Heiß umschwärmt
satteln zu können”, verkündete er. Sein Gesicht wirkte angespannt.
“Carrie kommt heute nicht. Sie geht nachher ins Kunstcamp. Und ich komme auch nicht mit”, fügte Kirsten hastig hinzu. “Ich habe eine Menge zu tun.”
Seths Ausdruck war hart wie Stahl. “Ich bin dein Boss, Kirsten. Ich kann mich nicht erinnern, dir Arbeit gegeben zu haben.”
Sie sah sich im Zimmer um, da sie lieber alles andere ansehen wollte, nur nicht ihn. “Ich habe ein paar persönliche Dinge zu erledigen, falls du mich nicht brauchst.”
“Zum Beispiel?”, fragte er im Befehlston.
“Ob du es glaubst oder nicht, ich habe auch noch ein Leben, das nichts mit dir zu tun hat”, entgegnete sie kühl. “Ich muss mich um das Darlehen für das Haus meiner Mutter kümmern, und dann habe ich auch noch ein paar andere persönliche Dinge zu tun.”
“Was ist mit dir los? Gestern schien noch alles perfekt zu laufen. Und jetzt benimmst du dich, als hätte ich dich gezwungen, in mein Bett zu kommen”, fuhr er sie an.
“Ich will keinen Vertrag über eine Beziehung, okay?”, platzte sie heraus. “Ich will eine Beziehung, kein Paket von sozialen Leistungen.” In verzweifeltem Ton fuhr sie fort. “Lass uns den Tatsachen ins Gesicht sehen. Nikki spricht deine Sprache. Sie versteht das, wofür du stehst. Ich nicht. Okay? Ich verstehe es nicht”, erklärte sie deprimiert. Irgendwie war es nötig gewesen, das auszusprechen.
“Was willst du damit sagen?” Seth verschränkte die Arme vor der Brust. So wie er da in der offenen Tür stand, mit diesem finsteren Gesichtsausdruck, erinnerte er Kirsten an einen Piraten kurz vor dem Angriff.
“Wir müssen diese Sache beenden, bevor wir meiner Mutter, Carrie, Viola und anderen eine Menge zu erklären haben”, meinte Kirsten.
Seth war offensichtlich wütend. “Du bist erwachsen und ich ebenfalls. Warum sollten wir irgendjemandem etwas erklären müssen?”
Sie hatte gewusst, dass er es nicht verstehen würde. Er war daran gewöhnt, seinen Willen durchzusetzen und Menschen zu manipulieren. Für ihn war es ebenso normal, über die Gefühle anderer hinwegzugehen, wie für normale Leute, auf dem Bürgersteig zu laufen. Aber Kirsten wusste, dass sie ihre Angehörigen beschützen musste, auch wenn sie sich selber nicht schützen konnte. Es war eine Sache, wenn sie selbst enttäuscht war, und eine ganz andere, wenn Carrie enttäuscht wurde. Das konnte sie nicht zulassen, egal wie schmerzhaft es für sie sein mochte.
“Ich kündige, Seth. Ich kann noch zwei Wochen bleiben, aber dann musst du einen Ersatz für mich finden.” Sie blickte zu ihm auf, und ihre übliche kühle Fassade verbarg die Emotionen, die in ihr brodelten.
“Ich nehme es nicht so gut auf, wenn Leute mir sagen, was ich zu tun habe, Kirsten.”
Sie starrte ihn an. “Nun, dieses Mal wirst du es akzeptieren müssen, weil du mich nicht zwingen kannst, weiter für dich zu arbeiten, Seth. Ich bin kein Roboter. Ich bin keine Sklavin. Abgesehen davon bin ich auch keine dieser Frauen, die so scharf auf Geld sind, dass sie alles tun, was du willst, solange du nur mit etwas Glänzendem wedelst. Nein, Seth, ich bin eine Frau aus Fleisch und Blut, die mehr vom Leben will, als du zu bieten hast. Also verschwinde ich von hier. Ich werde sehen, was es sonst noch auf der Welt für mich gibt.” Sie stand auf und wollte gehen.
“Ich glaube nicht, dass ich je einer Frau begegnet bin, aus der ich nicht schlau wurde, aber aus dir werde ich wirklich nicht schlau, Kirsten. Überhaupt nicht”, erklärte Seth bitter.
“Du kommst nicht darauf, weil es zu einfach ist, Seth.”
Sie warf ihm noch einen letzten Blick zu, und dann lief sie mit Tränen in den Augen die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer.
12. KAPITEL
Als Kirsten in der folgenden Woche die Klatschzeitung aus New York sah, kam es ihr vor, als würde die Erde aufhören, sich zu drehen. Nach ihrer Kündigung war Seth mit seinem Flugzeug nach New York geflogen. Sie hatte die ganze Woche nichts von ihm gehört.
Obwohl sie am Boden zerstört war, redete sie sich immer wieder und wieder ein, dass die Trennung die beste Lösung gewesen war. Immerhin trauerte Seth offensichtlich auch nicht gerade. Stattdessen hatte er sich für fruchtbarere Gefilde entschieden, falls man den Schlagzeilen glauben durfte: 'Berühmter Geschäftsmann heiratet Supermodel – Seth Morgan und Nikki Butler. Hochzeitspläne sind geheim – keiner verrät etwas.'
Kirsten legte die Zeitung beiseite und gab sich ihrem
Weitere Kostenlose Bücher