Heiß wie die Naechte Siziliens
wahrer Meister seiner Klasse, besonders wenn es darum geht, seinen Willen durchzusetzen – egal, auf wessen Kosten.“
Das reichte! Alissa ging zum Angriff über. Nach einem Intermezzo mit einer von Darios Exgeliebten stand ihr absolut nicht der Sinn! „Was wollen Sie eigentlich von mir?“, fragte sie geradeheraus.
„Ich möchte Sie nur warnen.“ Die Augen der blonden Frau umwölkten sich. „Wenn Sie schlau sind, vertrauen Sie im nichts an, woran ihnen wirklich etwas liegt, wie zum Beispiel ihr Herz oder ihr Leben. Für ihn gibt es nur seinen kostbaren Parisi-Familiensitz.“
„Sprechen Sie aus eigener Erfahrung?“
„Ich?“ Bianca Cipriani lachte. „Schwerlich … Das da ist die Sorte Frau, die ihr Mann bevorzugt.“
Mit klopfendem Herzen folgte Alissa ihrem Blick. Dann sah sie Dario … in eine angeregte Unterhaltung mit einer aufregenden Brünetten vertieft! Die Frau sah aus wie ein Topmodel: groß, gertenschlank, mit einem Hauch von internationalem Flair und dem Gesicht einer Madonna. In ihrem hautengen, silbernen Abendkleid bildete sie die perfekte Ergänzung zu Darios eleganter dunkler Erscheinung. Sie standen sehr dicht beieinander, seine Körpersprache bekundete eindeutiges Interesse.
Unwillkürlich presste Alissa eine Hand auf den Magen. Der Anblick ihres Mannes in den Fängen einer atemberaubenden Brünetten bereitete ihr körperliche Übelkeit.
„Alles in Ordnung?“, fragte Bianca mit scheinheiligem Lächeln. „Sie sehen schrecklich blass aus.“
„Mir geht es gut.“ Alissa wandte dem glamourösen Paar den Rücken zu und musterte aus schmalen Augen ihre Gesprächspartnerin. „Warum hassen Sie ihn so?“
Das aparte Gesicht der anderen Frau gefror zu Eis. „Weil er meinen Vater umgebracht hat!“
„Er hat was ?“
„Mein Vater besaß eine Firma, die vorher den Parisis gehört hatte. Dario war wie besessen von dem Gedanken, sie ihm wegzunehmen und wieder dem Parisi - Familienimperium einzuverleiben. Als mein Vater sein Angebot ablehnte, fand er andere Mittel, um ihn zur Aufgabe zu zwingen.“
„Was soll das heißen?“
Bianca zuckte mit den Schultern. „Ihr Mann besitzt sehr viel Macht. Plötzlich gab es firmeninterne Probleme, und Bankkredite wurden gekündigt. Ein florierendes Unternehmen verwandelte sich binnen kurzer Zeit in eine Pleitefirma, die mein Vater abstoßen musste. Aus Scham und in dem Bewusstsein, uns als Familie im Stich gelassen zu haben, nahm er sich das Leben.“
Dario fühlte ein seltsames Prickeln im Nacken. Wochen mühsam unterdrückten Verlangens hatten seine Sinne enorm geschärft.
Langsam drehte er sich um. Ihre Blicke begegneten sich, und sein Herz zog sich zusammen, während er das Bild seiner Frau in sich aufnahm. Die cremig weiße Haut, die in apartem Kontrast zu ihrem schwarzen Samtkleid stand, das fast puritanisch in seiner Schlichtheit wirkte und sich an ihre fraulichen Kurven schmiegte wie eine zweite Haut. Alissa trug keine Juwelen, aber ihre wundervollen azurblauen Augen und die flammenden Locken bedurften auch keines zusätzlichen Schmucks.
Es dauerte einen Moment, bis Dario die elegante Blondine neben ihr überhaupt registrierte.
Bianca Cipriani! Was für ein Gift mochte die raffinierte Hexe wohl gerade in Alissas Ohr träufeln? Der spontane Wunsch, die beiden Frauen wären nicht aufeinandergetroffen, irritierte ihn. Man könnte ja fast annehmen, dass ihm etwas an der guten Meinung seiner Frau lag.
„Dario, hörst du mir überhaupt zu?“, forderte seine attraktive Gesprächspartnerin seine Aufmerksamkeit ein.
Sein Gesicht umwölkte sich. Bis vor Kurzem war sie ihm noch als ernsthafte Kandidatin für die Stellung als permanente Ehefrau erschienen, wenn Alissa erst aus seinem Leben verschwunden wäre. Eine erfolgreiche, unabhängige Schönheit mit Charme und Verstand, die nur zu bereit war, sich seinen Vorstellungen anzupassen und ihm die Kinder zu gebären, die er sich wünschte. Und sie war Sizilianerin – also rundherum perfekt.
Und trotzdem – wieder suchte sein Blick Alissa, und Dario spürte, wie sich sein Puls beschleunigte. Sicher nur aus Ärger und Frustration über die Erkenntnis, dass ihn seine aufgezwungene Gattin sehr viel mehr reizte als die Frau neben ihm.
Jetzt stand sie wieder allein da, und Dario verabschiedete sich mit mehr Hast als Grazie von seiner Gesprächspartnerin.
Heute Nacht, schwor er sich insgeheim. Heute würde er sie ganz zu seiner Frau machen. Die langen erzwungenen Wochen sexueller Abstinenz
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