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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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die Tränen von den Wangen. Reeds Tochter hatte Talent. Ein wunderschönes, seltenes Talent.
    Mia stand auf. Und Reeds Tochter würde Ärger bekommen. Großen Ärger. Sie kam auf die Füße und machte sich auf die Suche nach
Liz,
die einiges zu erklären hatte.

Freitag, 1. Dezember, 22.15 Uhr
    Er war noch immer da draußen, dieser Polizist. Die Frau war schon vor Stunden weggefahren. Er wusste nicht, was er tun sollte. Oder doch, er wusste es, aber er hatte solche Angst.
    Aber die Polizei war doch dein Freund. Das hatte sein Lehrer gesagt. Wenn du in Schwierigkeiten steckst, kannst du zur Polizei gehen. Er wandte sich vom Fenster ab und setzte sich aufs Bett. Er musste darüber nachdenken. Er konnte es der Polizei sagen, aber vielleicht kam
er
zurück und tat ihnen etwas an. Aber vielleicht würde er das sowieso tun. Die Frau in den Nachrichten hatte gesagt, er hätte Leute getötet, und das glaubte er ihr.
    Ich kann warten, bis er kommt und mein ganzes Leben Angst vor ihm haben, oder ich kann es der Polizei sagen und hoffen, dass sie wirklich mein Freund ist.
Es war eine beängstigende Entscheidung. Aber wenn man sieben Jahre alt war, hatte man noch furchtbar viel vom Leben vor sich.

Freitag, 1. Dezember, 22.45 Uhr
    Beth rutschte näher ans Fenster der Hochbahn heran, während die Häuser an ihr vorbeijagten.
Ich bin so was von erledigt.
Ihr Magen krampfte sich jedes Mal zusammen, wenn sie daran dachte, wie ihr Vater ausrasten würde. Sie warf einen verstohlenen Blick zu Mitchell, die schweigend und mit verschränkten Armen dasaß. Beth sah die Ausbeulung des Holsters unter der Sweatjacke. Sie hatte eine Pistole bei sich. Na ja, sie war ein Cop.
    Sie konnte immer noch nicht fassen, dass die Frau ihr gefolgt war.
Sie ist mir gefolgt, um Himmels willen.
Es war der Augenblick gewesen, von dem sie geträumt hatte, der Applaus, den sie sich so sehr gewünscht hatte. Und es war nicht nur höflicher Applaus gewesen, sondern echter, begeisterter Applaus. Jenny Q und die ganze Truppe waren da gewesen, hatten sie umarmt, sich für sie gefreut. Und dann hatte sie Mitchell entdeckt, die schweigend ein wenig abseits gestanden und sie angesehen hatte. Und ihr war das Herz ganz tief nach unten gerutscht. Wo es immer noch war.
    Ich bin so was von erledigt.
Sie hatte kaum eine Wahl gehabt. Wenn sie nicht mit der Frau gegangen wäre, hätte diese garantiert eine Szene gemacht. Also saß sie nun hier, in der EL , und fuhr ihrem Schicksal entgegen.
    »Ob Sie’s mir glauben oder nicht, ich habe so etwas vorher noch nie gemacht«, murmelte sie.
    Mia betrachtete sie aus dem Augenwinkel. »Was – Poetry-Slam oder über den Baum aus dem Zimmer klettern und quer durch die Stadt fahren, wenn dein Vater dir gesagt hat, dass du zu Hause bleiben sollst.«
    »Beides«, sagte Beth düster. »Ich bin ja so was von erledigt.«
    »Besser als überfallen oder vergewaltigt. Zu dieser Nachtzeit in der Gegend hätte das leicht passieren können.«
    Beth sah die Frau trotzig an. »Ich bin kein Kind mehr. Ich weiß, was ich tue.«
    »Aha. Okay.«
    »Wirklich.«
    »Okay.«
    Beth verdrehte die Augen. »Ich meine, ja, Sie haben recht, die Ecke ist wirklich nicht der sicherste Stadtteil.«
    »Nein.«
    »Könnten Sie vielleicht mal etwas sagen, was nicht so einsilbig ist?«
    Mitchell wandte sich ihr zu. Ihr Blick war kühl. »Du bist eine Idiotin. Eine sehr talentierte Idiotin. Hat das genug Silben für dich? Im Übrigen hat ›okay‹ zwei.«
    Obwohl das Kompliment ihr ungemein guttat, stellte sie sofort die Stacheln auf. »Ich bin keine Idiotin. Ich habe überall nur A’s in der Schule. Ich bin eine der besten in meinem Jahrgang.«
    Sie schüttelte verärgert den Kopf. Dann seufzte sie. »Aber es hat Ihnen gefallen?«
    Mitchells Blick veränderte sich. Plötzlich wirkte sie … besiegt. »Ja, sehr sogar.«
    »Ich hätte Sie nicht als Poesie-Fan eingeschätzt.«
    Mia verzog einen Mundwinkel nach oben. »Ich mich auch nicht. ›Es war mal ’ne Frau aus Nantucket‹ ist eher mein Kaliber.«
    Beth lachte leise. »Ich finde Limericks aber auch klasse.« Sie wurde wieder ernst und holte tief Luft. »Sie werden es meinem Dad also sagen?«
    Sie zog wieder die Brauen hoch. »Sollte ich nicht?«
    »Er wird ausflippen.«
    »Das ist wohl verständlich. Er ist ein toller Vater, Beth, und er liebt dich.«
    »Aber er sperrt mich ein wie eine Gefangene.«
    Mitchells Blick flackerte. »Glaub mir, davon kann keine Rede sein. Liebst du deinen Dad?«
    Beth spürte

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