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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Kindersitz, Dana. Kein Grund zu heulen.«
    »Das sind die Hormone«, vertraute Ethan ihr im lauten Flüsterton an, dann küsste er Mia auf die Wange. »Vielen Dank.« Er lächelte sie warmherzig an, und Mia wusste, dass er verstand.
    Dana wischte sich über die Augenwinkel. »Hier ist übrigens jemand, den du vielleicht sehen möchtest.«
    Jeremy. »Lass mich raten. Er sieht fern.«
    Ethans Lächeln verschwand. »Dokumentarserien auf dem History Channel, den ganzen Nachmittag schon. Er hat kaum mehr als ein paar Worte gesprochen. Na ja, verständlich bei allem, was geschehen ist.«
    »Ich hatte so gehofft, dass er schon hier sein würde. Ich muss ihm etwas geben. Aber vor allem – haltet eure Augen offen. Der Typ, der seine Mutter getötet hat, hat gestern Reeds Haus in Brand gesteckt.«
    Dana und Ethan sahen einander an. »Ist jemand verletzt worden?«, fragte Dana.
    »Nein. Es war entweder ein Racheakt oder ein Ablenkungsmanöver wie das eine Mal, als er auf mich geschossen hat. Ich denke zwar nicht, dass der Bursche Jeremy etwas antut, aber …«
    Ethan nickte ernst. »Keine Sorge. Wir passen auf.«
    »Wenn ein Exmarine das sagt, glaube ich es.« Mia ging ins Wohnzimmer und setzte sich neben Jeremy. »Hey, Kid.«
    Er wandte nur den Kopf, um sie anzusehen. »Sie sind wiedergekommen.«
    Ihr Herz tat ihr weh. »Na, sicher. Ich wohne praktisch hier. Dana ist meine beste Freundin.«
    »Haben Sie ihn schon?«
    »Nein, und ich bin hier, um dich zu besuchen. Ich habe dir etwas mitgebracht.« Sie griff in die Tüte und holte einen Bildband über Flugzeuge heraus.
    Er riss die Augen auf, nahm das Buch entgegen, schlug es aber nicht auf. »Danke.« Dann wandte er sich wieder dem Fernseher zu. »Da geht es um die alten Griechen.«
    »Ja, habe ich gestern Nacht auch gesehen.« Sie lehnte sich zurück und legte ihm einen Arm um die Schultern. »Aber ich habe festgestellt, dass ich mir bei der Wiederholung mehr merken kann.«
     
    Es wurde Zeit. Er hatte den ganzen verdammten Tag auf Mitchell gewartet. Er verdrehte entnervt die Augen. Sie war einkaufen gewesen. Irgendwie hatte er sich etwas anderes von einer Frau erhofft, die ihren Küchenschrank mit Pop-Tarts vollstopfte. Aber jetzt war sie endlich hier. Er war durch das Unterholz gekrochen, das das Haus von den anderen in der Gegend abschirmte. Er wollte einen Blick hineinwerfen. Sich alles genau ansehen für den Fall, dass sie heute hier zu übernachten plante.
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte er durch sein Fernglas. Er konnte ins Wohnzimmer sehen. Plötzlich senkte er das Fernglas und blinzelte überrascht, dann hob er es wieder an die Augen. Glück musste der Mensch haben. Denn neben Mitchell saß, den Kopf an ihrer Schulter, Jeremy Lukowitch. Da er nicht bei Yvonne war, konnte man davon ausgehen, dass sie tot oder sehr, sehr krank war, also hatte sein kleiner Pillentausch wohl funktioniert. Aber wenn sie tot oder sehr, sehr krank war, dann war der Junge derjenige, der ihn ans Messer liefern konnte.
Ich hätte den Rotzlöffel umbringen sollen, als ich die Chance dazu hatte.
    In seinem Kopf formte sich ein Plan. Er hatte noch drei Eier übrig, und er wusste genau, wie er sie einsetzen musste. Sein Magen knurrte. Aber erst musste er etwas essen und ein wenig schlafen.

Sonntag, 3. Dezember, 18.15 Uhr
    Die Perücke und der Schnurrbart veränderten sein Aussehen ausreichend, um unerkannt in einem Restaurant etwas essen zu können. Mitchell hatte dafür gesorgt, dass er sich nirgendwo in Chicago mehr blicken lassen konnte. Er sah mit einem finsteren Blick zum Fernsehapparat, der über der Theke hing. Sein Gesicht war schon wieder in den Nachrichten. Er musste gegen den Drang ankämpfen, sich hastig umzusehen, ob ihn jemand misstrauisch musterte, und so fixierte er stur den Bildschirm. Die Reporterin sprach über Penny Hill.
    »Wie
Action News
heute in Erfahrung brachte, war Miss Hill keinesfalls die Sachbearbeiterin, die Mr. Kates in der Familie unterbrachte. Ein unglücklicher Umstand zwang sie, ein Jahr auszusetzen, und in dieser Zeit wurde der Junge durch das Versäumnis ihrer Vertreterin Milicent Craven nicht regelmäßig überwacht. Der Junge wurde in der Familie missbraucht, und niemand hörte seine Hilferufe. Nun ist Penny Hill tot. Miss Craven steht für einen Kommentar nicht zur Verfügung. Und Andrew Kates bleibt vor allem ein Opfer des amerikanischen Sozialsystems, das durch Bürokratie zu träge geworden ist, um sich adäquat um hilfsbedürftige Kinder zu

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