Heiß umschwärmt
doch fast so vor.
Wie jetzt in diesem Moment, als sie beobachtete, wie er mit seinem Model am Swimmingpool herumalberte. Tatsächlich hätte Kirsten ihn am liebsten auf der Stelle von dort weggeholt, weil sie eifersüchtig war.
Um den Schmerz loszuwerden, den sie immer empfand, wenn sie sah, dass etwas, das von Bedeutung war, ihr entglitt.
4. KAPITEL
Am Freitagnachmittag sah Kirsten zu, wie die Mitglieder der Band ihre Instrumente aufbauten.
Sie kannte die Countryband gut, die sie engagiert hatte. Es war die beste in Mystery. Sie hoffte nur, dass James, der Sänger und Bandleader, es schaffte, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Weniger als einen Monat lang waren sie miteinander ausgegangen, dann hatte Kirsten Schluss gemacht. Sie hatten einfach nicht zusammengepasst, weil sie viel zu unterschiedliche Persönlichkeiten waren. Was jedoch noch schlimmer war, James hatte Kirsten nicht verstanden. Er hatte ihre Zurückhaltung und Vorsicht ständig für Hochnäsigkeit gehalten.
Es hätte nie eine gute Beziehung werden können, aber James war trotzdem verärgert gewesen, als Kirsten ihm das gesagt hatte. Jetzt hoffte sie, dass er inzwischen eine neue Freundin hatte. Sonst würde es beim Barbecue womöglich unangenehme Szenen geben, denn James trank manchmal zu viel Bier.
Doch Kirsten schob jetzt ihre Sorgen beiseite und sah zu, wie eine Gruppe von Arbeitern eine Tanzfläche aufbaute.
Alles in allem sah es so aus, als würde das Barbecue ein Erfolg werden. Der wunderschöne Himmel über Montana mit seinen vielen Sternen bildete die die perfekte Kulisse fürs Tanzen.
Einen Moment lang wandte Kirsten sich ab. Plötzlich fühlte sie sich mehr als Aschenputtel statt als Assistentin eines Tycoons aus der Wall Street. Die Vorstellung, unter einem herrlichen Sternenhimmel mit dem Mann, den sie liebte, zu tanzen, war unwiderstehlich. Doch jedes Mal, wenn sie anfing, davon zu träumen, hatte der Mann, mit dem sie tanzte, das Gesicht von Seth Morgan. Und das deprimierte Kirsten noch mehr.
“Sind die anderen schon vom Flughafen angekommen?”, erkundigte sich Nikki, die bereits unzählige Gläser Chardonnay getrunken hatte.
Kirsten bemerkte, dass Nikki extra vom Swimmingpool zu ihr gekommen war, um mit ihr zu reden.
“Ich weiß es nicht. Inzwischen müsste das Flugzeug gelandet sein, aber ich habe weder Mr Morgan noch den Jeep gesehen”, erklärte Kirsten dem großen, schönen Model.
Sie hatte eine schreckliche Nacht hinter sich, weil sie immer daran hatte denken müssen, dass Seth wahrscheinlich mit Nikki zusammen war, aber irgendwie glaubte Kirsten nun fast, dass es Nikki noch schlechter ging als ihr. Nikki sah ziemlich mitgenommen aus, und sie hatte schon am späten Vormittag angefangen, Wein zu trinken.
Kirsten verkniff sich alle Fragen, auf die sie gern eine Antwort gehabt hätte. Die Beziehung zwischen ihrem Boss und seiner Geliebten ging sie gar nichts an. Allerdings gingen ihr viele Dinge durch den Kopf. Hoffnung und Verzweiflung wechselten sich auf geradezu lächerliche Weise in ihrem Herzen ab, und sie wünschte sich wirklich, dass diese Qual ein Ende nehmen würde.
“Er sollte besser bald auftauchen”, meinte das Model jetzt schnippisch. “Das ist alles, was ich weiß. Wenn er mich hierher fliegen lässt, mitten ins Nirgendwo, und mir alles wegnimmt, was mir Spaß macht, dann werde ich mir meinen Spaß vielleicht bei Rick holen müssen.”
Das schockierte Kirsten. Sie wusste, dass Rick einer von Seths Freunden aus New York war. “Vielleicht ist er einfach abgelenkt. Sie wissen schon. Die Vorbereitung des Barbecues und all das.” Kirsten fragte sich, warum sie sich die Mühe machte, Nikki so etwas als Erklärung anzubieten. Zuerst einmal war es offensichtlich, dass das Model von ihr weder einen Rat noch Mitgefühl wollte. Und wenn sie ehrlich mit sich selbst war, musste sie auch zugeben, dass sie eine Beziehung zwischen Nikki und Seth nicht fördern wollte. Seth war nicht derjenige, der das Barbecue plante. Das war Kirstens Job, und der hatte sie schon reichlich Nerven gekostet.
“Abgelenkt?” Nikki schnaubte verächtlich. “Er ist der letzte Mann auf der Welt, der eine Nacht voller Leidenschaft ablehnen würde. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede. Als ich auf dem Cover dieses Dessouskatalogs war, konnte er die Hände nicht von mir lassen.”
Kirsten hatte das Gefühl, dass sie gleich heftige Kopfschmerzen bekommen würde.
“Und jetzt”, fuhr das angesäuselte Model fort, “jetzt holt
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