Heiß umschwärmt
Lässig.”
“Höre ich da einen gewissen Sarkasmus bei dir heraus?” Er hob eine dunkle Augenbraue.
Sie musterte ihn und dachte, dass das alles keinen Sinn ergab. Außer Seth wollte sich den Besitz ansehen, den er gerade erworben hatte.
“Weißt du”, begann sie, du kannst das Haus jederzeit besichtigen, ohne dabei ein ganzes Familienessen durchstehen zu müssen. Und ich werde dir das Geld zurückzahlen, also wirst du nichts mehr damit zu tun haben, sobald ich das Darlehen bekomme, das ich beantragt habe.”
“Das hast du alles schon vollkommen klargestellt. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest. Ich muss in den Weinkeller gehen und eine gute Flasche aussuchen, die ich deiner Mutter mitbringen kann.”
Sie beobachtete, wie er die Tür auf der anderen Seite des Küchentisches öffnete. Von dort führte eine Treppe in den Weinkeller hinunter.
“Rot oder weiß?”, erkundigte er sich, bevor er hinunterstieg.
Sie verdrehte die Augen. Was Seths Beweggründe anging, war sie ständig misstrauisch. Vielleicht war das aber auch einfach nur klug von ihr. Er war nicht der Typ von Mann, den eine Frau je unter Kontrolle haben konnte. Aber er musste erfahren, dass er umgekehrt auch keine Kontrolle über sie haben würde.
“Was auch immer du möchtest”, antwortete sie in zuckersüßem Ton.
“Dann werden wir beides mitnehmen. Eine gute Wahl.” Er lächelte und verschwand die Treppe hinunter.
Kirsten hatte den Eindruck, dass bisher noch kein Dinner in ihrem Leben so lange gedauert hatte.
Da sie jedes Thema fürchtete, das zu etwas führen könnte, über das sie nicht reden wollte, plauderte sie während des gesamten Essens ständig. So konnte sie die Unterhaltung selbst in die richtige Richtung steuern.
Aber es waren eigentlich gar keine Anstrengungen erforderlich, um das Gespräch in Gang zu halten, denn Kirstens Mutter und Seth schienen einander sofort zu mögen. Jenn sprach von all den Orten im Ausland, an denen sie schon gelebt hatten, während Kirsten ein Kind gewesen war, und Seth, der die gesamte Welt bereist hatte, fand das natürlich alles faszinierend.
Natürlich.
Aber am schlimmsten war Carrie. Dieses Mädchen, das noch nicht mal das Teenageralter erreicht hatte, schien sich auf den ersten Blick in Seth Morgan verknallt zu haben. Als Carrie ihm den Schmuck zeigte, den sie gebastelt hatte und er ihr Komplimente wegen ihrer originellen Ideen machte, hatte Kirsten den Eindruck, dass ihre Schwester dahinschmolz.
Es war alles einfach zu viel. Und zu gefährlich.
Kirsten wollte nicht, dass sich ihre Familie auch noch zu Seth hingezogen fühlte. Es war schwer genug für sie, mit ihren eigenen Gefühlen fertigzuwerden nach allem, was sie getan hatten. Ganz gewiss wollte sie nicht, dass die Gefühle ihrer Mutter und ihrer Schwester auch noch verletzt wurden. Das ähnelte sehr …
Na ja, es war irgendwie, als würde man in einer Falle sitzen.
“Seth, sind Sie je beim Devil's Elbow gewesen?”, fragte Jenn, während sie das Dessert servierte, das direkt aus dem Ofen kam und noch warm war. “Das ist der alte Teil von Mystery, wo Carrie und ich die Blaubeeren für den Kuchen gepflückt haben. Man hat dort keine so großartige Aussicht wie an manchen anderen Stellen, aber wenn man weit genug geht, kommt man zu einer alten Mühle. Da kann man im Teich schwimmen, und wenn man einen Eimer mitnimmt, kann man so viele Blaubeeren pflücken, wie man nach Hause tragen kann.”
“Diesen Teil des Tales habe ich noch nicht gesehen. Ich muss gleich morgen Noir satteln und dort hinreiten.”
“Wenn Sie jemanden brauchen, der Ihnen den Weg zeigt, ich weiß, wie man da hinkommt.” Carries Pferdeschwanz wippte auf und ab, weil sie sich so eifrig bemühte, ihren Gast zufriedenzustellen.
Kirsten versuchte, den Schaden zu begrenzen. “Also wirklich, Carrie, Mr Morgan braucht unsere …”
“Kannst du reiten?”, unterbrach Seth sie.
Der Pferdeschwanz wippte wieder. “Hazel hat es mir beigebracht.”
“Ich habe einen guten Hengst im Stall, den du nehmen kannst. Sein Name ist Plat. Das ist die Kurzform von Platin. Er sieht aus wie das Pferd deiner Schwester, Sterling, ist aber ein Stück kleiner.”
“Meine Schwester hat ein Pferd?”, fragte Carrie verblüfft.
“Es ist nicht meins. Mr Morgan meinte nur, dass ich Sterling reiten kann, aber sie gehört ihm.” Kirsten merkte plötzlich, dass sie erschöpft war. Solche Konversation war anstrengender als Bergsteigen.
“Deine Schwester kann Sterling reiten,
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