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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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gelähmt, Liza könne tot sein.
    Die gleiche Angst hatte er gestern verspürt, als Carl ihm am Telefon von den beiden Kerlen berichtete, die nach Liza suchten.
    Ihm war gleich, was sie getan oder nicht getan haben mochte. Aus irgendeinem Grund war er darauf programmiert, sie zu beschützen.
    Nick lenkte den Wagen durch eine enge Waldschneise und hielt schließlich vor einer Blockhütte an. Liza rührte sich im Schlaf und legte murmelnd eine Hand auf Nicks Oberschenkel. Bei der unbewussten Geste schnappte er unwillkürlich nach Luft, seine Muskeln spannten sich an. Liza würde jeden Moment aufwachen, und sobald sie die Situation erfasste, vor Wut explodieren. Der Gedanke erfüllte ihn mit einer seltsamen Aufregung. Aber eigentlich alles an Liza regte ihn auf, wie er sich zerknirscht eingestand. Trotzdem … dem unvermeidlichen Streit sah er nicht unbedingt freudig entgegen.
    Nick blickte zu dem malerischen Chalet auf der Lichtung, flankiert von schneebedeckten Bergen, dann zurück zu Liza. In der Stille war nur ihrer beider Atem zu hören. Es war ein Moment, der die Seele labte, ein Moment absoluten Friedens.
    Langsam hob Liza die Lider. Schlaftrunken registrierte sie, dass ihr Kopf an einer harten Schulter und ihre Hand auf einem männlichen Schenkel lag. Oh Gott, sie war eingeschlafen und gegen Nick gesunken!
    Um ihre Verlegenheit zu überspielen, schnellte sie im Sitz hoch und stieß aus: „Oh gut, wir sind da!“
    „Freut mich, dass es dir gefällt.“ Nick zog den Autoschlüssel ab und verstaute ihn in der Hosentasche. Sicher war sicher. Jeden Augenblick würde Liza merken, wo sie war. Beziehungsweise nicht war.
    Dass es ihr gefiel? Liza blinzelte. Was sollte einem an einem Flughafen schon gefallen? Erst jetzt begann sie ihre Umgebung wahrzunehmen. Hektisch sah sie sich um und traute ihren Augen nicht.
    Rundherum weiße Berge, eine Blockhütte, daneben hohe Tannen, weiter hinten in der Ferne ein Skilift. Ein Schwall kalter Luft traf sie, als Nick die Wagentür öffnete und ausstieg. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihm hinterher.
    „Komm, lass uns auspacken.“
    „Auspacken? Bist du verrückt geworden? Das ist nicht der Flughafen! Wo zum Teufel sind wir?“
    „Liza, beruhige dich.“ Er wollte ihr eine Hand auf die Schulter legen, doch sie wich abrupt zurück.
    „Fass mich nicht an!“ Ihre Stimme überschlug sich. „Ich soll mich beruhigen? Das werde ich dann tun, wenn du in diesen verdammten Wagen einsteigst und mich endlich zum Flughafen bringst!“
    Plötzlich fühlte sie sich in die Luft gehoben und an eine harte Brust gezogen. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, aber gegen Nick konnte sie nicht viel ausrichten. „Lass mich sofort los!“ Ihr Puls raste, sowohl vor Wut als auch wegen der Nähe seines Körpers. „Ich spiele nicht mehr mit! Dann laufe ich eben!“
    „Du läufst nirgendwohin“, knurrte er und presste seine Lippen hart auf ihren Mund.
    Sie wollte widerstehen, wehrte und wand sich, versuchte sogar, Nick in die Lippe zu beißen, doch innerhalb kürzester Zeit musste sie zu ihrer Schande gestehen, dass ihr verräterischer Körper sie im Stich ließ und auf den Kuss reagierte.
    Sie dachte an Sophia und landete einen Tritt gegen Nicks Schienbein. Atemlos hob er den Kopf, ließ sie aber nicht los. „Das kannst du dir sparen! Wage es nicht, mich noch einmal zu küssen!“
    Ihre Wangen waren hochrot, aber Nick entging auch nicht das verlangende Glitzern in ihren Augen. Sie begehrte ihn, und gleichzeitig schäumte sie vor Wut. „Das habe ich im Moment auch gar nicht vor. Das ist nämlich nicht gut für meine Schienbeine.“
    „Sehr schön! Sobald ich zurück in der Zivilisation bin, werde ich dich wegen Kidnapping anzeigen! Du landest hinter Gittern!“ Und noch während sie sprach, begann es zu schneien.
    „Wohl wir beide, was? Vielleicht stecken sie uns ja sogar zusammen in eine Zelle.“
    „Für dich ist alles nur ein Witz.“ Sie reagierte gar nicht auf diese Bemerkung. „Aber dieses Mal bist du zu weit gegangen. Bringe mich sofort zum Flughafen, oder ich werde es mir zur Lebensaufgabe machen, dass man dich einsperrt. Vorzugsweise in eine psychiatrische Anstalt.“
    Das war selbst Nick zu viel. In Sekundenschnelle verlorer die Beherrschung. „Ein Witz? Meinst du, ich finde es lustig, mich mitten in einem Schneesturm mit dir zu streiten?“ Jetzt sah er auch, dass Liza mit den Zähnen klapperte, und zog sie an seinen warmen Körper. „Es ist eiskalt hier draußen. Komm,

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