Heiss Glüht Mein Hass
eingetroffen«, fügte er zur Erklärung hinzu.
»Willis hat an einer gelben Ampel gebremst«, höhnte Jack.
Willis zwinkerte Mia zu. »Eher kirschgelb. Ich hätte mir selbst einen Strafzettel ausschreiben müssen.«
»Was hat das hier zu bedeuten?«, erklang eine wütende Stimme. Bixby stand in der Tür. »Sie kommen hierher und verlangen Fingerabdrücke von uns, als wären wir alle Verbrecher! Das ist ungeheuerlich.«
»Nein, ist es nicht.« Langsam verlor Reed die Geduld. »Wir haben vier tote Frauen im Leichenschauhaus, Dr. Bixby. Und eine davon war bis gestern bei Ihnen angestellt. Man sollte meinen, dass es Sie interessiert, wer dafür verantwortlich ist. Und man sollte meinen, dass Sie sich vielleicht auch ein bisschen zu fürchten beginnen.«
Bixby wurde ein wenig bleicher. »Warum sollte ich mich fürchten?«
»Jeder hat Feinde«, erwiderte Reed ruhig. »Tun Sie sich einen Gefallen und stehen Sie uns nicht im Weg. Oder besser noch – bringen Sie Sergeant Unger zu Thompsons Büro, damit er seine Arbeit tun kann.«
Bixby nickte steif. »Hier entlang, Sergeant.«
Mia lächelte. »Nicht schlecht«, sagte sie wieder. Im gleichen Moment klingelte ihr Telefon. »Spinnelli«, murmelte sie mit Blick auf das Display und meldete sich. Plötzlich riss sie die Augen auf.
»Ach, verdammt, Marc. Sie machen Witze.« Dann seufzte sie. »Noch nicht. Willis fängt gerade an. Ja, danke.« Sie klappte das Handy zu. »Tja, sieht aus, als hätten wir Thompson gefunden.«
Reed lehnte sich zurück, betrachtete ihre frustrierte Miene und wusste Bescheid. »Wie tot ist er?«
»Sehr, sehr tot. Jemand hat ihm die Kehle aufgeschlitzt. Ein Typ auf dem Weg zur Arbeit hat ihn gefunden. Er hat ein Auto am Straßenrand entdeckt und fand es ziemlich komisch, dass innen an der Windschutzscheibe irgendein Dreck klebte. Tja, der Dreck war Blut. Der Wagen ist auf Dr. Julian Thompson registriert. Gehen wir.«
Auf dem Weg nach draußen entdeckte Mia Secrests Büro. »Wir müssen für ein Weilchen weg.«
»Verzeihen Sie mir, wenn ich nicht weine«, sagte er beißend.
»Und es interessiert Sie nicht, weshalb wir wegmüssen?«, fragte sie.
»Warum sollte es?«
Mia stieß den Atem aus. »Verdammt, Secrest, was für ein Cop waren Sie eigentlich?«
Seine Augen blitzten auf. »Waren, Detective. Die Betonung liegt auf ›waren‹.«
»Thompson ist tot«, sagte sie, und er zuckte zusammen, dann versteinerte seine Miene wieder.
»Wann ist es passiert? Was ist passiert?«
»Keine Ahnung«, fuhr sie ihn an. »Während wir weg sind, wird Sergeant Unger von Personal und Schülern Fingerabdrücke nehmen.«
Er versteifte sich. »Warum das denn?«
Reed räusperte sich. »Weil wir in Ihren Aufzeichnungen eine Diskrepanz entdeckt haben, Mr. Secrest«, erwiderte er ruhig. »Wir hoffen auf Ihre Mithilfe.«
Er nickte. »Sonst noch etwas, Lieutenant?«, und Reed hätte beinahe den Kopf eingezogen, so krass war der Unterschied zwischen seinem plötzlich zivilisierten Tonfall und dem, den er für Mia übrig gehabt hatte.
Mia tat, als habe sie nichts bemerkt. »Ja. Niemand, aber auch wirklich niemand wird diesen Gebäudekomplex betreten oder verlassen. Jeder, der es versucht, kommt augenblicklich mit aufs Revier. Sie alle sind hier quasi eingesperrt, bis wir die Sache mit den Fingerabdrücken aufgeklärt haben. Haben wir uns verstanden, Secrest?«
»Absolut.« Er fletschte die Zähne in der Parodie eines Lächelns. »Ma’am.«
»Schön«, sagte sie. »Wir sind sobald wie möglich zurück.«
Donnerstag, 30. November, 10.55 Uhr
H immel.« Mia verzog das Gesicht, als sie auf Thompsons Saab zugingen.
Das war das Erste, was sie sagte, seit sie das Hope Center verlassen hatten. Er war ihr wieder ziemlich fest auf die Zehen getreten, indem er sich eingemischt hatte. Aber sie brauchten einen kooperativen Secrest, und Mias Art war in dieser Hinsicht eher kontraproduktiv gewesen. Doch jeder Gedanke an Secrest verpuffte, als er Thompson auf dem Fahrersitz sah. Sein Kopf war zur Seite gekippt, wie bei einer Stoffpuppe, der die Füllung fehlte. Überall war Blut.
Vorsichtig steckte Mia den Kopf durchs Fenster. »O Gott. Er ist bis zum Knochen gekommen.«
»Der Kopf hängt nur noch an einem kleinen Stück Haut«, bestätigte der Gerichtsmediziner.
»Na, wunderbar«, brummte sie. »Dafür trägt er noch den Gurt.«
Der Gerichtsmediziner machte sich Notizen. »Tja, der hat ihm jedenfalls nicht das Leben gerettet.«
»Das ist nicht witzig«, fauchte
Weitere Kostenlose Bücher