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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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In ihren Augen hatten echte Tränen der Rührung gestanden, als sie einen Tag nach Alissas Ankunft in ihr eigenes Heim zurückkehrte.
    Auch im nahe gelegenen Ort schien ihr Gatte hohes Ansehen zu genießen. Sobald die Einheimischen erfuhren, dass sie zum Parisi-Anwesen gehörte, sprachen sie in den höchsten Tönen über sein Interesse und seine Großzügigkeit, was lokale Probleme betraf.
    Es war, als gäbe es zwei Dario Parisis. Den eiskalten Manipulator, der ihr Leben skrupellos auf den Kopf gestellt hatte, und den großzügigen Wohltäter, den alle bewunderten.
    Lag es vielleicht an ihr, dass sie das Schlimmste in ihm zu Tage förderte?
    „Wenn du das sagst …“, grummelte Dario missmutig und kam noch näher, weshalb Alissa nach hinten auswich. Fast wäre sie die Holztreppe hinuntergefallen, hätte sein fester Griff um ihren Oberarm das nicht verhindert.
    „Sei lieber vorsichtig. Wenn du stürzt und dir etwas brichst, müsstest du zwangsläufig deine Aktivitäten einschränken“, warnte er sie spöttisch.
    „Aktivitäten?“ Ob immer noch irgendwelche Hirngespinste über wilde Partys und Drogenmissbrauch in seinem sturen Schädel herum spukten? Der Gedanke ärgerte und verletzte sie gleichermaßen.
    „Deine Schwimmausflüge und Sightseeing-Touren meine ich.“
    „Ach so …“ Mit einem kaum zu bändigenden Lächeln musterte sie sein grimmiges Profil. Anscheinend hatte er entweder ihren Chauffeur oder ihre Bodyguards ausgehorcht – und war sicher enttäuscht von ihren harmlosen Auskünften.
    Plötzlich hatte Alissa keine Lust mehr auf manipulative Spielchen. „Was willst du eigentlich von mir, Dario?“, fragte sie spontan.
    „Muss ich denn immer etwas wollen?“, lautete die mürrische Antwort.
    „Ja. Normalerweise meidest du meine Gesellschaft wie die Pest. Also …?“
    „Wäre es dir lieber, wenn ich dauernd um dich herumspringen würde?“
    Alissa stutzte. Lag da etwa ein hoffnungsvoller Unterton in der dunklen Stimme? Bestimmt hatte sie sich getäuscht. „Ich könnte mir wahrlich nichts Lästigeres vorstellen“, behauptete sie steif und wollte gehen, doch Dario war noch nicht fertig.
    „Ich habe tatsächlich einen triftigen Grund, deine Morgenidylle zu stören“, versetzte er kühl. „Wir sind nämlich beide zu einem Geschäftsessen eingeladen. Ich nehme an, du besitzt eine formelle Garderobe?“
    Unversehens löste sich ihre Souveränität in Luft auf. „Muss ich unbedingt mit?“
    „Selbstverständlich. Ich habe dir doch bereits erklärt, wie wichtig es ist, dass man uns als Ehepaar zusammen sieht.
    Wenn wir die Neugier der Presse nicht befriedigen, könnten dir von ihrer Seite noch mehr unangenehme Bloßstellungen drohen. So liefern wir ihnen einige harmlose Bilder, um das lokale Interesse zu befriedigen und basta . Das Ganze dauert nicht mehr als ein paar Stunden.“
    Stumm nagte sie auf der Unterlippe und schaute zu ihm auf.
    Irgendetwas in ihren schönen Augen berührte eine Seite in ihm, die er nie zuvor wahrgenommen hatte. „Keine Angst, ich werde auf dich aufpassen“, versprach Dario zu seiner eigenen Überraschung.
    Prompt errötete Alissa. „Was für Kleidung wird denn verlangt?“, fragte sie rasch, um von der seltsamen Stimmung zwischen ihnen abzulenken. „Ich habe leider kein Cocktailkleid, falls du so etwas meinst.“
    „Nicht? Seltsam … Ich werde deinen Chauffeur anweisen, dich zu einer passenden Boutique zu fahren. Aber denk daran, lieber etwas Schlichtes, eher Klassisches als zu sexy und provokativ.“
    In Alissas Augen wetterleuchtete es. „Wenn du darauf bestehst …“
    „Auf jeden Fall.“
    Wo eben die Luft zwischen ihnen noch vor Elektrizität geknistert hatte, herrschte jetzt klirrende Kälte. Alissa überlegte, ob sie noch etwas sagen sollte, entschied sich aber dagegen und wandte sich mit einem Ruck ab.
    „Hast du dir dein Erbe überhaupt schon angeschaut?“, hielt seine Stimme sie zurück.
    Verblüfft wirbelte sie herum und folgte seinem Blick zu einem trutzig wirkenden Sandsteingebäude, das auf einem Felsen ein Stück den Strand entlang lag.
    „ Das ist das besagte Castello ?“
    Natürlich war ihr das schlossähnliche Gebäude schon längst aufgefallen, aber das Castello hatte sie sich immer ganz anders vorgestellt. Irgendwie weniger mittelalterlich. Plötzlich erschien ihr Darios autokratisches Verhalten in einem ganz anderen Licht. Wenn dieses Anwesen seit Generationen im Besitz seiner Familie war, dann gehörten die Parisis auf jeden Fall zur

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