Heiß umschwärmt
zu behaupten. Nachdem sie hatte mitansehen müssen, wie ihr Vater ihre Mutter behandelt hatte, hatte sie sich geschworen, selbst niemals zur Beute eines Mannes zu werden. Doch das kam ihr jetzt, nachdem sie mit Zucker bestreut worden war wie ein frisch gebackener Keks und dann Seth Morgan serviert worden war, ziemlich schwer vor.
Die Shampooflasche fiel ihr aus den nassen Fingern, und das Geräusch des Aufschlags zerrte weiter an ihren bereits geschundenen Nerven. Aber sie tröstete sich mit einem Gedanken: Seth Morgan konnte sie so sehr durcheinanderbringen, wie er wollte, solange er sie so gut bezahlte. Und wenn sie selbst gefühlsmäßig unverletzlich blieb, konnte er alle Kekse haben, die er wollte.
2. KAPITEL
Während Seth seinen zweiten Whiskey trank, fragte er sich, wie zum Teufel er dieses Bild wieder aus dem Kopf bekommen sollte.
Das Bild von Kirsten Meadows, nass und klebrig, mit Zuckerkristallen an den Wimpern wie Schneeflocken, na ja, das war ein Anblick, den kein Mann je wieder vergessen würde. Sie hatte ihn angesehen wie eine üppige, sinnliche Zuckerfee, und wenn er wesentlich weniger zivilisiert gewesen wäre, als es der Fall war, hätte er gleich dort auf dem Ledersessel mit ihr geschlafen.
Er rutschte unbehaglich auf seinem Platz herum und starrte in die schwarze Nacht auf der anderen Seite des Flugzeugfensters.
Der Steward saß inzwischen vorne bei den Piloten. Seth war allein. Trotz des Geräusches der Triebwerke hörte er immer noch in der Dusche Wasser laufen.
Die Frau hatte dichtes blondes Haar, und es würde viel Zeit und viel heißes Wasser erfordern, all den Zucker herauszubekommen. Unwillkürlich stellte Seth sich vor, wie er selbst durch Kirstens nasses Haar strich und den Zucker wegwusch.
Er rutschte wieder herum und trank einen weiteren großen Schluck Whiskey. Seine eine Handkante war klebrig, weil er Kirsten geholfen hatte, die Jacke auszuziehen. Ohne nachzudenken, leckte er den Zucker ab. Er schloss die Augen und genoss den Moment. Einfacher weißer Zucker war für ihn zu Nektar geworden, nur durch die Zugabe von Begierde.
Er war nicht bloß scharf auf Sex, da war er sicher. Nikki, ein Model, das zurzeit seine Freundin war, war gern bereit, all seine Bedürfnisse zu erfüllen, vor allem seit er ihr einen roten Sportwagen und dazu passende Rubinohrringe gekauft hatte.
Nein, mit ihm geschah etwas, das ihm nicht vertraut war. Statt sich zu wünschen, dass Nikki an diesem Abend mit ihm nach Montana fliegen würde, sodass sie dort miteinander schlafen konnten, fürchtete er sich eher vor dem gemeinsamen Wochenende, das er ihr versprochen hatte. Er hatte keine Lust mehr, Nikki die Ranch zu zeigen, die er gerade gekauft hatte. Jetzt wollte er allein dort herumlaufen und die Gelegenheit nutzen, seine neue Angestellte besser kennenzulernen.
“Darf ich reinkommen?”
Er drehte ruckartig den Kopf herum und sah Kirsten in der Kabinentür stehen, die süßen Kurven in einen Bademantel mit Paisleymuster gehüllt, der genau zu ihren mitternachtsblauen Augen passte.
“Setzen Sie sich. Wir haben noch mindestens zwei Stunden Flug vor uns.”
Sie ging vorsichtig auf nackten Füßen durch die Kabine und hielt dabei den Bademantel am Hals zusammen wie eine prüde alte Jungfer. Seth fand diese unschuldige Geste auf gewisse Weise charmant, aber das hielt ihn nicht davon ab, Kirsten fasziniert anzustarren.
Ihre Blicke trafen sich.
Kirsten lächelte unsicher. “Ich muss sagen, dass mir das noch nie zuvor passiert ist. Allerdings bin ich bisher auch immer nur mit normalen Fluglinien geflogen, und dort wird Zucker in diesen kleinen Tüten serviert. Jetzt weiß ich, warum.” Sie lachte nervös.
Seth lachte ebenfalls, und das war ein gutes Gefühl. Es linderte die Spannung, die zwischen ihnen herrschte, und auch die schreckliche Anspannung in seinem Körper.
“Ich werde Ricky sagen, dass er abgepackten Zucker besorgen soll”, meinte Seth.
Kirsten lächelte erneut. Ihr Gesicht hellte sich auf. “Ist das der Name des Stewards? Wir hatten noch keine Gelegenheit, uns richtig kennenzulernen.”
“Na ja, er hat Sie durchaus kennengelernt”, erwiderte Seth und rief Kirsten damit den peinlichen Moment von vorhin ins Gedächtnis zurück, obwohl er das gar nicht vorgehabt hatte.
Daraufhin herrschte Schweigen in der Kabine.
Kirsten stand langsam auf und ging zu ihrem Laptop. “Ich schätze, wir können jetzt weitermachen”, bemerkte sie verlegen.
“Ich arbeite nicht mehr.” Seth hob sein
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