Heiss wie der Sommer
verschwand, und Augenblicke später vernahm sie seine Schritte auf der Treppe, hörte ihn leise mit dem Hund reden und Futter in den Blechnapf füllen. Trotzdem kam es ihr so vor, als sei nur eine Sekunde vergangen, bis er zu ihr zurückkehrte. Er hatte sich inzwischen ausgezogen, sodass nichts seine Erektion verhüllte, die fast schon beängstigende Ausmaße angenommen hatte.
Er legte sich so zu ihr aufs Bett, dass er ihren Körper halb mit seinem bedeckte, dabei aber nicht sein ganzes Gewicht auf ihr ruhte.
„Lily, ich … wenn du es dir noch anders überlegen möchtest …“
Sie war längst verloren, also legte sie die Finger auf seinen Mund, damit er schwieg, und zog ihn zu sich.
Das Verlangen hatte sich wieder geregt, weit heftiger als zuvor und so intensiv, dass es für sie gar kein Zurück mehr geben konnte. Es war einfachste Biologie: Mann, Frau, Instinkt.
Lily fühlte sich so unglaublich weiblich. Sie wollte ihn in sich spüren, tief, tief in ihrem Inneren, und sie war davon überzeugt, sie würde sterben, wenn sie ihn jetzt nicht bekam.
Behutsam drückte er ihre Beine auseinander, dann zögerte er für einige unerträgliche Sekunden. Sie wusste, er kämpfte mit sich aus Gründen, die womöglich wenig oder gar nichts mit ihr zu tun hatten, doch das war ihr auch egal.
„Nimm mich, Tyler Creed!“, hauchte sie ihm zu. „
Nimm mich!“
Sie hatte gesehen, wie gut gebaut er war, aber als er in sie eindrang, da stockte ihr der Atem bei den intensiven Gefühlen, die er bei ihr auslöste. Jetzt hätte sie einen spontanen Orgasmus gut gebrauchen können, um das zu entfesseln, was sich quälend langsam in ihr aufbaute.
Aber der wurde ihr diesmal verweigert.
Stattdessen steigerte Tyler ihre Lust mit jeder Bewegung noch ein wenig mehr, wobei jede Stufe bereits so wirkte, als könne sie unmöglich übertroffen werden. Und immer wieder unterbrach er, um Lily ins Gesicht zu schauen, um das Spiel ihrer Gefühle zu genießen, die dort geschrieben standen. Mit jeder winzigen Pause wurde das Verlangen nach ihm noch stärker, so unglaublich das auch schien.
Lily begann sich unter ihm zu winden, weil sie glaubte, es nicht länger aushalten zu können, doch sie bewegte sich weiter nur an der Schwelle zum nächsten Höhepunkt, ohne sie zu überwinden.
Mit jeder Drehung ihrer Hüften brachte sie Tyler zum Stöhnen, doch er gab seiner Lust nicht nach. Immer wieder musste er unterbrechen und mit sich ringen, um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Doch er bekam sich jedes Mal noch gerade rechtzeitig in den Griff.
„Tyler“, flehte sie ihn schließlich an, da das Versprechen himmlischster Befriedigung einfach nicht eingelöst wurde. „Lass mich kommen … Oh Gott, Tyler,
lass mich doch kommen!“
Ihre Worte schienen seinen Willen zu brechen, es noch länger hinauszuzögern. Er schob die Hände unter ihren Po und drang so schnell und tief in sie ein, dass sie das Gefühl hatte, bis in ihre Seele von ihm berührt zu werden.
Lily verging vor Lust, als sie spürte, wie Tyler sich versteifte und sie mit seiner Wärme erfüllte. Sie stieß schluchzend seinen Namen aus, während ein weiterer Orgasmus ihren Körper erfasste, dem Augenblicke später schon der nächste folgte. Dabei streichelte und liebkoste Tyler sie unablässig, legte die Hände um ihr Gesicht, vergrub sie in ihren Haaren. Er küsste sie, während sie sich unter ihm wand und mit heiserer, flehender und zugleich triumphierender Stimme immer wieder seinen Namen ausstieß.
Später, als sie wieder in ihren Körper zurückgekehrt war, den sie kurzzeitig verlassen haben musste, wurde ihr klar, dass sie sich noch nie zuvor in ihrem Leben so wunderbar weiblich gefühlt hatte, weder mit Burke noch bei Tess’ Geburt.
Sie hatte sich Tyler hingegeben.
Sie hatte auch ihn erobert.
Aber sie hatten sich nicht
geliebt
, das musste sie sich vor Augen halten. Selbst als sie sich in seine Schultern gekrallt hatte, als vor Wonnegefühlen ihr ganzer Körper bebte, als sie ihn anflehte, sie zum Höhepunkt kommen zu lassen, da hatten sie sich nicht
geliebt.
Es ging immer nur um Sex.
Nicht mehr und nicht weniger.
Schließlich rollte er sich zur Seite, atmete keuchend und zog sie an sich, um sie in den Armen zu halten, während er etwas Unverständliches murmelte.
In gewisser Weise war dieser Moment noch befriedigender als die erfüllenden Höhepunkte, zu denen er sie vor ein paar Minuten geführt hatte. Dieses zärtliche, unerwartete Gefühl ließ ihr Tränen in
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