Heiß wie die Naechte Siziliens
Armen gelegen hätte?
Alissa schlug die Decke mit einer gereizten Bewegung zur Seite und schwang die Beine auf den Boden. Beim Gedanken an Dario und die andere Frau krampfte sich ihr Magen zusammen.
Wie absurd! Eifersucht konnte das kaum sein. Sie mochte ihn ja nicht einmal!
„Oh, du bist wach. Tut mir leid, wenn ich dich gestört habe.“
Dario war unbemerkt ins Zimmer zurückgekehrt und stand jetzt mit gespreizten Beinen und in die Hüften gestemmten Fäusten vor ihr. Eine typisch männliche Geste, die zugleich bedrohlich und herausfordernd wirkte. Und ungeheuer selbstbewusst!
Alissa brachte es kaum fertig, ihren Blick von den schmalen Hüften und den langen, muskulösen Beinen loszureißen. Als sie es doch tat, wurde es noch schlimmer. Der harte flache Bauch und die breite gebräunte Brust wirkten so verführerisch nah, dass sie unwillkürlich mit dem Oberkörper zurückwich und sich auf Darios Gesicht konzentrierte, das im Halbdunkel lag.
„Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte sie mit belegter Stimme.
„Warum dich stören, wenn du es endlich geschafft hast, dich ein wenig zu entspannen?“
„Keine weiteren Spielchen“, warnte sie ihn vorsichtshalber.
„Ich will hier nicht schlafen.“
Dario zuckte achtlos mit den Schultern. „Als ich dich so friedlich zusammengerollt auf meinem Sofa vorgefunden habe und du einfach nicht aufwachen wolltest, dachte ich, du hättest es dir überlegt.“
„Du hast versucht, mich zu wecken?“
Jetzt kam Dario noch näher, beugte sich vor und stützte seine Hände zu beiden Seiten ihrer Schultern auf die lederne Sofalehne. Er war jetzt so dicht vor ihr, das sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte.
„Du schienst dich in meinem Schlafzimmer so wohlzufühlen, dass ich dachte …“
Ehe die Panik sie überwältigte, duckte Alissa sich und schlüpfte unter seinem Arm durch. In der nächsten Sekunde stand sie hoch aufgerichtet neben der Couch und hoffte inständig, dass Dario nicht bemerkte, wie heftig ihre Knie zitterten.
„Nehmen Sie nicht zu viel für verbrieft, Signor Parisi !“, riet sie ihn heiser. „Ich war einfach nur erschöpft, mehr nicht.
Wenn du mir jetzt bitte mein Zimmer zeigen könntest …“
Einen Moment betrachtete er sie stumm, dann seufzte er. „Also, wenn du dieses Theater sechs Monate lang durchhalten kannst, ich fühle mich damit absolut überfordert. Hier und jetzt verspreche ich dir, dass du nichts von mir zu befürchten hast, bis die Zeit verstrichen ist und wir im wahrsten Sinne wieder geschiedene Leute sind. Und wenn du mir versprichst, vor meinen Leuten keine unnötigen Szenen zu machen, kannst du dich hier frei bewegen und tun und lassen, was du willst. Ich werde dir sogar einen eigenen Wagen mit Chauffeur zur Verfügung stellen.“
Mit jedem seiner Worte, das ihr mehr Freiheit und Komfort als erwartet verhieß, fühlte Alissa sich seltsamerweise immer mulmiger und sogar ein wenig verletzt.
„Warum solltest du das tun?“, fragte sie misstrauisch.
Dario lachte spöttisch. „Entgegen deiner offensichtlichen Annahme, dass sich momentan alles um dich dreht, habe ich ganz andere Prioritäten. Es gibt weitaus Wichtigeres, als sich ständig mit einer Mangano auseinanderzusetzen.“
„Ich bin keine …“
„Oh ja, wie konnte ich das nur vergessen? Du bist ja jetzt eine Parisi!“
Vor Staunen klappte Alissas Mund zu. Im gewissen Sinne stimmte das sogar. Zumindest für das nächste halbe Jahr war sie nicht mehr Alissa Scott.
„Ich werde niemals eine Parisi sein!“, fauchte sie. „Allein auf dem Papier bin ich deine Frau, aber niemals dein Besitz!“
Dario maß sie verächtlich von Kopf bis Fuß. „Du hast recht“, erwiderte er langsam. „Eine Parisi wirst du nie sein, aber so lange du meinen Namen trägst, benimm dich wenigstens wie eine.“
„Was bedeutet …?“, fragte Alissa aggressiv.
„Benimm dich anständig und zurückhaltend.“
„Anständig? Also keine wilden Partys, meinst du?“, forderte sie ihn heraus.
„Definitiv keine Partys, keine Drogen und natürlich keine anderen Männer, solange du meine Frau bist.“
Sie schloss die Augen und zählte innerlich bis zehn. Als sie die Lider hob, begegnete sie Darios hartem Blick. „Und du? Gilt das auch für dich? Wirst du auch auf deine gewohnten kostspieligen Vergnügungen und anspruchsvollen Gespielinnen verzichten, um die Leute glauben zu lassen, dass wir ein echtes Ehepaar sind?“
„Vorsicht, cara !“, warnte er mit gepresster Stimme. „Treib es
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