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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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auch nicht, ob sie etwas unternommen hätten, falls sie es wussten. Meine Mutter hätte sicherlich einfach weggesehen. Aber ich nehme nicht an, dass Sie das verstehen.«
    Mias Blick flackerte, und Reed begriff, dass sie nur allzu gut verstand. »Und was war für Tyler das beste Initiationsalter?«, fragte sie.
    »Zehn.« Young verzog die Lippen. »Aber bei Shane hat er beinahe eine Ausnahme gemacht. Shane war ein hübscher Bursche, und er war keine Jungfrau mehr. Tyler konnte das immer sofort sehen.«
    »Ja, er ist vom Mann seiner Tante missbraucht worden«, sagte Reed.
    »Wie ich schon sagte, Tyler wusste so etwas. Er neckte Andrew, dass er bei Shane eine Ausnahme machen würde, nur um Andrew auf die Barrikaden zu bringen. Und dann nahm er sich Andrew vor. Tyler hatte bestimmte Methoden und Sprüche, um Andrew zu quälen. Er zählte und sagte ›Wenn ich bei zehn angelangt bin, gehörst du mir.‹ Dann hielt er Andrew vor, dass Shane bald zehn werden würde. ›Zähl bis zehn, Andrew‹, lachte er dann immer.«
    »Womit wir nun einige Fragen beantwortet hätten«, sagte Mia. »Und was geschah, als Shane zehn wurde?«
    »Andrew war verzweifelt. Er hat mindestens zehnmal versucht, mit Shane wegzulaufen, aber die Polizei brachte die beiden jedes Mal zurück. Er flehte meine Mutter an, etwas zu unternehmen, aber sie meinte nur, er solle aufhören, solche Lügen zu erfinden. Er hasste sie. Ich weiß, dass Andrew ein paarmal versucht hat, im Keller Feuer zu legen. Zeitungspapier im Müll und so weiter. Er wollte erwischt werden. Er wollte, dass jemand vom Sozialamt kam und sie beide abholte, bevor Shane zehn werden konnte. Ihm muss selbst die Strafanstalt besser vorgekommen sein als unser Zuhause.«
    »Und was haben Sie getan?«
    Young lachte verbittert. »Gar nichts. Ich habe jahrelang damit gelebt. Nicht nur Andrew und Shane waren bei uns. Aber Sie interessieren sich für Shane.«
    »Im Augenblick ja«, sagte Mia. »Erzählen Sie uns bitte von Shanes zehntem Geburtstag.«
    Er seufzte tief. »Am Tag, als Shane zehn wurde, tat Tyler … es ihm an. Ganz früh am Morgen. Shane war …« Er schauderte. »Ich … ich sehe immer noch seinen Gesichtsausdruck vor mir. Er war doch noch so klein. Er blutete, aber Tyler säuberte ihn, und meine Mutter schickte uns zur Schule. Am Nachmittag hat Andrew die Schule früher verlassen. Ich habe gesehen, wie er gegangen ist.« Er hob die Schultern. »Andrew war gründlich. Das Haus brannte ab. Er hatte nur nicht gewusst, dass auch Shane früher nach Hause zurückgekehrt war. Später erzählte man an der Schule, dass er wegen Bauchschmerzen befreit worden war. Später erzählte man eine Menge. Keiner wusste Genaues.«
    »Er hat wieder den Mülleimer angezündet«, sagte Reed, und Tim Young nickte.
    »Im Wohnzimmer diesmal, dann rannte er weg. Er kam ein wenig später zurück und tat schockiert. Aber er wusste, dass ich es wusste. Er glaubte, ich würde ihn verraten, aber ich hielt den Mund, wie ich es schon immer getan hatte. Dann fanden die Feuerwehrleute Shane. Er war tot. Als man ihn hinausbrachte, war Andrew entsetzt. Er stand unter Schock. Er verfiel in eine Art Starre.«
    »Dann kamen die Sozialarbeiter und brachten ihn weg. Die Polizei stellte mir Fragen, und ich log sie an. Ich erzählte ihnen, er sei in der Schule gewesen, er könne es nicht getan haben. Die Autopsie zeigte, dass Shane vergewaltigt worden war. Aber niemand sagte etwas, und schließlich lebten wir einfach weiter. Wir bauten das Haus wieder auf. Ich schloss die Schule ab und verließ die Stadt.«
    »Und Sie haben nie wieder von Andrew gehört?«, fragte Mia freundlich.
    »Nein. Obwohl kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht an ihn oder an die anderen Jungen denke.«
    »Andrew verschont bei jedem Brand Tiere«, bemerkte Reed. »Können Sie uns dazu etwas sagen?«
    »Ja. Wir hatten einen Hund.« Sein Lächeln war traurig. »Eine liebe alte Töle. Immer wenn Tyler mit Andrew fertig war, versteckte er sich in der Scheune. Manchmal entdeckte ich ihn dort, an den Hund geschmiegt. Aber er hat nie geweint. Er streichelte immer nur den Hund, so dass es schon erstaunlich war, dass das Tier noch Fell hatte. Am Tag des Brandes war der alte Hund bei Shane im Zimmer. Auch er ist verbrannt.«
    »Und wenn die beiden wegliefen und wieder aufgegriffen wurden, hat weder Andrew noch Shane dem Sheriff etwas erzählt?«, fragte Spinnelli.
    Tims Lächeln wurde sardonisch. »Sie meinen Sheriff Young, meinen Onkel?«
    Spinnelli nickte

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