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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Strecke gebracht hatte. »Keinesfalls.«
    Lauren beobachtete ihn aufmerksam. »Sie hat offenbar Eindruck auf dich gemacht.«
    »Sie ist mein Partner, Lauren. Das ist alles.«
    »Ah, das ist alles«, wiederholte sie. »Das heißt, ich werde nie im Leben weitere Nichten oder Neffen bekommen.«
    Jetzt fiel seine Kinnlade herab. »
Bitte?
Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass da noch was kommen würde?« Er schüttelte den Kopf. »Mach dir deine eigenen Babys. Von mir kriegst du keine mehr. Ich bin zu alt.«
    »Du bist nicht alt, du tust nur so. Wann hast du dich das letzte Mal mit jemandem verabredet? Ich meine, wirklich verabredet? Nicht nur ein Date mit deinem Zahnarzt.«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst. Ich muss unbedingt wieder zur Dentalhygiene.«
    Sie boxte ihn gegen den Oberarm. »Ich meine es ernst.«
    Er rieb sich den Arm. »Aua. Warum tust du mir heute Abend eigentlich ständig weh?«
    »Tja, vielleicht weil du mir ständig auf die Nerven gehst. Also, Reed – wann? Wann hattest du deine letzte echte Verabredung?«
    Eine, die er wirklich gewollt hatte? Vor sechzehn Jahren. Er hatte Christine nach dem Seminar für klassische Lyrik, das er gefürchtet hatte, bis er ihr dort begegnet war, zu einem Kaffee eingeladen. Und dabei hatte sie ihm – und nur ihm – ihre eigenen Gedichte vorgelesen, und er hatte sich Hals über Kopf in sie verliebt. »Lauren, ich bin müde. Ich hatte einen harten Tag. Lass mich in Frieden.«
    Sie ließ sich nicht beirren. »Weihnachten vor drei Jahren«, antwortete sie für ihn.
    Er schauderte. »Erinnere mich bloß nicht daran. Beth hat sie auf den ersten Blick gehasst.«
Und ich auch.
    »Ja, Beths Meinung ist wichtig. Und eines Tages ist sie erwachsen und geht, und dann bist du allein.« Sie verzog die Mundwinkel nach unten. »Ich will nicht, dass du allein bist.«
    Ihre Worte trafen ihn hart, denn die Vorstellung einer Beth, die erwachsen war und fortging, war inzwischen alles andere als abwegig. Aber Lauren machte sich nur Sorgen. Daher verkniff er sich eine bissige Bemerkung und küsste sie auf den Scheitel. »Ich mag mein Leben, Lauren. Geh einfach mit Beth shoppen und sieh zu, dass sie nicht wie fünfundzwanzig aussieht, okay?« Und damit zog er sich zurück, obwohl er ihren finsteren Blick in seinem Nacken spüren konnte.
    Oben attackierte die laute Musik aus Beths Zimmer seine Ohren sogar noch durch die Wand. Das gehörte wahrscheinlich dazu, wenn man erwachsen wurde. Dennoch wünschte er, es würde nicht gar so schnell passieren. Er klopfte laut an ihre Tür. »Beth?«
    Die Musik brach abrupt ab, und er hörte den Welpen kläffen. »Ja?«
    »Ich würde gerne mit dir reden, Spatz.«
    Die Tür öffnete sich, und ihr dunkler Schopf erschien am oberen, der des Hundes am unteren Teil des Türrahmens. »Ja?«
    Reed blinzelte und wusste plötzlich nicht mehr, was er sagen sollte. Sie hob die Brauen, ließ sie wieder fallen und runzelte die Stirn. »Alles klar mit dir, Dad?«
    »Mir fiel eben ein, dass wir ewig nichts mehr zusammen gemacht haben. Vielleicht können wir am Wochenende ja … ins Kino gehen oder so?«
    Ihre Augen verengten sich misstrauisch. »Wieso?«
    Er lachte. »Weil du mir fehlst?«
    Ihr Blick wurde flackernd. »Eine Freundin hat mich gefragt, ob ich am Wochenende bei ihr übernachten will.«
    Er versuchte, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. »Wer denn?«
    »Jenny Q. Du hast ihre Mutter beim Tag der offenen Tür in der Schule kennengelernt. Im September.«
    Reed zog die Stirn in Falten. »Daran kann ich mich gar nicht erinnern. Ich möchte sie gern noch einmal treffen, bevor du dort übernachtest.«
    Sie verdrehte die Augen. »Na schön. Sie und ich arbeiten zusammen an einem Projekt für die Schule. Du kannst mich morgen Abend bringen und ihre Mutter kennenlernen.«
    »Ich kann dich bringen? Wie wär’s mit: ›Bitte, Dad?‹ Und verdreh nicht dauernd die Augen, wenn ich etwas sage«, fauchte er, als sie es wieder tat. Dann seufzte er. Er wollte nicht mit ihr streiten, aber irgendwie geschah das in letzter Zeit nur allzu häufig. »Also gut. Dann sehe ich sie mir morgen mal an.«
    Beths Stirn glättete sich etwas. »Danke, Dad.« Sie schloss die Tür sanft, und er stand eine lange Weile davor, bevor er sich abwandte und in sein Schlafzimmer ging.
    Wo er seufzend auf das mit Schlamm besudelte Bett blickte. Pfotenabdrücke auf der ganzen Decke. Er bezog das Bett neu, setzte sich anschließend auf die Kante und nahm Christines Foto in

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