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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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grimmig. »Ich verstehe.«
    »Aber eins interessiert mich, Tim«, sagte Mia. »Sie sagten, Sie hätten an jenem Tag gelogen und ihm sogar ein Alibi verschafft, aber hätte sein Fehlen nicht den Lehrern oder den anderen Schülern auffallen müssen?«
    »Das war schon eine sehr seltsame Sache.« Tims Stimme war spöttisch. »Sie müssen wissen, dass Tyler auch in der Schule ein echtes Ekel war. Die Kinder hatten Angst vor ihm und einigen Lehrern ging es tatsächlich nicht anders. Andrew hatte gegen Ende des Schultags Unterricht bei einer Miss Parker. Sie war jung und hübsch und fürchtete sich entsetzlich vor Tyler. Niemand ›vermisste‹ Andrew an diesem Tag.« Er seufzte. »Wenn wir damals bloß etwas gesagt hätten, dann wäre vielleicht nichts von alldem geschehen.«
    »Man kann niemals sagen, was geschehen wäre«, sagte Reed ruhig.
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Seitdem ich von zu Hause weg bin, bemühe ich mich, die Versäumnisse von früher wiedergutzumachen. Aber jetzt muss ich mich meiner Rolle in dieser scheußlichen Geschichte stellen. Ich kann erst frei sein, wenn ich eine Art Ausgleich leiste. Moralisch und gesetzlich. Ich tue, was immer nötig ist.«

Sonntag, 3. Dezember, 20.35 Uhr
    Mitchell hielt sich für schlau.
Aber ich bin schlauer.
Er näherte sich Penny Hills Wagen, öffnete ihn und holte die Aktentasche vom Rücksitz. Jetzt war er froh, dass er sie vor ein paar Tagen vergessen hatte. Falls er sie im Garten vergraben hätte, hätte Mitchell sie nun gefunden.
    Das kleine Biest glaubte, sie könne ihn an der Nase herumführen. Er hatte Milicent Cravens Privatadresse mit Leichtigkeit herausgefunden. Er hatte das Sozialamt angerufen und war zu einem Anrufbeantworter weitergeleitet worden. Es war reines Glück, dass er ein zweites Mal angerufen hatte, als die Vermittlung gerade mit einem anderen Anruf beschäftigt gewesen war. Vielleicht war es doch kein Glück. Reiner Instinkt. Es hatte sich zu gut angehört, um wahr zu sein. Wenn man nicht zur Vermittlung durchkam, wurden die Anrufe automatisch abgefertigt.
Bitte geben Sie die ersten Buchstaben des Nachnamens der gewünschten Person ein.
Hatte er getan. Dreimal. Und alle drei Male hatte er dieselbe Antwort erhalten.
Keine Treffer für die eingegebenen Buchstaben. Bitte versuchen Sie es erneut.
    Also war Milicent Craven verdächtig. Wahrscheinlich nicht existent. Aber er konnte sich irren, und deshalb würde er in Penny Hills Unterlagen nachsehen. Sie hatte ihren Abschied gefeiert, bevor er sie getötet hatte. Mit Geschenken und Grußkarten. Falls es Milicent Craven gab, hatte sie vielleicht irgendwo unterschrieben. Vielleicht stand sie auch in Hills Adressbuch.
    Er setzte sich ins Auto und begann, den Inhalt ihrer Aktentasche durchzusehen. Sie war vollgestopft mit Papieren und Akten, aber eine Mappe stach heraus.
Shane Kates.
    Nach einem kurzen Moment setzte sein Herzschlag wieder ein. Er schlug die Akte auf und starrte das Foto darin an. Er hatte das Gesicht seines Bruders seit neun Jahren nicht mehr gesehen. Er war so ein hübscher kleiner Junge gewesen. Zu hübsch. Eine zu große Versuchung für Perverse wie der Freund seiner Tante und Tyler Young. Sie hatten ihn umgebracht. Alle zusammen hatten sie ihn umgebracht.
    Und alle waren sie nun tot. Penny Hill war nicht unschuldig gewesen. Sie hatte Shanes Unterlagen gehabt. Sie hatte die ganze Zeit gewusst, wo er war. All die unendlich langen Wochen und Monate in der Hölle des Young’schen Hauses.
    Mitchell hatte ihn angelogen. Es gab keine Milicent Craven. Sie wollte ihn aus seinem Versteck locken. Sie war genauso verlogen wie alle anderen Frauen. Und dafür würde sie bezahlen.
    Sie würden Milicent Cravens Haus beobachten. Sobald er hineinging, wäre er tot. Also würde er nicht hineingehen. Und er würde die Regeln für ihr Spiel verändern. Sein ursprünglicher Plan konnte stehenbleiben.
    Er würde Mitchell zu ihm locken. Und töten. Er wollte sie brennen sehen.
    Aber zunächst musste er ausreichend schlafen. Sie würde die ganze Nacht vor der Adresse der vermeintlichen Milicent Craven warten.
Sie wird morgen müde sein, aber ich nicht.

Montag, 4. Dezember, 0.45 Uhr
    »Wach auf, Reed.« Mia piekste ihn. Sie saßen in der Dunkelheit des Wagens vor dem Wohnhaus und warteten auf Kates. Anita Brubaker saß, bis an die Zähne bewaffnet, in ihrer Wohnung, während in allen Richtungen Zivilwagen mit Polizisten lauerten. Falls Kates sich näherte, würden sie es rasch erfahren.
    »Ich schlafe

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