Heiss Glüht Mein Hass
Handbewegung fegte er alles, was sich auf dem Tisch befand, in seinen Rucksack.
Verdammt, verdammt.
Das war absolut
beschissen.
Er setzte sich in Bewegung. Sein Herz raste, als die Furcht sich in ihm breitmachte.
Ich muss aufhören.
Doch dann blieb er wie angewurzelt stehen.
Nein!
Er konnte nicht aufhören. Er wollte nicht aufhören. Er tat das alles für seine eigene Zukunft.
Die Wut muss getilgt werden, erinnerst du dich? Du kannst nicht aufhören, bis du fertig bist. Das ist wie mit einer Packung Antibiotika, die man nicht bis zu Ende nimmt. Dann wird es das nächste Mal nur schlimmer, stärker.
Er musste sich wieder unter Kontrolle bringen. Er hatte gestern Abend nicht den Kopf verloren, und es würde auch jetzt und das nächste Mal nicht geschehen. Er war sich jeder einzelnen Tat bewusst. Er wurde besser. Gerissener. Er würde nicht aufhören. Nicht, bis er fertig war, und nun musste er an den nächsten Ort fahren. Und er musste pünktlich sein.
Dienstag, 28. November, 9.05 Uhr
Mia faltete die Verpackung ihres Sandwichs zusammen, als sie vor den Überresten des Hauses der Doughertys parkten. Ein Paar mittleren Alters stand am Straßenrand und betrachtete erschüttert die geschwärzte Ruine. »Das dürften wohl die Doughertys sein«, sagte Mia leise.
»Ich schätze, da haben Sie recht.« Solliday seufzte. »Bringen wir es hinter uns.«
Mr. Dougherty wandte sich um, als sie herankamen. »Lieutenant Solliday?«
»Der bin ich.« Er schüttelte den beiden die Hand. »Und das ist Detective Mitchell.«
Die beiden tauschten einen besorgten Blick aus. »Ich … verstehe nicht«, sagte Dougherty.
»Morddezernat«, sagte Mia. »Caitlin Burnette wurde ermordet, bevor das Haus in Brand gesetzt wurde.«
Mrs. Dougherty stieß einen erstickten Schrei aus, den sie sofort mit der Hand dämpfte. »O Gott.«
Ihr Mann legte ihr einen Arm um die Schultern. »Wissen ihre Eltern es schon?«
Mia nickte. »Wir haben sie gestern informiert.«
»Wir wissen, dass der Zeitpunkt nicht günstig ist«, sagte Reed. »Aber wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen.«
»Warten Sie.« Dougherty schüttelte verwirrt den Kopf.
»Sie sagten, in Brand gesetzt? Das heißt, es war Brandstiftung?«
Solliday nickte. »Wir haben Brandsätze in Ihrem Schlafzimmer und in der Küche entdeckt.«
Mr. Dougherty räusperte sich. »Ich weiß, das klingt furchtbar unsensibel und bitte glauben Sie mir, dass wir alles tun, um Ihnen zu helfen, aber … was sollen wir jetzt machen? Können wir die Versicherung einschalten? Wir wissen nicht, wohin.«
Mrs. Dougherty neben ihm rang sichtlich um Fassung. »Ist noch etwas übriggeblieben?«
»Nicht viel«, antwortete Reed. »Natürlich sollten Sie den Brand Ihrer Versicherung melden. Aber nur um Sie vorzuwarnen – es wird eine Ermittlung geben.«
Entsetzt sah Mr. Dougherty ihn an. »Sind wir verdächtig?«
»Wir werden Sie so schnell wie möglich ausschließen«, sagte Mia ruhig.
Mr. Dougherty nickte. »Wann können wir hinein, um zu sehen, was zu retten ist?«
»Unsere Hochzeitsfotos …« Mrs. Doughertys Stimme brach und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Verzeihen Sie. Ich weiß, dass Caitlin … Aber, Joe – alles ist weg!«
Dougherty legte seine Wange an ihr Haar. »Es wird alles wieder gut, Donna. Wir stehen das durch. Wir haben bisher immer alles durchgestanden.« Er begegnete Sollidays Blick. »Ich nehme an, entweder Sie oder die Versicherung werden unsere Konten überprüfen.«
»So wird es üblicherweise gemacht«, bestätigte Solliday. »Wenn Sie uns etwas zu sagen haben, wäre jetzt der geeignete Moment.«
»Wir wurden vor fünf Jahren verklagt. Ein Kunde ist in unserem Geschäft gestürzt.« Dougherty verzog den Mund. »Die Geschworenen waren auf der Seite des Klägers. Wir haben alles verloren.«
»Und es hat uns fünf Jahre gekostet, wieder Fuß zu fassen«, sagte seine Frau müde.
»Als mein Dad sich vor zwei Jahren zur Ruhe setzte, hat er uns das Haus preiswert verkauft.« Verbittert musterte er die Ruinen. »Wir haben gerade wieder aufgeatmet. Zum ersten Mal seit Jahren Urlaub gemacht. Und jetzt das. Wir haben eine minimale Versicherung. Gerade genug, um den Vertrag überhaupt abschließen zu können. Wir haben keinerlei finanzielle Motivation, unser eigenes Haus zu vernichten.«
»Wo arbeiten Sie jetzt, Mr. Dougherty?«, fragte Solliday.
»In einem Baumarkt.« Wieder verzog er den Mund. »Herr über Schrauben und Muttern. Mein Chef ist nicht einmal halb
Weitere Kostenlose Bücher