Heiss Glüht Mein Hass
Burnettes … Ellen ist eine Freundin von mir. Wie geht es ihnen?«
»Den Umständen entsprechend.«
»Ich kann mir so etwas noch nicht einmal vorstellen«, murmelte sie.
Sie schwiegen und warteten auf Sollidays Rückkehr. Minuten verstrichen, und Mia zog die Stirn in Falten. Er müsste längst zurück sein. Er hatte selbst gesagt, wie gefährlich die beschädigte Hauskonstruktion war, allerdings hatte sie noch nichts gehört, was darauf schließen ließ, dass ihm das Dach auf den Kopf gefallen war. Dennoch … »Entschuldigen Sie mich.«
Auf der Hälfte der Auffahrt blieb sie stehen und sah Solliday mit geweiteten Augen entgegen. Er kam aus dem Garten hinter dem Haus hervor. »Was ist denn das?«
Solliday betrachtete angewidert das schmutzige Bündel, das er auf dem ausgestreckten Arm hielt.
»Wenn man den Dreck beseitigt, ein weißer Perserkater, glaube ich. Er hat sich an der Hintertür in den Schlamm gedrückt.«
Mia grinste. Er wirkte herrlich angeekelt. »Wie lieb von Ihnen.«
»Gar nicht. Ich bin nicht lieb. Ich bin mies. Nehmen Sie ihn. Er stinkt.«
»Ich kann mich beherrschen.« Sie lachte. »Ich bin allergisch gegen schmuddelige Katzen.«
»Und meine Schuhe sind dreckig«, klagte er, und sie lachte wieder.
Dann wandte sie sich mit gefasster Miene wieder zu Mrs. Dougherty um. »Wie mir scheint, ist der verlorene Kater wieder aufgetaucht.
Moment
«, sagte sie, als Mrs. Dougherty hoffnungsvoll herangestürmt kam. »Im Augenblick ist er noch ein Beweisstück.«
»Wie bitte?«, fragten die Doughertys wie aus einem Mund.
Mia sah sie an. »Der Täter muss das Tier hinausgelassen haben, oder es ist entwischt, als er eingebrochen oder wieder gegangen ist. Wir nehmen ihn mit, baden ihn und untersuchen ihn. Mit etwas Glück finden wir etwas. Falls nicht, bekommen Sie ihn so schnell wie möglich zurück.«
»Aber er hat bestimmt Hunger.« Mrs. Dougherty biss sich auf die Lippe.
»Wir füttern ihn.« Mia musste sich ein Grinsen verkneifen. »Nicht wahr, Lieutenant Solliday?«
Sollidays Augen verengten sich, und sein Blick versprach Rache. »Sicher.« Er hielt der Frau ein gefüttertes Album entgegen, das einmal weiß gewesen sein musste. »Die Bilder sind durch das Löschwasser beschädigt, aber vermutlich kann man einiges retten.«
Mrs. Dougherty stieß den Atem aus. »Vielen Dank, Lieutenant.«
Sollidays Miene wurde weicher. »Gern geschehen. Besorgen Sie uns bitte eine Kiste für Percy. Ich möchte nicht, dass er meinen Wagen verunstaltet.«
Dienstag, 28. November, 9.25 Uhr
Thad Lewin war wieder da. Brooke lehnte sich an ihren Tisch, während sie beobachtete, wie ihre Schüler ihre Plätze einnahmen. Mike zog seinen Stuhl bis an die Wand, Jeff lungerte herum und gab sich cool, und Manny sagte kein Wort. Aber es war Thad, den sie beobachtete. Er war gewöhnlich ein scheuer Bursche, aber heute stimmte etwas nicht. Er ließ den Kopf hängen, ging schleppend. Vorsichtig ließ er sich auf seinen Platz nieder. Brooke blinzelte. Ihr gefiel das Bild nicht, das in ihrer Vorstellung aufstieg. Sie warf Jeff einen Blick zu, und dieser verzog die Lippen zu einem grausamen Lächeln.
»Morgen, Frau Lehrerin«, sagte er genüsslich. »Sieht aus, als ob alle da sind.«
Sie sah ihm direkt in die Augen, forderte ihn stumm heraus, bis sein Blick langsam zu ihren Brüsten glitt.
Gott steh uns bei, wenn der rauskommt.
Devin hatte gestern Abend gesagt, wenn Jeff entlassen würde, käme er innerhalb eines Monats in den Knast.
Und sie wollte nicht Opfer der Straftat sein, deretwegen er wieder im Gefängnis landete. »Schlagt die Bücher auf«, sagte sie. »Heute reden wir über das dritte Kapitel.«
Dienstag, 28. November, 9.45 Uhr
R eed war heilfroh, sich die Hände waschen zu können. Als er aus der Herrentoilette des Supermarkts trat, fielen ihm wieder seine Schuhe ins Auge. Hätte er bloß das andere Paar angezogen, das immer im Wagen lag. Dazu war es schließlich da.
Blöde Katze.
Das schmutzige Vieh, in dessen Fell Schlamm und anderes klebte, das er lieber nicht genau identifizieren wollte, saß gegenwärtig in einer Schachtel auf Mitchells Schoß. Reed konnte sie in seinem Truck telefonieren sehen. Als sie angehalten hatten, damit er sich säubern konnte, hatte sie das Sozialamt angerufen, um an die Adresse von Penny Hills Angehörigen zu kommen. Nun war ihre Miene sanft, aber auch leicht gepeinigt, und er wusste, dass sie mit Hills Sohn sprach, der gut dreihundert Meilen entfernt lebte. Genauso
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