Heiß umschwärmt
er mich extra aus New York hierher, damit ich ihn auf seinem neuen Besitz besuche, und dann steckt er mich ins Gästehaus, dieser betrügerische Mistkerl.” Nikki sah Kirsten an. “Also, wer ist die andere Frau? Hat er noch eine hierher eingeladen?”
Kirsten hatte den Eindruck, dass ihr Herz stehen blieb.
Sie wurde bleich und begann zu stammeln: “Ich … ich habe keine Ahnung.”
“Kommen Sie schon. Ich weiß, dass Sie bloß den Boss schützen. Aber wirklich, von Frau zu Frau, ist es diese Schauspielerin, mit der er am letzten Abend in New York gesehen worden ist? Oder geht er zu dieser Pariserin zurück, so wie es alle immer vermutet haben?”
Kirsten hatte keine Ahnung, was sie Nikki antworten sollte. Sollte sie etwa zugeben, dass sie und Seth sich einmal geküsst hatten und dass der Mann sich möglicherweise eine Frau wünschte, die mehr als bloß einen tollen Körper zu bieten hatte? Sie schüttelte nur den Kopf und erkundigte sich, ob sie Nikkis Glas nachfüllen sollte.
Nikki reichte ihr das leere Weinglas.
Kirsten gelang es meistens, kühl und gelassen zu bleiben, denn sie war immer diejenige, die die Probleme aller anderen löste. Also schob sie jetzt alle Gedanken über Seth beiseite und ging ins Haus, um neuen Chardonnay zu holen. Sie hatte gerade die Küchentür erreicht, als der Jeep vor dem Haus hielt. Seth war zurück, und er hatte einen Haufen Partygäste dabei, um die Kirsten sich kümmern musste, ob sie Lust dazu hatte oder nicht.
“Also, wo kann ich eine Assistentin genau wie Sie bekommen, Miss Meadows?”, fragte Rick Conway, wobei er unverschämt grinste und ihr zuzwinkerte.
“Das kannst du gar nicht.” Seth warf Rick einen scharfen Blick zu, während er auf dem Pfad an ihm vorbeiritt.
Kirsten hätte am liebsten gelacht. Sie waren seit einer Stunde unterwegs, Rick, ein zweites Model namens Skya und ein Börsenmakler namens Bob, der es eindeutig auf Skya abgesehen hatte, Seth und Nikki. Kirsten war gebeten worden, die Gruppe anzuführen, da sie die Wege hier besser kannte als der Verwalter der Ranch.
Rick ließ sein Pferd neben Kirstens hergehen. “Aber für den Fall, dass Mr Morgan Ihnen nicht genügend für Ihre Dienste zahlt, Miss Meadows, dann sollten Sie wissen, dass Sie jederzeit …”
“Um eine Gehalterhöhung bitten können”, fuhr Seth ihn an.
Rick lachte. “Was ist sie? Deine Angestellte oder eine Aktionärin?”
“Warum belästigst du nicht stattdessen Nikki, du Schweinehund?” Seth grinste.
“Ja, warum belästigst du nicht mich, Rick, am liebsten sexuell”, meldete sich Nikki von ganz hinten zu Wort.
Kirsten zuckte zusammen, als sie das hörte, aber Seth schien gar nicht zur Kenntnis zu nehmen, was für eine Gemeinheit ihm gegenüber das gewesen war.
“Entschuldigen Sie, meine Dame.” Rick nahm seinen Cowboyhut ab und verbeugte sich vor Kirsten. “Aber wenn ich schon wegen Belästigung angezeigt werde, dann hätte ich wesentlich lieber mit Nikkis Anwälten zu tun als mit denen von Seth. Also …” Er zog an den Zügeln und ritt nach hinten.
Kirsten lächelte. Rick war witzig, aber was ihn vor allem so charmant machte, war die Tatsache, dass er sich selbst nicht zu ernst nahm, und sie vermutete, dass das in der Welt der Börsenmakler, die als äußerst egoistisch bekannt war, eine seltene Eigenschaft war.
“Ich hätte Sie vor ihm warnen sollen. Für ihn ist das ganze Leben eine einzige große Party.” Seth ritt nun mit Noir neben Kirsten.
“Er ist schon in Ordnung. Es ist kein Problem.” Kirsten warf Seth einen verstohlenen Blick von der Seite zu.
Seth sah wie einer der Cowboys aus, die bei Hazel auf der Ranch arbeiteten. Er hatte sich nicht rasiert, und sein Hut und sein Gesicht waren mit Staub bedeckt. Nun starrte er Kirsten unter seiner Hutkrempe an.
Sie wünschte sich, sie könnte behaupten, dass ihm der Schmutz nicht stand, aber tief in ihrem Inneren musste sie zugeben, dass er sogar noch aufregender aussah als bei ihrer ersten Begegnung, als er einen makellosen maßgeschneiderten Anzug getragen hatte.
“Nach dem Dinner fahren wir auf einen Drink in die Stadt”, sagte Seth nun. “Ich kann mir denken, dass Sie vor dem Barbecue gern einen Abend freihaben möchten.”
Kirsten nickte. Sie hatte ihre Mutter und ihre Schwester nur einmal gesehen, seit sie aus New York nach Mystery zurückgekehrt war. “Danke.”
Er sah sie an, als wollte er noch etwas hinzufügen, aber anscheinend überlegte er es sich anders, wendete plötzlich, als
Weitere Kostenlose Bücher