Heiss Glüht Mein Hass
sich unterm Bett verstecken?«
Sie schien eine Frau zu sein, die ihre Gedanken ohne Umschweife ausdrückte. »Nein, würde ich nicht. Hören Sie, ich fahre Sie, aber Sie rufen zuerst Spinnelli an. Fordern Sie Verstärkung an, oder ich tue es.«
Entschlossen stand sie auf. »Das ist mein Fang.«
»Okay. Sie holen sich ihn, und dann kümmern wir uns wieder um Caitlin Burnette.«
»Dann los, Solliday. Mit Glück erwischen wir das Schwein an seiner Lieblingstränke und können um halb drei an der Uni sein. Drei spätestens.«
Reed nahm ihre Tabletts und ließ den Müll in den Eimer rutschen. »Gehen wir.«
Montag, 27. November, 16.00 Uhr
»Hallo, kann ich bitte mit Emily Richter sprechen?«
»Falls Sie etwas verkaufen wollen …«
»Nein, keine Sorge, Ma’am«, unterbrach er rasch. »Ich bin Harry Porter von der
Tribune.
«
»Aber ich habe doch schon mit Ihrem Blatt gesprochen.«
»Ja, ich weiß«, sagte er sanft. »Aber ich hätte gern noch einen Kommentar von den Hausbesitzern, den Doughertys. Wissen Sie, wo ich sie finden kann?«
Sie schniefte. »Die sind nicht da. Verreist.«
»Oh. Dann vielen Dank, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben, Ma’am.«
»Ihr bei der Zeitung solltet euch wirklich mal untereinander unterhalten, anstatt mir auf die Nerven zu gehen«, fauchte sie, und er hätte ihr gern den Hals umgedreht. Aber im Augenblick brauchte er sie noch.
Er würde es morgen wieder versuchen. Er schob sein Handy in die Tasche und verdrängte Laura Dougherty aus seinen Gedanken. Heute war Penny Hill an der Reihe. Er konnte warten.
Montag, 27. November, 16.00 Uhr
Mrs. Schuster schaute von ihrem Computer auf, als Brooke in die Bücherei kam. »Hallo, Brooke. Was kann ich für Sie tun?«
Brooke zeigte auf den Zeitungsständer. »Ich wollte nur mal sehen, was es Neues gibt.«
»Der Sportteil ist verschwunden«, erwiderte sie mit einem resignierten Seufzen. »Devin hat ihn geklaut. Er stellt eine Statistik auf, damit er nächste Woche in der Football-Wette gewinnt. Also, ich finde, Mathelehrer dürften überhaupt nicht wetten. Das ist irgendwie unfair.«
Brooke lachte leise. »Wie mir scheint, haben Sie diese Woche verloren.«
Mrs. Schuster grinste. »Und wie. Nehmen Sie sich die Zeitung, Brooke.«
»Danke.« Brooke blätterte zur Seite A-12. Und seufzte. Der Artikel, den Manny herausgerissen hatte, handelte von einem Brand. Das Haus war bis auf die Grundmauern abgebrannt. Ein Todesopfer.
Sie machte zwei Kopien von dem Artikel, während sie sich fragte, wie oft Manny so etwas schon getan hatte. Auch wenn der Junge im Hope Center keinen Brand entfachen konnte, kam er indirekt seiner Sucht nach. Sicherlich war das etwas, worüber in der Therapie gesprochen werden musste.
Sie ging beim Postraum vorbei und steckte eine der Kopien in einen Umschlag für Julian Thompson. Sie hatte ihn gerade in sein Fach gelegt, als Devin White mit zwei anderen Lehrern eintrat. Gleich war Feierabend, und jeder kam, um nach der Post zu sehen, also war es eigentlich keine große Überraschung, dass sie ihm hier begegnete. Dennoch tat ihr Herz einen kleinen Hüpfer.
»Brooke.« Jackie Kersey lächelte ihr aufmunternd zu. »Wir wollen noch etwas trinken gehen. Kommen Sie doch mit.«
Brooke warf Devin einen raschen Blick zu, doch er hatte sich abgewandt und sah in sein Fach, das ganz unten lag. Daher hatte sie einen netten Blick auf sein ebenso nettes Hinterteil. »Ich sollte eigentlich nicht«, murmelte sie.
Jackies Lippen zuckten, als sie die Richtung ihres Blicks wahrnahm. »Bei Flannagan’s ist Happy Hour. Zwei für eins. Ich bestelle Bier, und Sie kriegen mein zweites.«
Devin richtete sich wieder auf und lächelte sie an. »Kommen Sie schon, Brooke. Das wird Ihnen guttun.«
Sie lachte, ein wenig zu atemlos. »Ich wollte sowieso nur nach Hause und Arbeiten korrigieren. Ich treffe Sie dann dort.«
Montag, 27. November, 17.20 Uhr
M ia schlug die Augen auf, als Solliday den Wagen anhielt. Sie standen vor einem Lebensmittelgeschäft. »Was wollen wir hier?«, fragte sie steif. Jeder Zentimeter ihres Körpers schmerzte, als habe man sie durch einen Fleischwolf gedreht. Schlimmer würde es jedoch werden, Abe sagen zu müssen, dass der Mistkerl, der ihn angeschossen hatte, noch immer auf freiem Fuß war.
Er zog eine Braue hoch. »Ich habe drei Tassen Kaffee getrunken, während wir auf Ihren Mann gewartet haben.«
Mia zog den Kopf ein. »Tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert.« Erst
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