Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
seid du und deine Mutter nach Minnesota gezogen.«
    »Kurz danach, ja. Sie hat auch die Brücken zu ihren Eltern abgebrochen. Sie wollten, dass sie mich zur Adoption freigibt, aber sie dachte ja gar nicht daran. Daher dauerte es ziemlich lange, bis ich meine Großeltern kennenlernte, aber irgendwann glätteten sich die Wogen. Ab da verbrachte ich regelmäßig meine Sommerferien in Chicago und fragte mich bei jedem Polizisten, der mir begegnete, ob er es wohl war.«
    »Du wusstest nicht einmal, wie er heißt?«
    »Nein, nicht bis er starb. Mama sagte es mir nicht, und ansonsten schien es keiner zu wissen.«
    »Lebt deine Mutter noch?«
    Olivias blaue Augen wurden traurig. »Nein. Sie ist im vergangenen Jahr gestorben. Und ich fand mich damit ab, nun niemals etwas über meinen Vater zu erfahren. Aber sie hatte es ihrer Schwester erzählt. Als meine Tante seine Todesanzeige in der Zeitung sah, rief sie mich an. Ich bin vom Flughafen direkt zum Friedhof gefahren.« Sie seufzte. »Und dann sah ich dich, neben deiner Mutter, in deiner Ausgehuniform. Deine Mutter gab dir die Flagge, und dann hast du mich entdeckt. Offensichtlich hast du nichts von mir gewusst.«
    »Nein. Es war ein ziemlicher Schock.«
    Olivia sah auf ihre Hände. »Das kann ich mir vorstellen. Deinen Namen habe ich zum ersten Mal in der Anzeige gelesen. Kelsey wurde nicht erwähnt.«
    »Darum habe ich gebeten. Ich wollte nicht, dass jemand sie mit mir in Verbindung bringt.«
    »Kann ich verstehen. Es kann sich nicht gut auf deine Karriere auswirken, eine Schwester im Gefängnis zu haben.«
    Mia versteifte sich. »Es ist nicht gesund für
sie
eine Schwester zu haben, die Polizistin ist. Olivia, ich will nicht, dass du sie verurteilst. Nicht, bevor du sie kennengelernt hast.«
Nicht, bevor du alles weißt.
    »Also gut. Jedenfalls war ich auch ziemlich schockiert, als ich dich sah. Es gibt eine gewisse … Familienähnlichkeit.«
    »Das ist mir auch aufgefallen«, sagte Mia trocken. »Warum bist du nicht auf mich zugekommen und hast mich angesprochen?«
    »Ich war anfangs so aus der Bahn geworfen, dass ich nicht wusste, was ich tun sollte. Du warst diejenige, die ich mein ganzes Leben lang gehasst hatte. Du warst diejenige, die einen Vater hatte, eine Familie. Mama und ich hatten nichts. Niemanden. Und dann habe ich dich gesehen, in Uniform. Und du sahst aus wie ich. Anschließend war ich bei meiner Tante, ging da ins Internet und brachte über dich in Erfahrung, was möglich war.« Sie stand auf und sah nach der Pizza. »Du hast vergessen, den Ofen anzuschalten.« Ungeduldig tat sie es.
    »Ich bin nicht gerade die begeisterte Meisterköchin.«
    Olivia wandte sich mit ausdruckslosem Blick zu ihr um. »Was bist du dann?«
    »Du hast doch recherchiert. Sag du es mir.«
    Sie dachte einen Moment lang nach. »Ich habe dich die ganze Woche gründlich überprüft und beobachtet. In erster Linie Polizistin.«
    »In erster Linie und überhaupt«, sagte Mia, nun genauso tonlos wie sie.
    »Aber du hast ziemlich viel Mitgefühl. Zeigst Hingabe. Die Reporter können dich nicht ausstehen, also scheinst du einiges richtig zu machen.« Mia stieß ein Schnauben aus, das ein Lachen hätte werden sollen, und Olivia grinste. »Du hast ein paar gute Freunde, und du bist ihnen gegenüber unbedingt loyal. Du hast dann und wann eine Beziehung gehabt und warst einmal verlobt. Scharfer Bursche, übrigens.«
    »Tja, danke.«
    »Du hast gerade ein Verhältnis mit Lieutenant Solliday angefangen und willst nicht, dass es jemand weiß. Aber ich denke, die meisten wissen es.«
    Mia runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    »Es ist schwer, nichts zu bemerken. Du hast ein blinkendes Neonschild auf deiner Stirn. ›Ich mag ihn. Hau ab, er gehört mir.‹ Oh, jetzt habe ich endlich etwas erreicht. Du wirst rot. Übrigens ist er auch ziemlich scharf.«
    Mia verdrehte die Augen. »Vielen Dank.«
    Olivia wurde wieder ernst. »Gern geschehen.« Sie wandte sich zum Kühlschrank um, öffnete ihn, blickte hinein und schloss ihn wieder. »Ich bin beeindruckt und wütend und neidisch zugleich.« Sie wandte sich wieder um und begegnete Mias Blick. »Aufrichtig genug, große Schwester?«
    Mia nickte. »Ja. Aber ich bin mir nicht sicher, dass du es zu schätzen weißt, wenn ich dir den Gefallen zurückgebe.«
    Olivia sog bedächtig die Luft ein. »Okay.«
    »Dein Vater war nicht der Mann, den du dir als Vater gewünscht hast.«
    Ihr Blick flackerte. »Niemand ist perfekt.«
    »Nein, sicher nicht,

Weitere Kostenlose Bücher