Heiß umschwärmt
Probleme dar. Sie wollte ein Versprechen von ihm, dass er keine Szene machen würde, wenn er mit der Band auf Seths Ranch spielte. Aber sie kam nirgendwohin, wenn Rick ihr den Weg verstellte.
“Hallo, Mr Conway. Wie ich sehe, hat es Ihnen in einem der vielen authentischen Saloons von Mystery gefallen.” Sie verzog die Nase, weil sein Atem stark nach Whiskey roch.
“Dieser Ort ist fantastisch. An jeder Ecke gibt es eine Cowboybar der guten alten Art.”
Kirsten lächelte. “Sie brauchen sie aber nicht alle heute Nacht auszuprobieren. Das ist nur ein kleiner Tipp von mir, da ich doch eine Einheimische bin.”
“Warum so förmlich? Ich weiß, dass Sie nicht so kalt sind, wie Sie gern wären. Ich meine, immerhin verstehen Sie alle meine Witze. Wie kalt können Sie da sein?”
Sein ernster Gesichtsausdruck brachte sie zum Lachen.
“Sehen Sie, was ich meine?” Er taumelte ein paar Schritte auf sie zu.
“Haben Ihre Begleiter Sie im Stich gelassen, Mr Conway? Soll ich Jim anrufen, damit er Sie auf die Ranch zurückfährt?”
“Nein. Sie sind direkt hinter mir. Die beiden streiten sich bloß mal wieder. Was haben Sie denn mit dem Kerl angestellt? Er hat Nikki total auf die Palme gebracht. Er hat tatsächlich zu ihr gesagt, sie könnte heute Nacht mit mir schlafen, wenn sie so einsam ist, wie sie behauptet.”
“Ich … ich habe gar nichts angestellt”, stammelte Kirsten betroffen.
“Sein inneres Radar ist aber auf Sie ausgerichtet. Total.” Rick schnaubte. “Und die schöne Nikki erkennt nicht mal, dass sie die andere Frau direkt vor der süßen kleinen Nase hat.”
“Nein, bestimmt nicht”, protestierte Kirsten.
“Nein, bestimmt nicht”, äffte Rick sie nach. Dann wurde er ernst. “Lassen Sie mich Ihnen eins sagen. Sie scheinen eine nette Frau zu sein. Seth ist ein kaltschnäuziger Mistkerl, und Nikki ist wie für ihn geschaffen. Die beiden verdienen einander. Sorgen Sie lieber dafür, dass Sie nicht verletzt werden.” Rick beugte sich vor und flüsterte: “Aber wenn er das doch tun sollte, bin ich für Sie da. Ich würde Sie sehr gern trösten, falls Sie verstehen, was ich meine.”
Sie starrte ihn an, unfähig, eine Antwort zu formulieren. Ricks Frechheit schockierte sie, jagte ihr sogar Angst ein. Sie wollte nicht in die Lage geraten, einen der Freunde ihres Chefs zurückweisen zu müssen. Aber was noch schlimmer war, seine Worte über Seths Radar erneuerten die Hoffnung, die sie doch unbedingt loswerden wollte.
“Danke für den Rat” war alles, was sie sagen konnte, bevor Nikki erschien. Sie war allein und machte ein mürrisches Gesicht.
“Was tun Sie in der Stadt, Kirsten?”, erkundigte sie sich in schnippischem Ton.
“Ich hatte den Abend frei. Da wollte ich mich um ein paar Details für die Party morgen kümmern.” Sie hielt einen dicken Umschlag voller Papiere hoch. “So viel zu tun, so wenig Zeit.”
“Na ja, wir fahren jetzt zurück. Wir sehen uns dann morgen.”
“Ohne Seth?” Rick ließ sich von dem Model am Arm packen und wegführen.
“Er will hier bleiben, und ich will gehen”, verkündete Nikki schlecht gelaunt. “Hier sind die Schlüssel zum Jeep. Muss ich es für dich buchstabieren, du Glückskind?”
Rick riss die Augen weit auf.
“Komm schon.”
Er folgte Nikki die Straße entlang, und das erinnerte Kirsten an einen kleinen Hund, der hinter seinem Frauchen herläuft.
Während sie den beiden nachsah, hätte sie fast gelacht. Doch dann drehte sie sich um und prallte gegen den imposanten Brustkorb ihres Chefs.
5. KAPITEL
“Halten Sie Ausschau nach Ihrem Schiff, Miss Meadows?”, fragte Seth in sarkastischem Ton.
Kirsten blieb kühl und beherrscht. Sie ließ sich von ihm nicht durcheinanderbringen. “Ich war in der Stadt und hatte vor, noch ein paar Details für morgen zu überprüfen, Mr Morgan.”
Auf seine Anspielung ging sie nicht ein. Sie umfasste den Ordner und ihre Handtasche fester und wollte auf dem Bürgersteig um Seth herumgehen. “Wenn Sie mich entschuldigen würden …”
“Um morgen brauchen Sie sich jetzt nicht zu kümmern. Nehmen Sie sich den Abend frei.” Das klang wie ein Befehl beim Militär.
“Ich denke zwar, dass morgen alles glatt laufen wird, aber ich habe trotzdem noch ein paar persönliche Dinge zu erledigen.”
“Was für eine Art von persönlichen Dingen müssen Sie denn um diese Zeit in der Stadt erledigen?”
Kirsten starrte ihn verzweifelt an. “Ich kann mir gut vorstellen, warum Sie mit Ihrer Arbeit so viel
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