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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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müssen, wenn ihre Angehörigen ihre Arbeit tun. Häufig zahlen sie einen hohen Preis, und manche – wie Caitlin Burnette – werden zur Zielscheibe von Racheakten, die gegen ihre Eltern gerichtet sind.«
    »Miststück«, murmelte Mia. »Benutzt Roger Burnettes Trauer, um ihre Einschaltquoten in die Höhe zu treiben.«
    »Andere wiederum«, fuhr Wheaton ernst fort, »halten dem Druck der Erwartungen, die der Beruf der Eltern mit sich bringt, nicht stand und geraten auf die schiefe Bahn.« Die Kamera fuhr zurück, und Mia spürte, wie sich ihr der Magen umdrehte. Sie sperrte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber kein Ton kam heraus. Solliday packte ihren Arm und drückte sie auf den Stuhl nieder. Seine Hände blieben auf ihren Schultern liegen. »Ganz ruhig, Mia.«
    Wheaton deutete auf das Backsteingebäude hinter ihr. »Das ist die Hart-Justizvollzugsanstalt für Frauen. Hier leben Straftäterinnen, die für Verbrechen von Drogenbesitz bis zu Mord verurteilt worden sind. Sie stammen aus allen möglichen Familien, haben die unterschiedlichsten Lebensläufe.« Die Kamera zoomte an Wheatons gequälte Miene heran. »Manche stammen sogar aus Polizistenfamilien. Eine solche Insassin ist Kelsey Mitchell.«
    »Was ist das denn?« Spinnelli war hinter ihnen aufgetaucht. »O Gott, Mia.«
    Sie bedeutete ihm, ruhig zu sein, als Kelseys Polizeifoto den Bildschirm ausfüllte. Sie wirkte weitaus älter, als sie damals gewesen war, das Gesicht hager, von Drogen ausgezehrt. »Sie war erst neunzehn«, flüsterte Mia.
    »Kelsey Mitchell sitzt eine Strafe von fünfundzwanzig Jahren Haft wegen bewaffneten Raubüberfalls ab. Sowohl ihr Vater als auch ihre Schwester stehen beziehungsweise standen im Dienst der Polizei. Ihr Vater ist kürzlich verstorben. Ihre Schwester, Mia Mitchell, ermittelt in Mordfällen, und ist – Ironie des Schicksals – verantwortlich für die Inhaftierung mehrerer Frauen, die im gleichen Block sitzen wie ihre Schwester.«
    »Sie werden sie umbringen.« Mia konnte ihre Stimme kaum hören. »Sie werden Kelsey umbringen!« Sie sprang auf die Füße, ihr Herz hämmerte wild. »Sie kann diese Reportage nicht senden. Sie droht mir. Sie will ihre verdammte Story, und es ist ihr völlig egal, wer dabei draufgeht!«
    »Ja, so sieht es aus.« Spinnelli warf das Band aus. »Ich werde sofort den Produzenten anrufen. Und Sie versuchen, sich zu beruhigen, Mia.« Mit grimmiger Miene marschierte er davon.
    Mia griff nach Sollidays Handy. »Ich werde diese miese Schlampe selbst anrufen.«
    Solliday packte ihre Schultern und drehte sie herum, bis sie ihn ansehen musste. »Mia. Spinnelli kümmert sich darum. Lass ihn das machen.« Sie wollte sich aus seinem Griff herauswinden, aber er hielt fest.
    Ihre Schulter begann zu pochen. »Du tust mir weh.«
    Sofort ließ er locker, aber er ließ sie nicht los. »Versprich mir, dass du Wheaton nicht anrufst. Du wirst ihr nicht drohen. Du wirst das Spinnelli überlassen. Versprich es mir, Mia.«
    Schließlich nickte sie. Er hatte recht. Plötzlich unglaublich müde, senkte sie den Kopf und lehnte die Stirn gegen seine Brust. Seine Hände packten erst fest zu, dann entspannte er sich und zog sie an sich.
    »Es wird alles gut. Irgendwie«, murmelte er in ihr Haar.
    Sie nickte, kämpfte aber gegen die Tränen an. Polizisten weinten nicht. Sie musste es wissen. Bobby hatte es ihr eingebleut. »Sie bringen sie um, Reed.« Er schwieg, hielt sie nur fest, bis sie sich wieder gesammelt hatte. Dann machte sie sich los. »Geht wieder.«
    »Nein, glaube ich nicht«, erwiderte er ruhig. »Die letzten drei Wochen waren die Hölle für dich. Du hast dich verdammt gut gehalten, Mia, besser, als man hätte erwarten können.« Er tippte ihr Kinn an. »Als du selbst erwartet hast.«
    Sein Blick war voller Mitgefühl und Respekt, und beides war tröstend. Sie wandte sich um, sah, dass Aidan sie beobachtete, und spürte, wie sie rot wurde.
    Um von dem abzulenken, was so eindeutig eine öffentliche Umarmung gewesen war, sah sie Aidan mit verengten Augen an. »Manchmal denke ich, dass Jacob Conti doch nicht so unrecht gehabt hat.«
    Aidan riss die Augen auf, dann musste er grinsen, wenn auch sichtlich widerstrebend. »Schäm dich, Mia Mitchell.«
    Solliday sah sie verwirrt an. »Wer ist Jacob Conti?«
    Mia setzte sich auf ihren Platz und studierte die Liste der Hotels in Atlantic City. »Böser Mann. Sehr böse.« Conti war ein reicher, böser Mann, der beschlossen hatte, Selbstjustiz zu üben, nachdem eine

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