Heiss Glüht Mein Hass
White irgendwie tricksen konnte, aber wozu? Seine Abdrücke sind nicht bei AFIS registriert.«
Murphy zog nachdenklich die Mundwinkel herab. »Vielleicht hat er es befürchtet.«
»Könnte sein, dass er einmal wegen einer Ordnungswidrigkeit festgenommen worden ist«, überlegte Mia. »Aber auch das wäre bei einer Überprüfung irgendwie herausgekommen. Es sei denn … na ja, der Typ hat keine Kreditkarten und alle Adressen, die er angegeben hat, sind falsch. Er fliegt knapp unterhalb des Radars. Was, wenn Devin White selbst falsch ist?«
»Die Universität hat doch bestätigt, dass er dort war«, meinte Reed. Erschöpft rieb er sich über das Gesicht. »Und seinen Abschluss gemacht hat.«
»Ja, sie haben uns einen Devin White bestätigt.« Sie neigte den Kopf. »Können wir ein Foto von der Uni bekommen? Haben sie Jahrbücher?«
Aidan stand auf. »Ich überprüfe das. Murphy, du erzählst, was wir herausgefunden haben.«
»Ein Nachbar von Adler hat uns gesagt, dass er gestern Abend jemanden gesehen hat, der auf Whites Beschreibung passt. Er hat Brooke die Treppe hinaufgeholfen.«
»Das stimmt mit Whites Geschichte überein. Laut Barkeeper hat Brooke drei Bier getrunken. Ihr Wagen stand noch vor der Bar. Aber das wussten wir alles schon«, sagte Mia ungeduldig. »Sonst noch was?«
»Etwas pampig heute, hm?« Murphy schüttelte mit gespielter Nachsicht den Kopf. »Während wir von Tür zu Tür gingen, begegneten wir einer Frau, die kreischte, man habe ihren Wagen gestohlen. Ein Honda, zehn Jahre alt.«
»Sein Fluchtauto«, bemerkte Reed.
»Aber es wird noch besser.« Murphy zog die Brauen hoch. »Der Wagen hat GPS . Nachgerüstet.«
Mia setzte sich auf. »Ha. Er hat sich wahrscheinlich die alte Möhre ausgesucht, weil er dachte, dass die garantiert kein GPS hat. Wo steht der Wagen?«
»Auf einem Parkplatz eines 7-Eleven-Supermarkts bei Chicago und Wessex.«
Reed zog die Brauen zusammen. »Moment.« Er zog ein Blatt über Whites Kontobewegungen hervor. »Das ist ganz in der Nähe der Filiale, in der er sich einige Schecks hat auszahlen lassen.«
Mias Grinsen hatte etwas von einem Honigkuchenpferd. »Das heißt, dass er dort vermutlich lebt. Das Schwein hat zwei Frauen umgebracht und ist dann nach Hause gefahren, um sich gemütlich hinzulegen und zu schlafen.«
Spinnelli stand auf. »Ich schicke Leute hin, die mit einem Foto von White die Gegend durchkämmen.«
»Wir sollten uns an die Presse wenden«, schlug Westphalen vor, und Mia zog mit aufgesetztem Entsetzen den Kopf ein.
»Müssen wir?«, jammerte sie.
Spinnelli warf ihr einen verständnisvollen Blick zu. »Das ist der direkteste Weg.«
»Aber dann weder Wheaton noch Carmichael, okay? Wie wär’s mit Lynn Pope? Die mögen wir.«
»Tut mir leid, Mia, aber die Sache hier sollte an alle Sender und Verlage gehen. Wir können zumindest versuchen, Miss Wheaton zu umgehen.« Und damit erhob er sich, um die Fahndung zu organisieren.
»Verdammt.« Mia wandte sich an Westphalen. »Haben Sie schon mit Manny gesprochen?«
»Ja.«
»Thompson war gestern Abend bei ihm. Kurz bevor er mich anrief. Ein paar Stunden bevor er starb.«
Westphalen nahm die Brille ab und polierte die Gläser. »Hm, ich verstehe. Er sagte mir, dass sein Arzt ihm geraten habe, mit niemandem zu reden. Nicht mit ›Cops, Anwälten oder Psychofritzen‹.«
»Das heißt, er hat Ihnen nichts gesagt?«, fragte Reed.
»Nicht viel, nein. Er hatte echte Angst, aber nicht vor Thompson. Er hat mir erzählt, dass nicht er die Idee hatte, die Zeitungsartikel auszuschneiden. Man habe sie ihm gegeben, aber wer ›man‹ ist, wollte er nicht verraten. Außerdem hat er beteuert, dass er die Streichhölzer nicht genommen habe. Sie müssten in seinem Zimmer deponiert worden sein. Als ich ihn fragte, wer denn so etwas tun würde, wurde er schweigsam. Sagte kein einziges Wort mehr, sosehr ich auch zu bohren versucht habe.«
Mias Brauen zogen sich zusammen. »Kann er paranoid sein?«
»Schwer zu sagen ohne längere Beobachtung. Ich würde sagen, dass er tatsächlich genau so fasziniert von Feuer ist, wie Sie gesagt haben, Lieutenant. Obwohl er kein Wort gesagt hat, wurden seine Augen ganz glasig, als ich ihm ein Video von einem brennenden Haus gezeigt habe. Es war, als hätte er es nicht unter Kontrolle. Hätte er von den Streichhölzern in seinem Zimmer gewusst, hätte er kaum widerstehen können, sie zu benutzen. Wissen Sie, wo genau man sie gefunden hat?«
Reed war verärgert. Als könnte
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