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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Minuten bettelte sie ihn erneut an, sie zum Orgasmus zu bringen. Die gleichen Worte kamen ihr wieder über die Lippen … und dazu noch einige andere …

7. KAPITEL
    D ie Scheinwerfer eines entgegenkommenden Wagens blendeten Lily, als Tyler sie zurück zum Haus ihres Vaters in Stillwater Springs fuhr. Sie saß zusammengesunken auf dem Beifahrersitz, trug ihr nach dem Bügeln nicht mehr ganz so sehr zerknittertes Kleid und achtete darauf, ihn nicht anzuschauen.
    In diesem Kleid hatte sie fantastisch ausgesehen.
    Aber noch besser hatte sie
ohne
das Kleid ausgesehen.
    Jetzt, um kurz nach eins in der Nacht, begann sie sichtlich zu bereuen, wozu sie sich hatte hinreißen lassen. Es war noch nicht lange her, da hatte sie vor Lust laut geschrien, als er sie ein weiteres Mal zum Höhepunkt brachte, doch jetzt machte sie einen zerknirschten Eindruck.
    Diese Erkenntnis betrübte ihn, denn er verspürte alles, nur keine Reue. Seine Knie waren noch immer weich, so gut war der Sex mit Lily gewesen – besser als alles zuvor. Und dabei hatte er in seinem Leben mit wirklich
vielen
Frauen geschlafen.
    „Hey“, sagte er in dem Bemühen, irgendeine Unterhaltung mit ihr zu beginnen.
    „Wir haben keine Kondome benutzt“, stellte sie fest und fuhr sich durch ihr zerzaustes Haar.
    Tyler benutzte sonst
immer
Kondome, aber bei Lily war ihm das überhaupt nicht in den Sinn gekommen.
    „Ich bin gesund, Lily“, versicherte er ihr. „Kein Grund zur Sorge.“ Er machte einen Schlenker, da er plötzlich ein Reh entdeckte, das in der Dunkelheit die Straße überquerte. „Könnte es sein, dass du schwanger geworden bist?“, fragte er nach einer Weile.
    Sie gab einen erstickten Laut von sich, der irgendwie nach einem Lacher, aber auch nach einem Schluchzer klang. „Nein“, antwortete sie.
    „Nimmst du die Pille oder so was?“
    „‚Oder so was‘ trifft es besser“, sagte sie mit einem Hauch von Verbitterung. „Ich kann keine Kinder mehr kriegen, Tyler. Glaub mir, ich hab’s versucht.“
    Lily konnte keine Kinder bekommen? Mit einem Mal verspürte er eine ungeheure Leere in seinem Inneren.
    „Aber du hast Tess“, wandte er ein, als könnte sie ihre Tochter vergessen haben.
    „Nach ihrer Geburt gab es Komplikationen“, erklärte sie und mied es weiterhin, ihn anzusehen.
    Er wunderte sich, dass er eine so eindringliche Enttäuschung verspürte. Zwar hatte er nicht mit dem Gedanken gespielt, Lily zu heiraten und mit ihr eine Familie zu gründen. Dennoch war es ein schwerer Schlag für ihn, dass Letzteres niemals möglich sein würde.
    „Bist du dir ganz sicher?“
    „Ja, glaub mir. Burke und ich wollten mehr Kinder – jedenfalls war das
mein
Wunsch. Aber nachdem Tess zur Welt gekommen war, konnte ich nicht mehr schwanger werden.“
    Sie hatten den Stadtrand von Stillwater Springs erreicht; in der Dunkelheit wirkte der Ort nicht mehr ganz so provinziell. „Hast du dich testen lassen?“
    Lily schüttelte den Kopf. „Das wäre sinnlos gewesen. Wenn mit mir alles gestimmt hätte, dann wäre ich auch schwanger geworden.“
    „Ist dir nie der Gedanke gekommen“, hakte er nach, „dass es vielleicht gar nicht an dir gelegen haben könnte?“
    Wieder hörte er dieses Schluchzen, und er sah, wie verkrampft sie die Arme um sich schlang, als fürchte sie, ansonsten in tausend Stücke zu zerbrechen. „Meinst du etwa, der Frauenheld Burke Kenyon wäre unfruchtbar gewesen? Wohl kaum. Außerdem hat er oft und gern damit geprahlt, für wie viele Abtreibungen seine Mutter bezahlen musste, als er auf dem College war.“
    „Netter Kerl“, merkte Tyler an.
    Sie hielten vor Hal Ryders Haus an. Alle Fenster waren dunkel; hoffentlich schliefen der Doc und die Mädchen fest. Die Kleinen waren noch zu jung, um die richtigen Schlüsse zu ziehen, wenn sie ihr zerknittertes Kleid, die zerzauste Frisur und ihr gerötetes Gesicht sahen. Aber dem Doc würde ein Blick genügen, um zu wissen, was geschehen war.
    Tyler ging um den Blazer herum und wollte Lily beim Aussteigen helfen, doch als er zu ihr kam, stand sie bereits auf dem Fußweg vor dem Haus und strich ihr Kleid glatt.
    Er wusste, sie würde ihn vermutlich ohrfeigen, sollte er versuchen, ihr einen Gutenachtkuss zu geben, aber nach allem, was sie in seiner Hütte erlebt hatten, konnte er sie nicht einfach so absetzen und abfahren.
    Also nahm er ihren Arm und brachte sie bis zum Haus, betrat mit ihr die Veranda und wartete, bis sie die Fliegengittertür aufgeschlossen hatte. Die Haustür

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