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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hatte ihr Gesicht ausgesehen, als sie den Burnettes die Nachricht vom Tod ihrer Tochter überbracht hatte.
    Hills Familie war für Mitchell nicht nur ein neuer Eintrag ins Register. Sie hatte darauf bestanden, statt »das Opfer« Penny Hills Namen zu nennen. Sie war warmherzig und machte sich Gedanken über die betroffenen Menschen. Das gefiel ihm.
    Er gähnte, dass seine Kiefer knirschten. Er hatte die vergangene Nacht nicht geschlafen, und vor ihnen lag ein Nachmittag mit staubigen Akten. Er stellte zwei Becher Kaffee an die Kasse und erstarrte, als sein Blick auf den Stapel Zeitungen zu seinen Füßen fiel.
    »Ist das alles?«, fragte der Kassierer.
    Reed sah auf, dann wieder auf die Zeitungen. »Kaffee und eine Zeitung. Danke.«
    Als er hinaustrat, hatte sie das Gespräch beendet. Sie starrte stur geradeaus, reagierte aber auf sein Klopfen, indem sie rasch das Fenster herunterließ und ihm den Kaffee abnahm. »Was ist das denn?«, fragte sie mit Blick auf die Zeitung.
    »Ihre Freundin Carmichael. Sie muss Ihnen gestern Nacht gefolgt sein.«
    »Verdammt.« Sie überflog hastig den Text. »Nicht zum ersten Mal. Die muss eine Art Radar haben. Ich frage mich, ob die Frau eigentlich jemals schläft.«
    »
Ich
frage mich, wo sie sich versteckt hatte. Ich habe mir doch die Leute genau angesehen. Ich hätte sie entdecken müssen.«
    »Ich habe schon öfter gedacht, dass sie offenbar über das Talent verfügt, sich unsichtbar zu machen.«
    Reed startete den Motor. »Und wie ist es ihr gelungen, die Geschichte noch in der Morgenausgabe unterzubringen?«
    Sie verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Der
Bulletin
geht um ein Uhr nachts in Druck.«
    »Das wissen Sie aus Erfahrung.«
    Sie zuckte die Achseln. »Wie ich schon sagte, das ist nicht das erste Mal. Sehen Sie mal – sie hat es gleich auf zwei Titelstorys gebracht. Der Brand ist über der Falzkante, meine Aktion mit DuPree gestern Nachmittag darunter.« Plötzlich stieß sie einen zischenden Laut aus. »Sie hat Penny Hills Namen genannt. Mist.«
    »Konnten Sie die Familie schon erreichen?«
    »Den Sohn, ja, die Tochter nicht.« Düster las sie weiter. »Die Nachbarn haben geplaudert. Dabei hatte ich sie doch gebeten, es nicht zu tun.«
    »Manche Menschen lieben es, ihren Namen gedruckt zu sehen.«
    »Sie auch hoffentlich, denn Sie stehen ebenfalls namentlich hier drin.« Sie benutzte den Karton auf ihrem Schoß als Tischchen und gab Sahne in den Kaffee. »Halt still, Kater«, murmelte sie, als der Karton wackelte. »Hier steht außerdem, dass Sie ausgezeichnet worden sind. Spucken Sie’s aus, Solliday.«
    »Ein paar ehrenvolle Erwähnungen. Wie bei Ihnen. Wir halten am Labor, damit wir das Vieh loswerden können.«
    Mitchell tätschelte die Schachtel. »Armes Kätzchen.«
    »Schmutziges Kätzchen.« Reed scherte in den Verkehr ein. »Und es stinkt.«
    Sie lachte. »Ja, der Bursche strömt einen gewissen … Duft aus. He, mögen Sie etwa keine Tiere?«
    »Saubere schon. Meine Tochter hat vor kurzem einen Hund bekommen. Einen Welpen. Überall große, schmutzige Pfotenabdrücke.«
    »Ich habe mir immer ein Tier gewünscht.« Es klang beinahe sehnsüchtig.
    »Na, dann schaffen Sie sich doch eines an.«
    »Uh, lieber nicht. Ich hab’s schon mal versucht. Mit einem Goldfisch als Testobjekt. Dann musste ich eine Sechsunddreißig-Stunden-Schicht durchziehen, und als ich nach Hause kam, war ich so müde, dass ich ihn zu füttern vergaß. Irgendwann schwamm Fluffy oben.«
    Er musste grinsen. »Fluffy? Sie haben einen Goldfisch Fluffy genannt?«
    »Nein, nicht ich. Die Pflegekinder meiner Freundin Dana. Eine demokratische Gruppenentscheidung. Wie auch immer – alle meine Freunde haben Tiere, also kann ich mit denen schmusen oder spielen. Und tue keinem weh.« Sie nippte an ihrem Becher und schwieg so lange, dass er sich zu ihr umwandte. Augenblicklich straffte sie sich. »Penny Hills Sohn hat gesagt, er würde herkommen und sich um die Leiche seine Mutter kümmern. Morgen früh will er hier sein.«
    »Und was ist mit der Tochter? Laut Aussage der Nachbarn lebt sie in Milwaukee.«
    »Ihr Bruder sagt, sie habe sich scheiden lassen und sei nach Chicago gezogen.«
    »Haben Sie die Adresse?«
    »Ja. Sie wohnt nur eine halbe Stunde von hier entfernt.«
    »Dann setzen wir Percy im Labor ab und statten ihr einen Besuch ab.«
    Mitchell seufzte. »Hoffentlich liest sie den
Bulletin
nicht.«

Dienstag, 28. November, 12.10 Uhr
    Manny Rodriguez sah sich um, bevor er die Zeitung

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