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Heiß umschwärmt

Heiß umschwärmt

Titel: Heiß umschwärmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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wann immer sie will.” Seth nahm von Jenn eine zweite Portion Kuchen entgegen. “Und du kannst gern jederzeit vorbeikommen und Plat reiten. Ich werde es Jim, dem Verwalter unserer Ranch, sagen, dass du meine Erlaubnis hast.”
    Carrie sah ihre Mutter an. In ihrem Gesicht war etwas wie Ehrfurcht zu erkennen.
    Da Carrie mehr oder weniger ohne Vater aufgewachsen war, hatte sie kaum jemals Aufmerksamkeit von Männern bekommen. Es tat Kirsten weh, zu sehen, wie eifrig sich ihre kleine Schwester um Seth bemühte. Das Mädchen war nicht daran gewöhnt, das Gefühl vermittelt zu bekommen, etwas Besonderes zu sein. Und Kirsten hatte Angst vor dem Moment, an dem dies zu Ende sein würde.
    “Na ja, das war ein wundervolles Dinner, Leute, aber wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet – ich fühle mich nicht so besonders gut, also sollte ich besser gehen.” Kirsten stand auf.
    “So früh schon?”, fragte Jenn. “Ich dachte, du hättest einfach nur nicht gut geschlafen.”
    “Aber was ist mit unserem Ausritt morgen?”, wollte Carrie wissen.
    Kirsten zerstörte nur sehr ungern die Illusionen ihrer Schwester, aber wie sie aus persönlicher Erfahrung wusste, war es weniger schmerzhaft, wenn das früher geschah statt später.
    “Wir werden sehen, ob das klappt, Carrie. Mr Morgan ist ein sehr beschäftigter Mann. Wir wollen ihm doch keine Unannehmlichkeiten bereiten.”
    “Oh.” Das Mädchen wirkte plötzlich niedergeschlagen. Ihr war wohl klar geworden, wie dumm ihre Begeisterung gewesen war.
    “Miss Meadows, ich möchte, dass Sie morgen mit mir zum Teufelsellbogen reiten, und ich will, dass Ihre Schwester ebenfalls mitkommt. Der Boss, wenn Sie mir den Ausdruck erlauben, hat gesprochen.” Seths Worte klangen wie ein Befehl.
    Kirsten schwieg. Niemand verhielt sich so, wie sie es für richtig hielt. Und sie konnte wenig tun, um den Schaden zu begrenzen, wenn keiner ihr half.
    “Gewiss, Mr Morgan.” Sie umarmte ihre begeisterte Schwester zum Abschied.
    “Kommen Sie bald mal wieder, Mr Morgan. Das tun Sie doch, oder?” Jenn gab ihm die Hand. “Bei uns mag es ja nichts Ausgefallenes geben, aber wenn man überall auf der Welt gelebt hat, dann versteht man auf jeden Fall etwas von Gastfreundschaft.”
    Seth drückte ihre Hand. “Es wird mir eine Ehre sein zu kommen, wenn Sie mich wieder einladen. Danke.”
    Sie stiegen in den Jeep. Kirsten sagte die ganze Zeit, während sie aus der Stadt hinausfuhren, gar nichts. Sie wütete still vor sich hin.
    “Deine Familie ist wundervoll, Kirsten”, erklärte Seth.
    “Danke.” Sie wusste nicht, was sie sonst darauf erwidern sollte. Ihre Familie war tatsächlich wundervoll. Deshalb bemühte sie sich ja auch wie verrückt, sie zu beschützen.
    “Hast du gewusst, dass meine Eltern gestorben sind, während ich auf dem College war? Es war ein Massenzusammenstoß auf einer Autobahn in Deutschland.”
    “Das tut mir leid.” Kirsten sah Seth an.
    Er lächelte gequält. “Vielleicht hätten wir auch eine Art Familie sein können, aber dazu gehört wohl, dass man einander kennenlernt, und das hat keiner von beiden gewollt. Am Ende habe ich mich vermutlich deshalb leichter daran gewöhnt, gar keine Eltern mehr zu haben. Schließlich haben wir uns nie nahegestanden.”
    Danach war es lange Zeit still in dem dunklen Wagen.
    Irgendwann fügte Seth hinzu: “Weißt du, ich dachte immer, man könnte nicht vermissen, was man nie gehabt hat. Aber in letzter Zeit bin ich nicht mehr so sicher, ob das richtig ist. Tatsächlich glaube ich es gar nicht mehr.”
    Kirsten pflichtete ihm bei, und ihre Stimme war voller Mitgefühl, als sie sprach. “Diese Art der Leere ist ziemlich verbreitet. Aber wenn man mal etwas hatte und es einem weggenommen wird, na ja, ich muss dir sagen, dass die Leere dann ziemlich schlimm erscheint.”
    Sie dachte an ihren Vater und dann an Carrie. Das Mädchen regte sich jedes Mal so auf, wenn ihr Vater anrief, dass Kirsten und ihre Mutter angefangen hatten, sich zu wünschen, er würde sich überhaupt nicht mehr melden. Und dieser Gedanke führte Kirsten zu der Erkenntnis, dass sie Carrie nicht erlauben konnte, Seth zu gern zu haben.
    “Also schätze ich, wenn ich Hazel das Land zurückverkaufen würde, wäre das schlimmer, als wenn ich nie eine Ranch gehabt hätte.” Seths Worte schienen von nirgendwoher zu kommen.
    “Warum solltest du Hazel das Land zurückgeben? Du hast das Haus doch gerade eben erst gebaut”, platzte Kirsten heraus. Sie war vollkommen

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