Heiss Glüht Mein Hass
Feuerlöscher, aber sie war nicht da.
Sie war nicht da.
Wo ist sie?
Er rannte in den Flur, sah im Bad nach, im anderen Zimmer. Nichts! Er berührte den Knauf der Tür zu seinem Schlafzimmer und verbrannte sich die Hand.
Zurück zum Bad. Handtücher nass machen. Gesicht und Hände bedecken. Er hatte auf Autopilot geschaltet, als er seine Tür aufstieß. Die Hitze schleuderte ihn zurück, ließ ihn zu Boden gehen. Sein Bett bestand nur noch aus Flammen. Er ließ sich auf den Bauch fallen und versuchte, in den Raum zu kriechen.
Meine Tochter!
»Beth, ich bin hier. Sag was. Wo bist du?«
Aber in dem Brüllen der Flammen war selbst seine eigene Stimme kaum zu hören. Dann zerrten Hände an ihm, und er wehrte sich. »Nein. Meine Tochter ist da drin. Sie ist hier irgendwo.«
Die Feuerwehrleute in den Schutzanzügen zerrten ihn aus dem Raum. Masken bedeckten ihre Gesichter. Einer von ihnen zog die Maske aus. »Reed? Mein Gott, raus hier!«
Reed schüttelte ihn ab. »Meine Tochter!« Rauch drang in seine Lungen, und er sank auf die Knie und hustete, bis er überhaupt keine Luft mehr bekam.
»Wir finden sie. Sie müssen hier raus!« Einer der Männer schob ihn durch die Eingangstür, wo ein Rettungssanitäter ihn übernahm und festhielt. »Das ist Lieutenant Solliday. Seine Tochter ist noch drin. Lassen Sie ihn nicht wieder hinein!«
Reed riss sich von dem Sanitäter los, aber ein weiterer Hustenanfall brachte ihm zum Taumeln. Der Mann führte ihn hastig zum Krankenwagen und drückte ihm eine Sauerstoffmaske aufs Gesicht.
»Atmen Sie, Lieutenant. Und setzen Sie sich, Sir.«
»Beth.« Sein Körper hatte plötzlich keine Kraft mehr. Er starrte zum Haus hinauf, als die erste Scheibe zerbarst.
Der Rettungssanitäter verband bereits seine Hände. »Sie holen sie raus, Sir.«
Er schloss die Augen.
Beth ist noch drin. Sie ist schon tot. Sie schaffen es niemals rechtzeitig.
Ich habe nicht einmal mein eigenes Kind retten können.
Wie betäubt saß er da. Und wartete.
Samstag, 2. Dezember, 23.10 Uhr
Die Männer hatten sich um den Pooltisch geschart, und Mia war sicher, dass mindestens zwei von ihnen zu denen gehörten, die für ein Date mit ihr morden würden. Normalerweise hätte sie sich geschmeichelt gefühlt, aber wie sie Reed bereits gesagt hatte – Sex war nie ein Problem gewesen. Es war die Nähe. Aber der eine Mann, dem sie wirklich nah gewesen war, der Erste, dem sie ihr Innerstes dargeboten hatte, wollte sie nicht.
Nicht so jedenfalls, wie sie es wollte. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er sie in sexueller Hinsicht begehrte. Sie wusste sogar, dass er sie auch auf emotionaler Ebene begehren wollte. Aber er hatte Angst. Und das hatte sie auch. Und bevor sie diese Angst nicht loswerden konnte, würde sie abends allein nach Hause fahren und für die Kinder anderer Tante Mia spielen.
»Ich habe gewonnen.« Larry Fletcher legte sein Queue auf den Tisch.
»Weil Sie geschummelt haben«, grinste Mia. »Dennoch – hat Spaß gemacht. Ich muss jetzt aber los.« Wohin sie fahren sollte, wusste sie allerdings nicht. Die zwei Verehrer protestierten, doch plötzlich schwiegen alle, als ein Funkruf durchkam. Als klar wurde, dass der Ruf nicht der 172 galt, setzte das Geplauder wieder ein. Doch Mia hörte einen Satz, der ihr Herz zum Stillstand brachte. »Ruhe.«
»Das sind nicht wir, Mia«, sagte David, aber sie rannte bereits auf die Treppe zu.
»Aber es geht um Reeds Haus«, rief sie ihm über die Schulter zu.
Auch Larry hatte es gehört. »Ich komme mit Ihnen«, sagte er direkt hinter ihr.
Samstag, 2. Dezember, 23.25 Uhr
Mia rannte zum Krankenwagen. »Reed. Mein Gott.« Sein Gesicht war leblos bis auf die Tränen, die über seine verrußten Wangen strömten. Seine Hände waren dick verbunden, und eine Sauerstoffmaske baumelte an seinem Hals. Sie ließ sich auf die Knie fallen. »Reed?«
»Beth ist noch drin«, sagte er tonlos. »Ich konnte mein Mädchen nicht finden.«
Sie nahm eine bandagierte Hand in ihre. »Wo ist Lauren?«
»Weg. Nur ich und Beth waren da.«
»Reed, hör mir zu. Warst du in Beths Zimmer?«
Er nickte mechanisch. »Sie war nicht da.«
Biest, dachte Mia zornig. Vermutlich war Beth wieder heimlich aus dem Haus geschlichen. Ihr Vater trauerte um sie, während sie sich wahrscheinlich gerade prächtig amüsierte. »Larry, bleiben Sie bei ihm.« Sie ging ein paar Schritte zur Seite und nahm das Funkgerät. »Hier Mitchell, Morddezernat. Ich brauche einen Streifenwagen, der mit
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