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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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vielleicht sogar seinen Platznachbar auf der Tribüne anstieß und etwas Peinliches in der Art sagte: „Sehen Sie den Spieler mit der Nummer 22? Das ist mein Sohn!“
    Stattdessen hatte Jake erwidert, er habe an diesem Abend selbst ein Spiel – ein hochkarätiges Poolturnier unten im Skivvie’s. Als Jake das Haus dann durch die Hintertür verlassen wollte, hatte er seinem Sohn dann noch schnell zugerufen: „Hals- und Beinbruch, Junge!“
    Danach verlor Tyler jeglichen Spaß an Basketball, und er begann, sich fürs Rodeo zu interessieren. Logan und Dylan, die zu der Zeit beide noch die Highschool besuchten, verdienten mit dem Rodeo bereits Preisgelder, für die sie viele Burger hätten braten und viele Fußböden hätten wischen müssen, und das, wo es sich lediglich um lokale Veranstaltungen handelte.
    Als Rechtfertigung war Tyler zu dem Schluss gekommen, dass die Shorts der Basketballer einfach nur mädchenhaft aussahen – und fast so übel, wie diese engen Hosen, die von Radrennfahrern getragen wurden.
    „Heute klappt das wirklich nicht, Davie“, entgegnete er leise und sagte sich, dass es nicht das Gleiche war wie Jakes Weigerung, zu seinem Spiel zu kommen. Davie war nicht sein Sohn, jedenfalls wahrscheinlich nicht. „Morgen werden wir zwei uns Pferde besorgen, und dann reiten wir beide in die Berge. Was hältst du davon?“
    Davie war ein wenig beschwichtigt, aber auch enttäuscht. Er nickte nur und verließ wortlos das Haus, um mit Dylan wegzufahren.
    „Jetzt sind du und ich alleine“, meinte Tyler zu Kit Carson und griff nach dem Mobiltelefon auf dem Küchentresen. Er suchte die Nummer der Werkstatt heraus und drückte die Anruftaste.
    Sein Wagen war tatsächlich fertig. Es war ein neuer Auspufftopf montiert worden, außerdem waren ein paar Kleinigkeiten am Motor erledigt worden, jedoch wurde ihm eine Generalüberholung des Wagens nahegelegt.
    Tyler nahm an, dass es einfacher und billiger sein würde, den Wagen in Zahlung zu geben.
    Es war eine dämliche Idee gewesen, seinen Escalade gegen diesen fahrenden Schrotthaufen einzutauschen – auch wenn der Cadillac für ihn in die gleiche Kategorie wie Basketballshorts und Radlerhosen fiel.
    Deswegen hatte er ihn abstreifen wollen wie eine Schlange ihre alte Haut.
    Dafür musste er jetzt mit den Konsequenzen leben.
    Nachdem er sich damit abgefunden hatte, half er Kit Carson in den SUV, dann fuhr er in die Stadt.
    Wahrscheinlich überstiegen allein die Abschleppkosten den Wert des alten Trucks, trotzdem bezahlte Tyler diese Rechnung ebenso wie die Reparatur. Im Geiste verbuchte er die Ausgaben als Lehrgeld für eine unüberlegte und überhastete Entscheidung. Den Schlüssel für den Blazer hinterlegte er an der Ersatzteiltheke, damit Kristy ihn dort abholen konnte.
    Auf dem Weg aus der Stadt hielt er am Sägewerk an und bestellte genug Holz, um an seiner Hütte verschiedene Stellen auszubessern. Wenn es ihm erst mal gelungen war, die kleine Veranda hinter dem Haus zu reparieren und in der Küche einen neuen Boden zu verlegen, hatte er hoffentlich genug über die Arbeit mit Holz gelernt, um zu wissen, wie er die größeren Reparaturen anzugehen hatte. Einen Teil der Bestellung lud er sofort auf die Ladefläche des Pick-ups.
    Er verspürte einen gewissen Ehrgeiz, gleichzeitig hoffte er, dass diese Unternehmung sich nicht in die gleiche Richtung entwickelte wie der Wagentausch. Aber er hatte brandneue Bohrmaschinen, einen Hammer, eine Papiertüte voll mit Nägeln, und dazu eine Menge Zuversicht. Wie schwer konnte es schon sein, zwei oder drei Stufen zu reparieren und in der Küche ein paar Holzbretter zu verlegen?
    Anschließend fuhr er noch zum Supermarkt, um einige andere Besorgungen zu erledigen, und kam dann wie zufällig an Doc Ryders Haus vorbei. Insgeheim hoffte er, Lily zu sehen, aber weder sie noch der Doc waren irgendwo zu entdecken.
    Ruf sie doch einfach
.
    „Na, sicher“, antwortete er laut auf seinen eigenen Vorschlag, was Kit Carson auf dem Beifahrersitz irritiert in seine Richtung schauen ließ. „Ich kann mir das richtig gut vorstellen. ‚Hallo, Lily, hier ist Tyler. Was hältst du davon, wenn wir uns treffen und uns um den Verstand vögeln?‘“
    Der Hund winselte leise. Womöglich glaubte er, er werde aus irgendeinem Grund ausgeschimpft, oder aber ihm gefiel die Richtung nicht, in die sich die Unterhaltung entwickelte.
    Tyler beugte sich zur Seite und tätschelte den Kopf des Tiers. „Bist du ein Moralist, Kit Carson?“, fragte er den

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