zu gewalttätig. Thala erwiderte jedoch, dass mich das nichts anginge, und ich sollte einfach nur die Grabstätte von Emile finden. Sie hätte diese Pläne schon viel zu lange ausgearbeitet, um sie von jemandem wie mir zunichtemachen zu lassen, und so ging es in einem fort. Ich hatte mich nie wohl dabei gefühlt, meine Familie so zu missbrauchen, aber die Gewalttätigkeit gegen Baltic und dich war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Am Ende entsagte ich dem Stamm und bereitete mich darauf vor, sie zu verlassen.«
    Sie schwieg und betastete mit ihrer freien Hand die Gürtelschlaufen an ihrer Jeans.
    »Es freut mich zu hören, dass du mit dem Plan, uns Schaden zuzufügen, nichts zu tun hattest«, sagte ich trocken. »Und Dr. Kostich ist sicher auch erleichtert, dass du ihm keine Informationen mehr entlocken willst, die er dir sowieso nicht geben würde.«
    Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Das ist gerade das Problem – er will mir sagen, wo es ist.«
    »Damit du es Thala sagen kannst?«
    Sie nickte und schloss die Augen.
    Ich betrachtete sie eingehend und versuchte, aus den verwirrenden Details schlau zu werden. »Erpresst Thala dich?«
    Sie nickte wieder.
    »Was genau hat sie …«
    »Ysolde!«
    Baltics Ruf klang so wütend, dass ich besser gleich zu ihm ging, statt zu versuchen, Maura weitere Informationen zu entlocken.
    »Meine Geliebte! Leiste dem Verräter keine Folge. Er ist schwach. Das war er schon immer.«
    »Verräter!« Aus den umliegenden Bäumen flogen die Vögel auf, als Baltics Gebrüll ertönte. Es war erstaunlich, wie weit seine Stimme trug. Wahrscheinlich konnten ihn die Leute in der sechs Kilometer entfernten Stadt noch hören. »Ich bin hier nicht der Verräter!«
    »Du hast mir die schwarze Sippe gestohlen!«
    »Ich habe dich herausgefordert und gewonnen! Du hast verloren!«
    »Weil du falschgespielt hast!«
    »Leider kenne ich die andere Stimme auch«, sagte ich seufzend.
    »Du hättest mich damals gar nicht erst auffordern sollen, ihn zu rufen«, sagte Maura mit schiefem Lächeln.
    »Hätte, wäre, wenn. Im Nachhinein ist man immer schlauer«, sagte ich und wandte mich zum Gehen, um den Streit zwischen Baltic und Constantine zu beenden. »Wir unterhalten uns später weiter.«
    Leider versagte meine Einsicht nicht nur, wenn es um die Wiedererweckung von Geistern ging – sie ließ mich auch in Bezug auf Maura im Stich.
    Es dauerte eine gute Stunde, bis ich Constantine wieder los war, und bis dahin war Savian mit Maura im Schlepptau schon längst irgendwo unterwegs. Kurz darauf kehrte auch Pavel nach England zurück, um unsere Sachen zu holen. Holland ließ er bis zu seiner vollständigen Genesung bei uns.
    Pflichtbewusst versuchte ich, Mauras Mutter anzurufen, konnte sie aber zum dritten Mal in einer Woche nicht erreichen. Ich überlegte kurz und gelangte zu der Ansicht, dass ich es Violet schuldig war, ihren Vater zu kontaktieren. Ein weiteres Mal. »Er sollte besser nicht versuchen, mich … Hallo?«
    »Ja«, drang mir eine scharfe Stimme ans Ohr. »Was willst du?«
    »Guten Morgen, Dr. Kostich. Ysolde de Bouchier noch einmal. Ich habe Violet nicht erreicht, aber ich wollte ihr die Nachricht hinterlassen, dass Maura bei uns ist, falls sie sich Sorgen machen sollte, dass sie sich in Spanien mit einem Haufen irrer Drachen herumtreibt.«
    »Ich habe dir nichts zu sagen, Drache.«
    »Es tut mir leid, wenn ich Sie gestört habe, aber ich dachte …«
    Er legte einfach auf.
    Seufzend beendete ich das Gespräch. »Offensichtlich willst du nicht wissen, wie es deiner Enkelin geht, du Schweinehund.«
    Da ich das monströse Haus in einen bewohnbaren Zustand bringen musste, fuhr ich häufig in die Stadt, um einzukaufen, immer mit Brom im Schlepptau – er verabscheute das, bis Baltic und ich ihm in Riga die Ausrüstung für sein neues Labor kauften. Zwischendurch musste ich dafür sorgen, dass Baltic und Constantine nicht aneinandergerieten (und Constantine sich auf Kostyas Schatzkammer konzentrierte). So

Weitere Kostenlose Bücher