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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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grimmiger Befriedigung, dass sie sich diesmal nicht versteifte, sondern wie selbstverständlich die Arme um seinen Hals schlang.
    „Alles wird gut, cara “, murmelte er in ihr Haar. „Aber jetzt ist es an der Zeit, dass dich der Doktor einmal anschaut.“
    Fünf Tage später stand Alissa neben ihrem Gatten im Foyer eines prächtigen antiken Castellos und versuchte immer noch, den Wandel in ihrem Verhältnis zueinander zu begreifen.
    Über den leidenschaftlichen Kuss nach ihrer Rettung war zwischen ihnen kein einziges Wort gefallen, ebenso wenig über ihren Schiffbruch selbst. Doch Darios Verhalten ihr gegenüber war anders. Er bemühte sich nicht mehr so verbissen, ihre Gesellschaft zu meiden, und war auch, was die negativen Bemerkungen seiner Frau gegenüber betraf, wesentlich zurückhaltender.
    Man lebte sozusagen in stillschweigendem Einvernehmen.
    Manchmal schaute Alissa ihrem Mann forschend in die Augen und wurde mit einem flüchtigen Eindruck des hungrigen Blickes belohnt, der sie an jenem Tag im Bootshaus ganz schwach gemacht hatte. Ein Anflug des Feuers, das sie, wie sie sich schamvoll eingestand, schmerzlich vermisste.
    Doch was immer er auch für sie empfinden mochte, er behielt es für sich.
    Während sie an einer Reihe wichtig aussehender Honoratioren vorbeidefilierten, legte Dario besitzergreifend einen Arm um ihre schmale Taille und beugte sich anscheinend zärtlich herab, um ihr irgendwelche Nichtigkeiten ins Ohr zu flüstern.
    Die perfekte Show einer frischen, romantischen Liebe, ausschließlich fürs neugierige Publikum bestimmt, dachte Alissa und spürte einen bitteren Geschmack im Mund. Ihre Lippen schmerzten vom angestrengten Lächeln, und jeden Versuch, von ihrem Mann abzurücken, vereitelte sein stahlharter Griff.
    Natürlich wusste sie von seiner Wirkung auf Frauen, und die glühenden Blicke, die ihm auf Schritt und Tritt folgten, sprachen für sich. Doch als sie ihm einen versteckten Seitenblick zuwarf, musste sie feststellen, dass es nicht diese Frauen waren, die in den Genuss seines umwerfenden Lächelns kamen, sondern ein elegantes Paar jenseits der siebzig.
    Dieser Dario war nicht der Mann, dem sie misstraute und den sie so schnell wie nur möglich verlassen wollte. Und damit kam Alissa überhaupt nicht zurecht.
    „Du hast zwar gesagt, dass wir uns zusammen zeigen sollen“, raunte sie ihm leise zu, „… aber nicht, dass wir den Abend als siamesische Zwillinge bestreiten müssen.“
    „Keine Bange, cara , uns wird ganz sicher niemand für siamesische Zwillinge halten“, gab er im gleichen Bühnenflüsterton zurück und tätschelte sanft ihre Hüfte. Schockiert sog sie den Atem ein und bedachte ihren Gatten mit einem strafenden Blick, den er mit einem mutwilligen Lächeln quittierte.
    Doch so schnell war Alissa nicht zu besänftigen. „Könnten wir uns nicht langsam zurückziehen? Inzwischen müsste uns so ziemlich jeder der Anwesenden gesehen haben und seine Glückwünsche losgeworden sein.“
    Darios Lächeln verschwand, seine Miene wirkte plötzlich grimmig. Ob er jetzt beleidigt war?
    „Ich muss noch mit einigen Leuten reden“, erwiderte er knapp. „Aber wenn du es vorziehst, nicht dabei zu sein …?“
    „Das wäre mir tatsächlich lieber.“
    Mit einem kurzen Nicken mischte er sich unter die Gäste, ohne sich noch einmal umzuschauen. Alissa stieß lautlos den angehaltenen Atem aus. Selbst jetzt, da sie sich durchgesetzt hatte, konnte sie nicht den Blick von ihm wenden. Als er sich zur Seite wandte und jemandem zulächelte, setzte ihr Herz einen Schlag aus. Sicher hatte noch nie ein Mann eleganter und umwerfender in einem Smoking ausgesehen als er.
    „Ihr Ehemann ist doch wirklich außerordentlich attraktiv, Signora Parisi.“
    Alissa blinzelte verwirrt und schaute in das Gesicht einer hinreißenden, eleganten Frau. Goldenes Haar, feine, wie gemeißelte Züge und Augen, die bemerkenswert scharf dreinblickten und sie keine Sekunde losließen.
    „Danke, Signorina …?“, wandte Alissa sich der Frau zu.
    „Cipriani. Bianca Cipriani.“ Sie machte eine Pause. „Ihr Mann genießt nebenbei auch den zweifelhaften Ruf, erbarmungslos zu sein. Viele Frauen hätten es sich bestimmt zweimal überlegt, ihn zu heiraten.“
    Diese Frau bedeutete Ärger, das war mehr als offensichtlich. Aber wie sollte sie ihr entkommen, ohne eine Szene heraufzubeschwören?
    „Allen herausragenden Persönlichkeiten haftet ein ähnlicher Ruf an“, warf sie leichthin ein.
    „Aber Dario ist ein

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