Heiss Glüht Mein Hass
sie. »Wenn ich je Kinder haben sollte, dann werde ich mich nicht in ihre Beziehungen einmischen.«
Solliday öffnete ihr die Tür, wie er es bisher jedes Mal getan hatte. »Sagen Sie niemals nie. Ich verstehe beide Parteien. Der Vater will für seine Tochter nur das Beste. Die Tochter will ihr eigenes Leben führen. Ich glaube nicht, dass Joel etwas damit zu tun hat.«
»Ich auch nicht. Ich denke, unser Bursche hat Caitlin entweder bis zum Haus der Doughertys verfolgt, oder er kam rein, hat sie gesehen und einfach die Gelegenheit genutzt.«
»Allerdings können wir noch nicht ausschließen, dass Burnette das eigentliche Ziel war.« Er schloss die Tür und stieg dann auf seiner Seite ein. Der Motor sprang an, als er leise lachte. »Böse Buben namens Bubba. Das war sehr poetisch. Darf ich mir das bei Gelegenheit mal ausleihen?«
Sie grinste ihn an und fühlte sich einen Moment lang ausgesprochen wohl. »Ich bitte darum.«
Sie schwiegen auf dem Weg zurück zum Präsidium und nutzten beide die Zeit, ihre Mailboxen abzuhören. Er parkte den Wagen neben ihrem. »Wow«, sagte er. »Nett.«
Mia betrachtete liebevoll ihren kleinen, restaurierten Alfa Romeo. »Mein einziges Laster.« Sie rutschte vom Sitz. »Barrington hat Caitlin offiziell identifiziert.«
»Und das Labor hat eine Messenger-Botschaft im Cache von Doughertys Computer gefunden. Die Zeit stimmt mit Joels Geschichte überein.«
»Dann haben wir ja einen gewissen Fortschritt. Sollen wir uns morgen früh bei Spinnelli treffen? Er steht auf 8-Uhr-Meetings.«
»Ich versuche, bis dahin den Laborbericht für die Proben, die wir genommen haben, zu bekommen«, sagte er. »Dann komme ich zu Ihnen. Die Doughertys haben mir eine Nachricht hinterlassen, sie werden gegen Mitternacht auf dem O’Hare-Flughafen landen. Wir können mit ihnen reden, wenn wir Spinnelli auf den neuesten Stand gebracht haben.«
»Ich bitte Jack, morgen früh auch dazuzukommen. Er kann uns sagen, was er im Teppich gefunden hat. Wenigstens können wir dann besser rekonstruieren, was wo stattgefunden hat.« Sie schwieg einen Moment und seufzte dann. »Ich habe gesehen, wie mein Partner zu Boden ging.«
Er brauchte eine Sekunde, um zu begreifen. »Sie meinen heute Morgen, als Sie ins Fenster starrten? Sie haben vor Ihrem geistigen Auge gesehen, was passiert ist?«
»Wir wollten diese Kerle für einen Mord in South Side festnehmen. Getts und DuPree. Es war eine Drogengeschichte, die aus dem Ruder gelaufen war, und bei der anschließenden Schießerei waren zwei Frauen getötet worden.« Sie seufzte. »Jedenfalls bekamen wir einen Tipp, dass sie sich in einer Wohnung versteckt hatten, aber das stimmte nicht.«
»Ein Hinterhalt?«
»Sieht so aus. Aber ich habe sie gesehen. Und sie haben Abe angeschossen.«
»Und Sie auch«, sagte er, und sie lächelte traurig.
»Wirklich nur ein Kratzer. Während ich weg war, hat Spinnelli meine Fälle verteilt.«
»An die zwei Burschen, die er heute Nachmittag geschickt hat, nehme ich an. Trotzdem haben sie es Ihnen überlassen, sich DuPree zu schnappen.«
Sie lächelte über den ungläubigen Unterton seiner Stimme. »Es war … eigentlich ein Geschenk. Sie wussten, wie wichtig mir das ist.«
»Ich denke, das kann ich verstehen. Hören Sie, es tut mir leid wegen heute Morgen. Aber die Jacke und der Hut haben Sie so … zwielichtig aussehen lassen.«
Sie musste grinsen. »Zwielichtig?«
»Lachen Sie nicht über meine Wortwahl«, antwortete er.
»Okay.« Sie wurde wieder ernst. »Meine gute Jacke ist von der Kugel und dem Blut verdorben worden.« Hauptsächlich von Abes Blut. »Ich muss auf den nächsten Gehaltsscheck warten, bis ich mir eine neue leisten kann.« Ihr Lächeln wurde selbstironisch. »Ich gebe alles, was ich übrig habe, für mein Auto aus.«
Er zog eine Braue hoch. »Und was ist mit dem Hut?«
»Sorry, aber der Hut bleibt, den hab ich gern. Hoffen Sie also, dass es nicht regnet. Bis morgen.«
Sie wollte gerade die Tür zuschlagen, als er sich über den Beifahrersitz lehnte und sie am Arm festhielt. In seinen Augen lag Mitgefühl, aber auch Respekt. »Tut mir leid wegen Ihres Partners, Mitchell. Und wegen Ihres Vaters.« Er richtete sich wieder auf und setzte sich gerade hinters Steuer. »Acht Uhr.«
Sie warf die Tür zu, stieg in ihren eigenen Wagen und fühlte sich gleichzeitig ruhig und aufgekratzt. Sie startete den Motor und verfluchte die kalte Luft, die die Heizung mit voller Kraft ins Wageninnere blies. Sie musste zu Abe
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