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Heiß umschwärmt

Heiß umschwärmt

Titel: Heiß umschwärmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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verblüfft.
    “Hazel hat mir dieses Land nicht ohne Hintergedanken überlassen, Kirsten. Es war immer klar, dass ich es ihr wiedergeben muss, wenn ich den Vertrag nicht erfülle.”
    “Was musst du denn tun, um ihn zu erfüllen?”
    Seth blickte zu Kirsten hinüber und sah dann wieder auf die nächtliche Straße hinaus. “Es ist kompliziert. Etwas, das die Anwälte aufgesetzt haben. Ich weiß einfach nicht, ob ich mich daran halten will.”
    “Ich verstehe.” Sie blickte wieder auf die Straße hinaus. Vor ihnen lag das Tor zur Ranch, das aus kunstvoll verflochtenen Holzteilen bestand.
    Es machte Kirsten zu schaffen, dass alles nicht von Dauer war. Erst war sie als Kind ständig umgezogen, dann hatten ihre Eltern sich getrennt. Sie hatte sich immer nach etwas gesehnt, auf das sie sich verlassen konnte. Nun, da sie sich Gedanken darüber machte, ob sie und Seth Morgan ein Liebespaar sein konnten oder nicht, hätte sie eigentlich eher wegen der Dinge besorgt sein sollen, die sie nicht wusste, zum Beispiel, was es mit seinem Vertrag mit Hazel auf sich hatte.
    Sie lachte gezwungen und meinte: “Das Leben ist so seltsam. Gerade wenn man meint, man hätte alles bei den Hörnern gepackt, erscheint hinter einem etwas anderes.”
    “Was glaubst du denn, bei den Hörnern gepackt zu haben. Mich?”, knurrte Seth. Plötzlich war er wieder der harte Geschäftsmann aus der Wall Street.
    Kirsten schüttelte den Kopf und lächelte weiter. “Ich werde dich nie bei den Hörnern packen. Vielen Dank.”
    “Was soll das denn heißen?”, wollte er wissen.
    “Nichts. Gar nichts.” Sie lachte insgeheim über sich selbst und die jämmerliche kleine Hoffnung, die immer wieder in ihr erwachte, obwohl es wider jede Vernunft war.
    Seth hielt den Wagen in der Einfahrt an, und Kirsten stieg aus. Als sie Anstalten machte, auf den Stall zuzugehen, griff Seth nach ihrem Arm.
    “Wo willst du hin? Du willst doch jetzt um Mitternacht nicht reiten, hoffe ich?”
    Sie befreite ihren Arm aus seinem Griff. “Ich wollte nur einen kurzen Spaziergang machen, um ein bisschen nachzudenken. Brauchst du mich im Haus denn für etwas?”
    “Nein”, antwortete er.
    “Dann kann ich wohl gehen. Wir sehen uns später.”
    Sie ließ ihn in der Einfahrt stehen und überlegte, ob sie etwas zu grob gewesen war, aber dies war alles zu viel für sie. Wenn Seth die Ranch wieder verkaufte, hatte sie keinen Job mehr. Kein Haus. Keine Stabilität für Carrie. Und ihre Mutter musste wieder arbeiten gehen.
    Dieses Gewicht lastete zentnerschwer auf ihr. Sie kam sich vor wie Atlas, der die gesamte Erde halten musste.
    Jetzt ging sie um den Stall herum zu einem der kurzen Wege, die auf eine nahe gelegene Wiese führten. Heute war Vollmond, und der Pfad war erleuchtet, als würden elektrische Lampen brennen. Sobald Kirsten auf der Wiese angekommen war, setzte sie sich auf einen Hügel und beobachtete, wie der Mond hinter den Berggipfeln verschwand.
    “Das klärt einem den Kopf, nicht wahr?”, sagte Seth, während er sich neben Kirsten ins Gras setzte.
    Es überraschte sie nicht, dass er sich ihr anschloss. Stattdessen sah es ihm ähnlich, ihre Gedanken zu lesen, ihre Sehnsucht zu spüren.
    “Wie könnte es das nicht tun?” Sie lehnte sich zurück. “Diese Sterne kann man nicht überall sehen. Das sind Montana-Sterne.”
    “Kirsten, ich bin kein Hellseher.” Seth hatte eindeutig etwas auf dem Herzen. “Ich kann nicht in die Zukunft blicken, aber mir wird mehr und mehr klar, dass ich hierbleiben möchte.”
    “Für mich klingt es so, als wäre das deine eigene Entscheidung”, meinte Kirsten.
    “Es liegt nicht allein an mir. Mir ist bewusst geworden, dass manche Dinge sich von selbst entwickeln müssen. Es sollte da keinen Puppenspieler geben.” Er schwieg eine ganze Weile. “Verstehst du, was ich damit sagen will?”, fragte er schließlich.
    Sie nickte. Ihr standen Tränen in den Augen. Von diesem Thema verstand sie eine Menge, da ihr Vater solch ein Puppenspieler gewesen war, der seine Frau, Kirsten und Carrie heftig hin- und herbewegt hatte. Die Familie war den Wölfen vorgeworfen worden, nur damit der Vater seinen Willen durchsetzen konnte. Aber Kirsten kannte sich auch damit aus, am Rande des Chaos zu leben, wenn alles von einem kleinen bisschen Glück abhing und man selbst absolut nichts tun konnte, um den Dingen die Wendung zu geben, die man sich wünschte.
    Seth wollte sagen, dass sein Leben vielleicht so bleiben würde wie es war. Oder das

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