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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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machen Sie ihm nicht die Tür auf. Er ist gefährlich.«
    Ich weiß, dass er gefährlich ist. Bitte, Mom, bitte sag es ihnen.
    Aber seine Mutter nickte nur und nahm das Blatt, das die Polizisten ihr hinhielten. »Mach ich«, sagte sie und schloss die Tür. Einen Moment lang stand sie nur da und zerknüllte das Papier in ihrer Faust. Dann warf sie sich auf die Couch, machte sich ganz klein und begann zu weinen.
    Er ging in sein Zimmer, drückte die Tür zu und tat es ihr nach.
     
    Mia lehnte an ihrem Wagen und betrachtete das saubere kleine Häuschen. Murphy gesellte sich zu ihr. »Sie weiß etwas«, sagte er.
    »Ja, das denke ich auch. Und sie hat furchtbare Angst. Vielleicht, weil sie ein Kind hat.«
    »Ich habe ihn gesehen. Er hat um die Ecke geschaut.«
    »Ich habe ihn auch gesehen.« Sie stieß den Atem aus. »Murphy, vielleicht ist er da jetzt gerade drin.«
    »Aber hast du gesehen? Der Tisch war nur für zwei gedeckt. Falls er drin ist, versteckt er sich. Sie ist Angestellte der Zoohandlung, also hat sie, theoretisch, nicht zwangsläufig Zugang zu der Tierarztpraxis. Und ein ängstliches Gesicht wird dem Richter nicht reichen, um uns einen Durchsuchungsbefehl für ihr Haus auszustellen.«
    »Komm, fragen wir bei den Nachbarn nach. Vielleicht hat ihn jemand gesehen. Falls ja, könnte das dem Richter reichen.« Sie stemmte sich vom Wagen ab, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. »Murphy, schau mal zum Fenster hoch.« Kleine Finger zupften an der Jalousie.
    »Der Junge beobachtet uns.«
    Mia lächelte herzlich und winkte. Augenblicklich verschwanden die kleinen Finger, und ihr Lächeln verblasste. »Wir müssen mit ihm reden.«
    »Dazu müssen wir erst einmal hineinkommen. Los, klopfen wir an ein paar andere Türen.«

Freitag, 1. Dezember, 19.30 Uhr
    »Und?«, fragte Murphy, als sie sich wiedertrafen. »Ich habe praktisch nichts.«
    »Bei mir war’s nicht besser. Niemand hat ihn gesehen, und sie hat anscheinend so gut wie keinen Kontakt zu den Leuten hier. Einer erinnerte sich, morgens früh ein Kind mit dem Fahrrad gesehen zu haben. Wahrscheinlich auf dem Weg zur Schule. Also, als ich klein war, kannte jeder jeden. Man hatte richtig Angst, irgendwas Dummes zu tun, weil man befürchtete, dass die Eltern sofort davon erfahren würden.« Mia klimperte mit dem Schlüssel in ihrer Hosentasche. »Okay. Und jetzt?«
    »Jetzt gehst du nach Hause, schlafen. Ich bleibe hier und beobachte das Haus. Ich rufe dich an, wenn etwas passiert.«
    »Das sollte ich nicht tun, aber ich bin zu müde, um mit dir zu streiten.«
    »Was mich tatsächlich überrascht«, sagte Murphy sanft. »Mia, ist alles in Ordnung mit dir?«
    Sie waren schon so lange befreundet. »Eigentlich nicht.« Zu ihrem Entsetzen spürte sie Tränen in ihren Augen brennen. »Ich bin bloß müder, als ich dachte.«
    Er nahm sie beim Arm. »Wenn du mich brauchst, weißt du, wo du mich findest.«
    Ihre Lippen zuckten. »Klar. Hier, wo du dir deinen Hintern abfrierst, du Depp. Danke, Murphy.« Er war wirklich ein guter Freund. Aber heute Nacht brauchte sie etwas anderes als einen guten Freund. Heute Nacht wollte sie … mehr.
Verpflichtungen,
spottete eine Stimme in ihrem Kopf.
Komm schon, gib es zu.
    Okay. Dann wollte sie eben Verpflichtungen. Eine feste Bindung. Aber man wusste ja, dass man nicht immer alles bekam, was man wollte.

Freitag, 1. Dezember, 20.15 Uhr
    Mia erkannte den Wagen am Straßenrand und wollte laut stöhnen. Ihr war nun wirklich nicht nach einer herzergreifenden Aussprache mit der kleinen Schwester. Olivia wartete auf sie vor Laurens Doppelhaushälfte mit einer Pizzaschachtel in der Hand. »Du hast mich also ausfindig gemacht.«
    »Ich habe mich ein bisschen umgehört und die Adresse deines Partners bekommen. Hoffentlich war das okay.«
    Nein, war’s nicht, hätte sie am liebsten geschrien. Komm wieder, wenn die Dinge … sich beruhigt haben. Aber sie würden sich nicht beruhigen, und Olivia musste bald fahren. Bobbys dritte Tochter musste die Wahrheit erfahren. Oder wenigstens einen Teil davon.
    »Natürlich. Komm rein.« Bei Lauren war alles dunkel und still, aber sie hörte den Fernseher von nebenan. Reed war da. Aber zuerst musste sie das hier erledigen.
     
    Reed hörte sie hereinkommen. Er hatte vor dem Fernseher gesessen, etwas gesehen, das ihn überhaupt nicht interessierte, und nur auf das Klappen der Tür nebenan gelauscht. Beth war in ihrem Zimmer und schmollte. Lauren lernte. Er war allein. Und, wie er zugeben

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