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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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lass uns hineingehen.“
    „Lass mich los, oder ich schreie.“ Sie hatte den schrecklichen Verdacht, dass sie nie mehr aus der Hütte herauskommen würde, wenn sie erst einmal drinnen war. Schlimmer noch, sie würde gar nicht mehr herauskommen wollen.
    „Schrei, wenn du unbedingt eine Lawine auslösen und uns beide umbringen willst“, meinte er grimmig. „Oder wir können ins Haus gehen und uns wie zwei zivilisierte Menschen unterhalten.“
    Der Schnee durchnässte sie mehr und mehr, sie zitterte vor Kälte, und wenn sie jetzt wirklich schrie … Welche Wahl hatte sie denn? Sie sah sich um, sah nichts als Berge, wirbelnde Schneeflocken und keine Menschenseele weit und breit. „Du und zivilisiert, ha!“ Aber sie ließ sich von ihm ins Haus führen. Sie war dumm genug gewesen, sich mit Nick einzulassen, aber so dumm auch wieder nicht, um eine Lungenentzündung zu riskieren.
    „Ich zünde das Feuer an.“ Nick ließ sich vor dem offenen Kamin auf die Knie nieder. „Die Küche ist da hinten.“ Er zeigte auf eine Tür. „Du kannst Wasser aufstellen. Die Tür daneben führt ins Schlafzimmer mit Bad.“ Und damit begann er Holzscheite aufzuschichten.
    Er hatte sie also mit einem Trick hierhergelotst – aus welchem Grund war ihr völlig schleierhaft –, aber das hieß nicht, dass sie seine Befehle ausführen musste! Wenn er etwas Heißes trinken wollte, würde er es sich selbst machen müssen.
    Liza blieb stocksteif stehen und sah sich stumm um. Das Zimmer war spärlich eingerichtet: ein schwarzes Schlafsofa mit passenden Sesseln, davor ein flacher Tisch, aufdem Zeitschriften lagen – Sportzeitschriften –, ein rustikaler Esstisch mit vier schlichten Stühlen, ein Buchregal mit einigen Büchern.
    Sie schlenderte zu der Sitzecke, nahm ein Sportmagazin auf und machte es sich in einem Sessel gemütlich. Nach diesem Gerangel draußen war ihr klar geworden, dass sie mit Schreien und Toben nicht weiterkommen würde. Nein, sie würde sich kühl und gelassen geben. Sie musste unbedingt einen klaren Kopf bewahren.
    Nick war ein vielschichtiger Mann. In der Geschäftswelt respektiert, von Frauen bewundert, in der Familie eher konservativ. Er war nicht so reich geworden, ohne nicht auch Risiken einzugehen und eine gewisse Skrupellosigkeit an den Tag zu legen. Aber Entführung … das musste wohl selbst für ihn beispiellos sein. Dass er körperliche Gewalt einsetzen würde, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Aus ihrer Kindheit kannte sie ihn als verständnisvoll und geduldig. Und Geduld würde sie jetzt wohl auch aufbringen müssen. Er würde schon mit der Sprache herausrücken, warum er sie hierhergebracht hatte.
    Im Kamin prasselte inzwischen das Feuer, die Flammen warfen unheimliche Schatten auf die Wände. Nick richtete sich auf und kam auf Liza zu.
    „Wo sind wir hier?“ Geduld war leider nicht ihre Stärke. „Und warum sind wir hier?“
    Lange stand er nur da und musterte sie mit undurchdringlichem Blick, die Schultern hochgezogen. Schließlich steckte er die Hände in die Taschen. „Wir sind in meiner Skihütte in der Sierra, etwa eine Stunde oberhalb von Granada. Das Skigebiet ist nicht weit von hier. Und ich habe Hunger. Wir können also hier essen oder zum Essen ausgehen.“
    „Essen. Ist das deine Antwort?“ Sie konnte es nicht fassen. „Denkst du eigentlich immer nur an deinen Appetit?“
    Er hob vielsagend eine Augenbraue. „Du solltest mir wirklich keine so provozierende Frage stellen, Liza.“
    „Das war auch nicht so gemeint!“ Damit schwand ihre Geduld vollends. „Ich will wissen, warum ich mich während meines Urlaubs in der Sonne plötzlich mitten im Schnee in den Bergen wiederfinde. Mit einem Mann, der offensichtlich in eine Zwangsjacke gehört.“
    Nick rührte sich nicht, und für einen Moment glaubte sie so etwas wie Bedauern in seinen dunklen Augen zu erkennen. Doch dann war der Moment vorbei. Nick beugte sich vor und strich ihr über den Kopf.
    „Du hast Schnee im Haar.“
    „Nein, wirklich?“, stieß sie sarkastisch aus, warf den Kopf vor und schüttelte das Haar aus.
    Gewissensbisse meldeten sich bei Nick. Er straffte die Schultern. „Ich weiß, Liza, es ist meine Schuld.“ Er ging vor ihr in die Hocke und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ich habe es für uns getan.“ Mit der anderen nahm er ihr Kinn und drehte ihr Gesicht sanft zu sich. „Ich wollte allein mit dir sein. Und du hast doch gesagt, kein Sex im Hause meiner Mutter. Und daher …“ Er ließ

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