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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um weiter in sie zu dringen. Ich hatte andere Dinge mit ihr zu besprechen. »Er hatte doch keine Schmerzen, oder?«
    »Nicht so, wie du denkst«, stieß sie hervor. Wie interessant. »Worüber wolltest du denn mit mir reden?«
    Ich beließ es bei dem Themenwechsel, nahm mir aber insgeheim vor, Baltic später zu fragen, was er in der Nacht gehört hatte. »Das wird dir nicht gefallen.«
    »Daran bin ich gewöhnt«, erwiderte sie.
    »Es geht um Thala … Ich weiß, dass dir meine Fragen nicht recht sind, und ich möchte dir keinen unnötigen Stress bereiten, aber das Wohlergehen meines Sohnes und aller anderen steht auf dem Spiel. Ich weiß, dass du Thala und den übrigen Drachen in deinem Stamm verpflichtet bist, und ich will auch gar nicht versuchen, eure Freundschaft zu untergraben. Du hast ja geschworen, deinem Stamm die Treue zu halten, aber ich muss dich unbedingt fragen, ob du weißt, wo Thala jetzt ist, und ob sie die Absicht hat, Brom oder uns anderen etwas anzutun.«
    »Ysolde, ich weiß nicht …«, setzte Maura an, aber ich hob die Hand, um sie zu unterbrechen. Ich wusste, sie würde ihren Stamm nicht verraten, wenn ich ihr nicht einen sehr guten Grund dafür lieferte.
    »Ich weiß übrigens, dass ein Preis auf deinen Kopf ausgesetzt ist und dass bald alle Diebesfänger auf der Welt nach dir und den übrigen Ouroboros-Drachen Ausschau halten werden, weil ihr in den Tresorraum des Au-delà in Paris eingebrochen seid.«
    Sie blinzelte überrascht. »Das weißt du? Wie …? Oh, Emile.«
    Ich nickte. »Deine Mutter hat es erwähnt, aber dein Großvater war sehr verärgert darüber, dass sie es mir erzählt hat. Aber das musste sie, damit ich dir helfen konnte.« Nachdenklich blickte ich sie an. »Es ist mir zwar nicht gelungen, aber aus Loyalität Violet gegenüber möchte ich dir erneut meine Hilfe anbieten: Ich werde dir helfen, zu deiner Familie zurückzukehren, und wenn du versprichst, Thala und den Stamm zu verlassen, kann ich dir garantieren, dass Dr. Kostich das Kopfgeld zurücknimmt, das er auf dich ausgesetzt hat, falls du die Dinge, die dein Stamm gestohlen hat, nicht zurückgibst.«
    »Ysolde, ich glaube, du … aua!« Mauras Arm wurde schmerzhaft gegen das Fensterbrett geschlagen. Sie warf einen bösen Blick auf die Milchglasscheibe, durch die man jedoch nichts sehen konnte, und schlug mit der Hand gegen das Glas. »Hey!«
    »Entschuldigung«, kam die Antwort, »normalerweise benutze ich diese Hand, um …«
    »Du kannst von Glück reden, dass deine Wunden schnell heilen«, sagte ich, als sie sich den Arm rieb.
    »Wenn er glaubt, er kann mich so behandeln … Ach ja.« Sie warf mir einen Blick zu. »Was ich sagen wollte: Ich glaube, du siehst die Sache falsch.«
    »Ach ja? Wieso?«
    »Ich bin nicht an Thala gebunden. Ich fühle mich ihr auch nicht verpflichtet oder so.« Sie sah mir wohl an, dass ich ihr nicht glaubte, denn sie lächelte schwach. »Ich habe mich vom Stamm getrennt. Ich habe nichts mehr mit den Aktionen zu tun, die Thala plant. Und ich weiß wirklich nicht, wo sie im Moment ist, obwohl ich vermute …« Sie zögerte einen Moment und blickte nachdenklich über meine Schulter.
    »Was vermutest du?«
    »Ich vermute, sie ist auf dem Weg nach Russland.«
    »Das hast du schon einmal gesagt.« Russland war ziemlich nahe an Lettland und Dauva. »Wohin denn in Russland? Nach Moskau?«
    Maura zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Wo auch immer die Grabstätte ist.«
    »Das Lichtschwert«, sagte ich leise. Meine Gedanken überschlugen sich. Am liebsten hätte ich von Baltic verlangt, dass wir sofort das Land verließen und uns an einen sicheren Ort begaben, aber ich wusste, dass er, wenn er Brom und mich in Sicherheit gebracht hätte, wieder nach Dauva zurückkehren würde, um die Restaurierungsarbeiten zu überwachen. Noch nicht einmal der Schmerz der zeitweiligen Trennung von mir würde ihn davon abhalten. Und damit wäre er für Thala gut zu erreichen. »Es ist wohl besser, wir bleiben zusammen«, murmelte ich.
    »Ja, je mehr Personen, desto sicherer«, stimmte Maura mir zu.
    Ich blickte sie an. »Wenn du nicht mehr für Thala arbeitest, warum warst du denn dann mit ihren Drachen in Spanien in der Festung?«
    Sie sah in Richtung Fenster und schlug erneut mit der Hand gegen das Glas.
    »Was ist?«, antwortete Savian verärgert.
    »Wie lange brauchst du noch?«
    »Ich versuche, mich zu rasieren. Hör auf, den Arm zu bewegen, sonst schneide ich mir

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